Serientäter

«Willkommen auf Eden»: Psychopathin trifft Psycho-Kids

von   |  12 Kommentare

Der Streamingdienst Netflix hat eine neue Staffel gelauncht. Das Drama könnte das neue «Lost» werden, dann kamen die neuen Folgen hinaus.

Der Jahrtausendwechsel war in vielen Genres der Höhepunkt des Fernsehens. Vor allem Masterminds wie J. J. Abrams und seine Crew durften sich mit Dramen wie «Lost» austoben. Während sich Jeffrey Lieber auf Formate wie «Miami Meddical», «Necessary Roughness» und «NCIS: New Orleans» konzentrierte, entwickelte Damon Lindelof spannende Projekte wie «The Leftovers» und «Watchmen».

Seit «Lost» gab es keine wirkliche Mystery-Serie, die auf einer Insel spielte. Das Young-Adult-Drama «Willkommen auf Eden», kreiert von Joaquín Górriz und Guillermo López Sánchez, begann als Partyserie auf einer Insel. Doch auf dem riesigen Eiland waren weder Kraftwerke noch Wasseraufbereitung zu suchen. Ein Teil der Insel durften die jungen Partygäste nicht erkunden und manche Jugendliche sind immer mal wieder verschwunden. Außerdem muss man sich fragen, wieso auf der Insel fast nur Jugendliche herumirren. Warum sollen keine Erwachsene nach Eden? Sind deren Gedanken und Seelen vielleicht zu schmutzig für das Paradies?

Die erste Staffel endet mit einem Cliffhanger und zahlreichen Rätseln und mit einer neuen Staffel sollte man meinen, dass diese Rätsel aufgelöst werden. Doch das Fazit nach acht neuen Folgen ist: Gar nichts wurde geklärt, die gesamte Staffel ist ein erzählerischer Hohn. Im Grunde sind immer wieder Figuren nur ein Stück davon entfernt, qualvoll umgebracht zu werden. Das kann passieren, wenn Astrid (Amaia Alamanca) mit Joel und ihrer Söldnergruppe eine neue Saite aufzieht. Brenda (Claudia Trujillo) soll in die Ferne laufen, damit sie von Astrid in den Rücken und in den Hinterkopf totgeschossen werden kann.

Das war mal ein bisschen Action, ansonsten werden die zahlreichen Jugendlichen bei dieser Sekte theatralisch mit einem merkwürdigen Gerät getötet, das eine Art Metallstück in den Kopf bohrt, ehe diese dann rückwärts in eine Schlacht fallen. So viele Exekutionen können nicht ausgeführt werden, weil stets neue Informationen eintrudeln. Gruppenführerin Astrid ist wie ein aggressives Kind, das sich nur selten die Hände beschmutzen möchte. Zahlreiche ihrer neuen Kinder, die sie auf die Insel bringt, werden rasch gefügig gemacht. Das Töten und Hereinbringen dieser zahlreichen neuen Charaktere führt aber auch dazu, dass der Rezipient sich schlussendlich auch nicht mehr für die vielen Figuren interessiert. War das jetzt Charly (Belinda) oder Nico (Sergio Momo), die man jetzt um die Ecke brachte. Manchmal mit schönen Effekten, dann wieder in einem Kampf – aber zu wenige mit einem Kopfschuss, um das Gesäusel zu beenden.



In der ersten Staffel wurde der Mittelpunkt noch stark auf Zoe (Amaia Aberasturi) gelegt, deren Schwester in der zweiten Staffel ebenfalls von Astrid und ihrem Mann Erick (Guillermo Pfening) bereitwillig in den Bann gezogen wird. Als Sympathie-Träger ist der kleine Sohn Isaac, der mit seiner leiblichen Mutter in einem Krater lebt. Dort sollen die beiden Leben, bis die Eden-Gesellschaft endlich Kontakt zu einem fernen Universum gefunden hat. Denn: Astrid ist überzeugt, dass sie eines Tages von Aliens gerettet werden.

