Interview

Stephan Kampwirth: ‚Er ist warmherzig und emphatisch‘

von

In der neuen Amazon-Serie «Die Therapie» verkörpert der Schauspieler einen trauernden Vater, der als Psychiater arbeitet.

Hallo Herr Kampwirth! In den vergangenen Jahren ist die Zahl der guten Eigenproduktionen deutlich gestiegen. Haben internationale Player wie Amazon zu diesem Trend beigetragen?
Ich denke ja. Jeder möchte eine gut erzählte Geschichte ins Regal stellen. Das bündelt die kreative Energie.

Sie wirkten ja schon in der Serie «Dark» mit. Ist es Zufall, dass Sie nun erneut einen Psychotherapeuten spielen?
Ja, Reiner Zufall.

In der neuen Amazon-Serie, die am 26. Oktober startet, therapieren Sie eine junge Frau. Was ist denn noch alles passiert?
Meine Figur verliert seine Tochter, sie verschwindet spurlos in einer Arztpraxis. Er zieht sich auf eine einsame Insel zurück und begibt sich auf eine unumkehrbare, lebensbedrohliche Suche nach seiner Tochter und der Wahrheit.

Ihr Alter Ego Viktor Larenz ist ebenfalls ein trauernder Vater. Wie würden Sie ihn definieren?
Er ist warmherzig und emphatisch. In seinem Beruf als Psychiater sehr erfolgreich. Im Moment des größten Verlustes allerdings steht er hilflos seinen eigenen Ängsten gegenüber.

Amazon hat Thor Freundenthal («Carnival Row») und Iván Sáinz-Pardo («The Head») als Regisseure verpflichtet. Hat das Vor- und Nachteile mit internationalen Größen zusammen zu arbeiten?
Nein, Die Beiden sind einfach unglaublich feine Menschen und sehr gute Regisseure.

Die Romanvorlage lieferte Sebastian Fitzek ab. Haben Sie das Buch im Vorfeld gelesen?
Ich habe den Roman vorher nicht gelesen, meine Arbeitsgrundlage waren die Drehbücher und ich wollte mich nicht verwirren lassen. Wir bleiben sehr nah an dem Roman und doch sind die Strukturen und Erzählweisen sehr verschieden.

Regina Ziegler von Ziegler Film und Barbara Thielen übernahmen die Serie als Executive Producer. Wie merkt man als Schauspieler, dass da erfahrene Leute am Werk sind?
Da gibt es eine natürliche Autorität die einem sagt: wir wissen genau was wir tun und wie. Das schafft großes Vertrauen.

Sie haben schon länger keine Kinofilme gedreht. War zuletzt kein gutes Material dabei?
Ich habe in den letzten Jahren vor allem für die Streamer gearbeitet. Das hat sich einfach so ergeben.

Genauso vermisst man bei Ihrer Vita seit einigen Jahren die Zusammenarbeit mit privaten Fernsehsendern. Sollten Sat.1 und RTL wieder mehr produzieren?
Das stimmt nicht ganz. Die Serie «Blackout» wurde u.a. von ProSiebenSat1 Media produziert. Aber ja, ich denke die Privaten könnten mehr fiktionale Stoffe entwickeln und produzieren.

Ihr Sohn Pablo ist ebenfalls seit zwei Jahren als Schauspieler tätig. Holt sich Ihr Sohn Tipps von Ihnen?
Mein Sohn schließt Ende des Jahres seine Ausbildung als Schauspieler ab. Und natürlich tauschen wir uns ab und zu auch über berufliche Dinge aus.

Vielen Dank für Ihre Zeit!

«Die Therapie» startet am Donnerstag, den 26. Oktober, bei Amazon Prime Video.

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