Während sich das Spiel um Platz 3 der «Rugby WM» aus Sicht der Quoten eher spärlich präsentierte, lieferte das Finale so richtig ab. Die Partie «Neuseeland - Südafrika» verfolgten schon in der ersten Hälfte ab 21:00 Uhr gute 0,58 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Bis zu diesem Zeitpunkt war das die beste Reichweite einer Halbzeit im gesamten Turnier, der Marktanteil lag bei guten 2,3 Prozent. Einen Versuch sollten die Zuschauer bis zum Halbzeitpfiff nicht erleben, dafür zahlreiche Penalty. Handre Pollard machte für Südafrika den Beginn in der dritten Minute, ein weiterer Penalty von ihm in der 13. Minute brachte das Team von Kapitän Siya Kolisi 6-0 in Führung. Doch die Nationalmannschaft aus Neuseeland konterte wenig später per Penalty zum 6-3, Richie Mo'unga traf. Pollard stellte in der 19. Minute den vorherigen Abstand wieder her, gefolgt von einer Seltenheit im Rugby und einem bisher sehr fairen Turnier. Sam Cane, der Kapitän der All Blacks, sah in der 27. Minute die rote Karte. Damit ist Cane der erste Spieler, der in einem WM-Finale im Rugby vom Spielfeld geschickt wird.
Brian O'Driscoll, eine irische Rugby-Legende, sagte in der Halbzeit gegenüber ITV Sport, dass die Entscheidung nach Video-Review korrekt sei, auch die All Blacks-Institution Sean Fitzpatrick stimmte zu. Dem spielerischen Geschehen tat die Szene keinen Abbruch, Handre Pollard erhöhte auf 12-3 (34.) und Mo'unga verkürzte in der 38. auf 12-6. Die erste Hälfte verfolgten 0,28 Millionen Umworbene und damit starke 5,3 Prozent des entsprechenden Marktes, ebenfalls ein Bestwert der gesamten «Rugby WM». Doch hielten diese Rekorde selbstverständlich nur kurz, denn die zweite Hälfte steigerte sich. Die Gesamtreichweite sprang auf 0,69 Millionen Zuschauer hoch, mit Recht. Denn in der 58. Minute stand es nach Versuch von Beauden Barrett plötzlich 12-11. Mo'unga vergab die fällige Conversion, womit die All Blacks die erste Führung im Finale verpassen sollten. Der Marktanteil stieg mit der besseren Reichweite auf 3,1 Prozent. In Folge sahen die 0,35 Millionen Werberelevanten ein wackeres Hin und Her, jedoch sollten bis zum umkämpften Schlusspfiff keine Punkte mehr auf das Scoreboard kommen. Südafrika gewinnt damit als erstes Team überhaupt vier Titel bei einer «Rugby WM». Aus Sicht der Zielgruppen-Reichweite waren überzeugende 6,8 Prozent am Markt dabei.
Doch mussten die TV-Zuschauer nicht bis zum Abend auf Live-Sport warten, denn im Zweiten startete tatsächlich bereits die Wintersport-Saison. In Sölden startete der erste Weltcup, wenn auch laut der Website der Bergbahnen die Winter-Saison erst am 16. November startet. Unterhalb von 3000 Meter liegt zwar noch nicht wirklich Schnee, doch über die Sinnhaftigkeit der frühen Events und die Belastungen der Umwelt wurde bereit an anderer Stelle genügend diskutiert. Daher die reine TV-Sicht: Um 12:45 Uhr brachte das ZDF die Zuschauer auf den aktuellen Stand im «Riesenslalom» der Damen, es folgten 0,48 Millionen Zuschauer und damit magere 6,4 Prozent des TV-Marktes. Im Alter zwischen 14 und 49 Jahren waren hiervon schwache 0,03 Millionen, damit enttäuschte der Marktanteil mit 2,1 Prozent. Ab 13 Uhr gab es dann Live-Bilder aus Sölden.
Es wurde geringfügig besser für das Zweite Deutsche Fernsehen, die Gesamtreichweite steigerte sich auf 0,69 Millionen und der Marktanteil damit auf 8,0 Prozent. Bei der jungen Zuschauerschaft wurde es prozentual etwas hübscher, jedoch waren für die erreichten 4,2 Prozent ebenfalls lediglich 0,09 Millionen Fernsehende verantwortlich. Das erste Rennen der Saison 2023/24 ging an Lara Gut-Behrami, die Schweizerin gewann vor Federica Brignone (IT) und Petra Vlhová (SVK). Die Männer starten dann heute in die Saison, das ZDF überträgt ebenfalls. Einzig Ski Alpin startet derart früh, die sämtlichen anderen klassischen Wintersportarten gedulden sich bis Mitte November.
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