Nur ein weiterer Cliffhanger hat die achte Folge ein wenig spannend gemacht, ansonsten könnte man die Episoden in eine Episode zusammenkürzen. «Willkommen auf Eden» wird leider wie viele Fernsehserien enden, deren zahlreiche Folgen reines Füllmaterial ist. Die Geschichte driftet ins Lächerliche ab, ohne die zwei Möglichkeiten von Staffel drei zu beleuchten: Entweder wird die gesamte Anlage zerstört, Astrid und ihre Gang landet hinter schwedische Gardinen oder – es kommen kleine grüne Männchen und wollen nach Hause telefonieren. Vielleicht könnte man dann ja noch eine Art ET auf dem Fahrrad über die Insel fliegen lassen.

Es ist durchaus schade, dass das Drama «Willkommen auf Eden» von dilettantisch erzählt wird. Man vermisst wirklich große Blockbuster-Serien – mit einem Ensemble, das richtig Spaß machte. Bei «Sopranos» hatte man Ende der 90er/Anfang der 2000er auch immer Sorgen, dass es sprichwörtliche Ratten gibt. Doch deshalb hat man nicht die halbe Mafia niedergeschossen. Das wurde alles mit Vertrauen, tiefgründigen Gesprächen und Beweise gelöst. Bei «Willkommen bei Eden» wurden so viele ähnliche Jugendliche verheizt, dass sie tatsächlich nur wie Statisten wirkten.

Die zweite «Willkommen auf Eden»-Staffel ist bei Netflix zu sehen.

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Es gibt 12 Kommentare zum Artikel
silvio.martin
04.11.2023 18:27 Uhr 1
"Es ist durchaus schade, dass das Drama «Willkommen auf Eden» von dilettantisch erzählt wird."



Dilletantisch, könnte auch das Schlagwort für diesen mal wieder sprachlich wie auch grammatikalisch bescheidenen Artikel lauten.



Fabian, bei aller Liebe, aber dieser Artikel ist doch wirklich ein Hohn. Du willst mir doch nicht ernsthaft erklären, dass Du das geschriebene wirklich ernst meinst. Es gibt keinerlei Struktur, einfach nur ein wirres Durcheinander, eine Aneinanderreihung von Sätzen ohne wirklich erkennbaren Sinn und über den sprachlichen Stil muss man eigentlich kein Wort verlieren, ausser das es entweder von einer schlecht programmierten KI oder von einem Grundschüler geschrieben wurde. Uiuiui, jetzt war ich wieder soooo böse, aber Sorry, so eine geistige Vera... der Leser, muss auch dementsprechend kritisiert werden. Nur schade, dass solche Artikel offensichtlich einfach so hingenommen werden. In einem seriösen Unternehmen wärst Du Deinen Job schon längst los. Ach stimmt ja, Du bist ja der Chef von dem Laden, dann ist es ja wurscht, Du entscheidest ja, was hier abgeht und das ist mittlerweile ein riesen Fehler und eigentlich untragbar. Bin mal gespannt, wielange Du diesen Kurs noch halten kannst.
Haja
05.11.2023 12:25 Uhr 2
@silvio.martin: Vera? Welche Vera? Int-Veen? Und was hat diese Vera mit dem Artikel zu tun?



Ansonsten gebe ich hier gerne wieder, was ich schon einmal in einer Mail an Herrn Riedner geschrieben habe:

Ich finde, dass Fabian Riedner für Quotenmeter ungefähr das ist, was Daniel Rosemann zumindest für Sat.1 – nicht unbedingt für ProSieben – war.



Einen schönen Sonntag an alle, je nachdem, wo ihr seid, auch trotz Sturm.
silvio.martin
05.11.2023 12:57 Uhr 3
Haja, vielleicht hast Du die Punkte (......) dahinter übersehen, dass macht man in der Regel so, wenn man ein schlimmes Wort nicht ausschreiben will, also nix Vera :) ich denke, Du weisst welches Wort gemeint ist.



