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Doch Event-TV, so urteilten die Experten, ist nicht beliebig vermehrbar und bedarf einer großen gemeinsamen Kraftanstrengung von Programmverantwortlichen und Produzenten. Außerdem nannten die Produzenten eine Reihe wichtiger Voraussetzungen: Der Stoff muss für mehr als sieben bis acht Millionen Zuschauer interessant sein. Bei der redaktionellen werden Konzepte zur Umsetzung benötigt, die dem Thema inhaltlich und ästhetisch gerecht werden.
Dazu brauche man besonders gute Autoren, Regisseure und Produzenten. Darüber hinaus sei eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit über einen langen Zeitraum hinweg auf möglichst vielen Kanälen notwendig, herrschte Einigkeit in der Diskussionsrunde. Außer den Stoffen mit kulturell-historischem Hintergrund sieht Jahnke noch eine zweite Möglichkeit zum Event-TV. Dies sei der glanzvoll besetzte Film voller Spezialeffekte, der vor allem die Schaulust der Zuschauer befriedige.
"Sportrechte sind ein Strohfeuer"
Auf dem Podium stand für alle fest, dass bei der Finanzierung von großen Fernsehfilmen neue Wege beschritten werden müssen. Vehement beklagte der Geschäftsführer von TeamWorx Television und Film, Professor Nico Hofmann, dass deutsche Produzenten von Event-TV niedrigere Renditen erzielten als Serienproduzenten. Wenn ein Hollywood-Film weniger Zuschauer habe als ein großer deutscher Fernsehfilm, müssten sich die Verantwortlichen außerdem auch Gedanken machen, ob sie nicht das Geld an der falschen Stelle ausgeben.
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Dass die Refinanzierung von Fernsehfilmen ohne internationale Vermarktung nicht möglich ist, gilt in der Branche längst als unbestritten. Der Geschäftsführer von EOS Entertainment, Jan Mojto, sieht dabei für große deutsche Fernsehfilme durchaus gute Bedingungen. "Es gibt in Deutschland eine funktionierende Filmindustrie, die hochwertige Filme produzieren kann", lobte Mojto. "Die Amerikaner machen solche Filme nicht mehr." Ein Film wie «Die Sturmflut» sei international verstehbar, auch wenn der historische Kontext nur in Deutschland eine Bedeutung habe. Bei der Fertigstellung des Drehbuchs hat Mojto wegen der internationalen Verwertbarkeit sogar jeden Hinweis auf die 60-er Jahre gestrichen. "Das war eine kleine kosmetische Operation", gestand er, die den Verkauf international erleichtert habe.