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Am Donnerstag nannte die ARD nun weitere Hebel, an denen man ab dem kommenden Jahr ansetzen wolle – und ging dabei vor allem auf den Inhalt ein. Man wolle die politischen Talksendungen ab dem Jahreswechsel neuausrichten, „um Themenvielfalt und Meinungspluralität zu stärken, unterschiedliche Lebenswirklichkeiten stärker abbilden zu können und jüngere Menschen noch besser zu erreichen“, wie es in einer Mitteilung hieß. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf dem jüngeren Publikum unter 50 Jahren, das man gerade im Digitalen erreichen wolle. „Es ist wichtig, bei sich zuspitzenden aktuellen gesellschaftlichen Debatten verstärkt auch jüngeren Menschen Raum für den Austausch von Argumenten und für die Vermittlung von unterschiedlichen Positionen zu geben“, betont ARD-Programmdirektorin Christine Strobl.
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Auch am Sonntagabend wird das Konzept trotz neuer Moderatorin weitestgehend beibehalten. Der Talk mit Caren Miosga soll den attraktiven Sendeplatz nach dem «Tatort» nutzen, um das aktuell relevanteste Thema der Woche mit verantwortlichen Politikern und weiteren Gästen vertiefend zu diskutieren. Dabei sollen die unterschiedlichen Standpunkte und Sichtweisen auf ein Problem und die dahinterstehenden politischen Prozesse deutlich werden. Ziel ist es, Mehrwert und Erkenntnisgewinn für das Publikum zu generieren und Gesprächswert für die kommende Woche zu schaffen.
Anders als im Juni behauptet, soll der wöchentliche Talk mit Sandra Maischberger verstetigt werden. In Gesprächen mit ein oder zwei Gästen sollen es nicht nur um Politik gehen, sondern ein breites Themenspektrum aus Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft abgedeckt werden. Ob es tatsächlich zu mehr Sendeplätzen – auch abseits des Dienstags und Mittwochs – kommen soll, geht aus der am Donnerstag verschickten Mitteilung nicht hervor. Die Rede war von „mehreren Abenden pro Woche“. Konzeptionell setzt die Sendung auf eine Reihe von flexibel einsetzbaren Modulen wie Einzelgespräch und Duell. Bei der Einordnung des Tagesgeschehens hilft weiterhin das Panel mit journalistischer und künstlerischer Expertise. Die ARD betonte allerdings auch, dass die Pläne noch nicht in Stein gemeißelt sind, denn zu den Talkshowangeboten finden derzeit noch Vertragsverhandlungen statt. Die jeweiligen Verträge stehen zudem auch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Gremien.
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