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Ben ist elf Jahre alt und stammt aus Ravensburg am Bodensee. Sein Traumberuf ist neben Fußballkommentator auch Unternehmensberater. Warum man das weiß? Ben erzählte es am Samstagabend ab 17:45 Uhr am Mittelkreis des Signal-Iduna-Parks vor laufende Sky-Kamera, denn er war einer von zwei Kindern, die für den Pay-TV-Sender das Topspiel in der „Sky Next Generation“-Übertragung begleitete. Gemeinsam mit dem zwölfjährigen Moritz war der Junge vor, während und nach dem Spiel sowie in der Halbzeitpause zu sehen. Drei Stunden Vollbeschäftigung mit Knopf im Ohr und POV-Kamera an der Schläfe. Er durfte sogar mit Schiedsrichter Deniz Aytekin das Feld beim Einlaufen betreten und interviewte vor dem Spiel Thomas Tuchel, der wie ein anderer Mensch wirkte. Aber Ben sprach ihn auch nicht auf die Sky-Kritiker Matthäus und Dietmar Hamann an.
Stattdessen waren Ben und Moritz, der BVB-Trainer Edin Terzic vor der Partie ausfragte, bestens vorbereitet. Beide Trainer formulierten nach ihren Interviews zurecht lobendende Worte, und auch Frank Buschmann, der das Spiel zusammen mit dem Duo begleitete, sah des Öfteren keinen Anlass selbst zu sprechen, da die beiden Nachwuchskräfte ihre Sache ausgesprochen gut machten. Selbstverständlich klappte nicht alles ruckelfrei, das ist in diesem Alter auch nicht zu erwarten. Manches Mal fielen sie sich gegenseitig ins Wort oder analysierten die Spielszenen ein wenig zu schnell, sodass Buschmann Tipps gab und die beiden auf die nahende Zeitlupe hinwies.
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Sky Next Generation ist eine tolle Abwechslung in einem Sport, der durch eingeschliffen Abläufe und vorgestanzte Phrasen brillierst. Die für Kinder ausgerichtete Übertragung erfindet das Rad nicht neu, schließlich gibt es auch in den USA beim American Football solche Übertragungsweisen auf dem Kindersender Nick, doch ein signifikanter Qualitätsverlust war nicht zu erkennen. Beim Erkennen der Spieler haben die Kinder ihren älteren Vorbildern jedenfalls etwas voraus. Überraschend angenehm war auch die Rahmenberichterstattung, die nicht durch nervige Wettanbieter-Werbung unterbrochen wurde, was bei einer Kinderübertragung ohnehin höchst fahrlässig gewesen wäre. Sky beschränkte sich auf Hinweise zum eigenen Programm.
Es ist schade, dass Sky nur in Ausnahmefällen „Sky Next Generation“ ermöglicht. Laut Frank Buschmann sei es eine Frage des Budgets, was angesichts einer eigenen Regie und zwei angeheuerten Moderatoren sowie Buschmann selbst, der neben Wolff-Christoph Fuss auf der Tribüne saß, durchaus verständlich ist. So bleibt die kindgerechte Aufbereitung eine nette Abwechslung ohne Nachhall. Möglicherweise sieht man Ben oder Moritz aber in zehn oder zwanzig Jahren aber ohne Buschmann auf der Tribüne sitzen. Die Namen sollte man sich nach dieser beeindruckenden Leistung jedenfalls merken.
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