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«Generation V» Staffel 1 Kritik – «The Boys» Light?

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Mit «Gen V» versucht Amazon an den Erfolg der Mutterserie anzuknüpfen, doch kann der jüngere und feministischere Touch überzeugen?

«Gen V» beleuchtet die nächste Generation der Superhelden, Collegestudenten mit Superkräften, die zum großen Teil ebenso selbstverliebt und medial abhängig, wie ihre Vorbilder aus den Seven sind und gleichermaßen um ständige Anerkennung in den sozialen Medien kämpfen. Als erster großer Unterschied zur Mutterserie fällt der fehlende Kontrast zwischen Supes und Menschen auf, der erzählerisches Kernelement von «The Boys» ist. Mit dem vorgestellten Cast existiert nun zwar ein Äquivalent zu den Seven, aber keines zu den Boys. Insbesondere von der schauspielerischen Seite her, ist der Qualitätsabfall nicht zu verbergen. Während gestandene Schauspieler wie Antony Starr oder Karl Urban in der Mutterserie brillieren, ist «Gen V» mit eher unbekannten Gesichtern durchzeichnet, von denen bisher keiner mit übermäßigem Charisma begeistern kann. Der gewollt feministische Touch, wird zudem gleich in der Pilotfolge mit dem in die Luft jagen des heterosexuellen, weißen Superheldenarchetypus überdeutlich gemacht. Auch was Nacktheit betrifft, beschreitet die Serie denselben provokanten Weg wie die Mutterserie und fokussiert sich auf das männliche (Kunst-)Glied, der weibliche nackte Körper bleibt weiterhin so tabu wie in einem Nonnenkloster.

Während auch «The Boys» aus storytechnischer Sicht sicherlich keine Offenbarung darstellt, sondern sich auf coole Helden, Dialoge und Splattereffekte konzentriert, unterbietet «Gen V» die erzählerische Komponente allerdings noch um Längen, denn handlungstechnisch passiert auf die Erzählzeit bezogen, nicht übermäßig viel und vor allem nichts Innovatives oder Interessantes. Die Schockmomente, was beispielsweise das Explodieren ganzer Körper und einzelner Glieder betrifft, sind zudem nach drei Staffeln der Mutterserie nicht mehr übermäßig spektakulär, für einige coole Momente reicht es dennoch.

«Gen Vs» größtes Problem sind letztlich die eindimensionalen, unsicheren und zum Teil schlicht langweiligen Protagonisten der Serie, sowie der Fokus auf eine zentrale Hauptdarstellerin, mit der die Autoren allerdings nicht übermäßig viel anzufangen wissen. Das ordentliche Produktionsniveau und die gelungenen Effekte schaffen es zwar einigermaßen von der schwachen Geschichte und dem bestenfalls durchschnittlichen Schauspiel abzulenken, vermögen es aber nie besondere Akzente zu setzen, mit denen sich «Gen V» von «The Boys» in irgendeiner Art und Weise positiv absetzen könnte.

«Gen V» ist letztendlich ein gerade noch passabler Lückenfüller für das Warten auf die neue «The Boys» Staffel geworden, schafft es aber nie auf eigenen Beinen zu stehen. Zumindest stilistisch wurde der Ton der Mutterserie getroffen, sodass das Gefühl des mittlerweile Altbekannten, die zahlreichen Schwächen von «Gen V» für «The Boys»-Fans bis zu einem gewissen Grad kaschieren dürfte.

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