Der Vergleich ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Jahrelang in jedem Artikel über die Pro Sieben /SAT1 Sendergruppe und Rosemann im speziellen den sagen wir mal höflich ausgedrückt Unmut kundtun und selbst seit Jahren ein tolles Medienmagazin in den Abgrund manövrieren. Vielleicht einfach mal an die eigene Nase fassen, bevor man andere kritisiert, wobei ich ja von Distanz und Neutralität hier auch schon gesprochen habe. Aber alles Wörter, die an ihm und seinen Kollegen, genauso wie Kritik abperlen, wie der Regen an meinen Fensterscheiben.
silvio.martin
05.11.2023 12:59 Uhr 4
Achso, wie war denn eigentlich die Antwort von ihm, wenn es denn eine gab? Gerne per PM, wenn Du magst.
Haja
05.11.2023 14:22 Uhr 5
Die Punkte habe ich wohl gesehen & auch verstanden. Meine Reaktion darauf war auch eher ein Spaß. Nur kann ich es beim besten Willen nicht ernst nehmen, "wenn man ein schlimmes Wort nicht ausschreiben will". Diese Selbstzensur mancher Wörter finde ich einfach nur lächerlich. Und was soll das bringen, wenn doch eh klar ist, was man meint? Dann entweder klipp & klar (aus)schreiben, was man meint oder andere (vermeintlich) harmlosere Begriffe verwenden!



Die Antwort müsste ich erst mal wieder herauskramen. Ob und wenn ja, wann ich das mache, weiß ich nicht. Aber, wenn ich mich richtig erinnere war es grob zusammengefasst, dass er das anders sieht.
silvio.martin
05.11.2023 16:42 Uhr 6
Der Meinung bin ich auch, aber es gibt hier Leute, die sich durch Kraftausdrücke unwohl fühlen und einen gleich angehen und da wäre ja auch El Cheffe, keine Ahnung wie er reagieren würde. Wahrscheinlich gar nicht, wie sonst auch ;)



Die Antwort habe ich erwartet, man sieht es ja auch an seinen Kommentaren, die hin und wieder auf Kritik kommt bzw. das einfach so unterirdisch weitergemacht wird, ohne jegliche Einsicht, dass hier was gründlich schief läuft.



Aber wir drehen uns im Kreis und eigentlich wollte ich auch nix mehr schreiben, aber dieser Artikel hat mal wieder dem Fass den Boden raus gehauen, da kann man einfach nicht ruhig sein.
EPFAN
06.11.2023 12:40 Uhr 7
Zumal übrigens die zweite Staffel schon seit Ende April verfügbar ist! Bisschen spät für den Artikel.
silvio.martin
06.11.2023 14:10 Uhr 8
Seit April, echt? Ich kenne die Serie nicht, aber das wäre noch ein peinlicher Punkt. Hat ja mit Aktualität nichts mehr zu tun. Man versucht offenbar immer mehr sich selbst abzuschaffen.
EPFAN
06.11.2023 21:25 Uhr 9
Genau. Seit Sommer steht auch schon fest, dass die Serie abgesetzt wurde und es keine dritte Staffel geben wird. Wenn man das weiß, liest es sich an manchen Stellen witziger ':) . Ich musste auch erst schauen, ob der Artikel plötzlich aus dem Archiv aufploppte oder tatsächlich neu ist. Ähh nunja… :')
silvio.martin
07.11.2023 15:28 Uhr 10
Der ganze Artikel ist ein Witz. Ich habe ihn mir mittlerweile mehrmals durchgelesen und ich kann es einfach nicht fassen, wie so etwas veröffentlicht werden kann bzw. man als Chef eines journalistischen Mediums so etwas schreiben kann. Und noch viel schlimmer, es interessiert ausser 2,3 Hanseln niemanden. Es wird so hingenommen, als wenn es normal wäre. Das es den Verantwortlichen egal ist, ist ja mittlerweile traurige Realität.

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