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‚V13 – Die Terroranschläge in Paris‘

von

Clauda Hamm hat die Gerichtsreportage von Emannuel Carrère ins Deutsche übersetzt.

Aus den täglichen Besuchen des Gerichtsprozesses zu den Anschlägen vom 13. November 2015 ist ein spannendes und erschütterndes Buch entstanden - geschrieben vom französischen Schriftsteller und Drehbuchautor Emannuel Carrère. Die monatelange Beschäftigung mit den Ereignissen, die an diesem Tag in Paris stattgefunden haben, sowie die Beobachtung der Verhandlung und die abschließende Urteilsverkündung haben beim Autor offensichtlich tiefe Spuren hinterlassen, die dieser in seinem Buch auf einzigartige Weise darstellt und verarbeitet.

Die Hintergründe der Reportage
Am Freitag, dem 13. November 2015 findet in Paris eine Tragödie statt: Sieben IS-Kämpfer sprengen sich vor einer Konzerthalle mehreren Cafés und dem Stade de France selbst in die Luft. Die Attentate kosten 131 weiteren Menschen das Leben, fast 700 werden verletzt. Diese Episode hatte in Frankreich einen Ausnahmezustand zur Folge, der zwei Jahre lang andauern sollte. Sie führte zu einem nationalen Trauma, welches unter anderem in einem stark veränderten Bild des Landes und seiner Gesellschaft resultierte. Der Prozess rund um die Geschehnisse des V13 (abgeleitet von "vendredi 13" - Freitag, der 13.) sollte dieses Trauma aufarbeiten und ein Urteil über die Geschehnisse sowie die beteiligten Personen fällen. Insgesamt neun Monate lang besuchte Emannuel Carrère den Gerichtsprozess und berichtete in wöchentlich erscheinenden Kolumnen über die Akteure, die Mechanismen der Rechtsprechung sowie das Grauen der Attentate, aber auch über die Menschlichkeit, die all dem zugrunde liegt. Die Reportage zeigt auf, wie der Gerichtsprozess allen Beteiligten eine Stimme gibt, und diese dazu befähigt, sich mit den Schrecken, die an diesem Tage stattfanden, auseinander zu setzen und zu begreifen, warum und wie es dazu kommen konnte.

Der Autor
Emannuel Carrère wurde 1957 in Paris geboren. Er ist der Sohn von Louis Carrère und Helène Carrère d'Encausse, einer französischen Historikerin. Seit den 1980-er Jahren hat Carrère bereits zahlreiche Werke veröffentlicht, die sich meist keinem bestimmten Genre zuordnen lassen. Für seine Bücher wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Prix Renaudot, dem Premio FIL, dem Europäischen Literaturpreis oder dem Prinzessin-von-Asturien-Preis. Darüber hinaus wirkte er als Drehbuchautor und Produzent bei einer Reihe von Filmen mit, die sowohl im Kino als auch im Fernsehen ausgestrahlt wurden. Carrère fungierte als Jurymitglied bei diversen Filmfestspielen in Cannes und Venedig.

Während der Autor selbst die monatelange Gerichtsverhandlung im eigens erbauten Gerichtssaal zunächst vor allem als Werbeunternehmen ansah, zeigten sich im Verlauf des Prozesses Schrecken, aber auch Gemeinschaft und eine gewisse Schönheit, die von Carrère in seinem Buch eingefangen wurden.

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