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RTL plant nicht mehr mit «100.000 Mark Show» und «Der Preis ist heiß»

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Der Privatsender setzt die beiden Show-Formaten mit Harry Wijnvoord und Ulla Kock am Brink nicht fort. Ist dies das Ende der Retro-Welle im deutschen Fernsehen?

Wie der Branchendienst ‚DWDL‘ am Freitag berichtet, trennt sich RTL von zwei der neuaufgelegten Show-Formate, die im Zuge der im Fernsehen weitverbreiteten Nostalgie-Welle ihr Comeback feiern durften. Es handelt sich um «Der Preis ist heiß» mit Harry Wijnvoord und «Die 100.000 Mark Show» mit Ulla Kock am Brink. „Aktuell planen wir nicht mit den beiden Formaten, sondern konzentrieren uns auf andere Showfarben“, lässt sich ein RTL-Sprecher in dem Bericht zitieren.

Damit reagiert der Kölner Sender auf den abebbenden Kult-Wahn im deutschen Fernsehen. Zuletzt hatte Sat.1 mit den Neuauflagen von «Die Pyramide» und «Jeopard!» teils arge Probleme. Für die RTL-Shows lief es dagegen einigermaßen gut, auch wenn die anfängliche Euphorie verschwand. «Der Preis ist heiß» kehrte im Mai 2022 vor fast drei Millionen Zuschauer und mit einem Zielgruppen-Marktanteil von 17,1 Prozent zurück, im Juli sank das Interesse auf knapp zwei Millionen Zuschauer und 10,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Ulla Kock am Brink performte zumindest beim jüngeren Publikum etwas konstanter und fuhr im Juli zweimal 12,1 Prozent ein. Die Comeback-Ausgabe sicherte sich damals 12,0 Prozent. Die Reichweite lag damals aber bei 1,66 Millionen, zuletzt wurden nur noch 1,12 Millionen gezählt.

Die Comebacks der beiden Showformate wurden übrigens im Februar 2022 noch von Ex-RTL-Geschäftsführer Henning Tewes angekündigt. Damals kehrten auch «7 Tage, 7 Köpfe» ins Programm zurück und RTL sicherte sich das «Turmspringen» von ProSieben. Nun ist nur noch das «Turmspringen» übrig. Auch Tewes ist in Köln inzwischen Geschichte. Zuletzt war auch bekannt geworden, dass der langjährige RTL-Mann, der nach seiner Abberufung für die RTL Group tätig war, auch das Mutterunternehmen verlassen hat. Ebenfalls hatte ‚DWDL‘ darüber berichtet.

Die neue Programmgeschäftsführerin von RTL und RTL+, Inga Leschek, setzt aber nicht nur auf Show-Neustarts, sondern vertraut weiterhin auch alten Namen. Im kommenden Jahr soll es zum Comeback von «Das Supertalent» kommen. Außerdem hat sich RTL die Dienste von Stefan Raab für «Schlag den Besten» und das bereits ausgestrahlte «Blamieren oder kassieren» gesichert. Zudem produziert er das Show-Event «American Ice Football» (Quotenmeter berichtete).

Der Schritt von RTL dem Retro-Trend ein wenig den Rücken zu kehren, bedeutet aber nicht das Ende der Retro-Welle, auch wenn der Umfang natürlich deutlich geringer geworden ist. Das ZDF strahlt in rund zwei Wochen eine neue «Wetten, dass…?»-Folge aus, bei der sich Thomas Gottschalk verabschieden wird. Ob es auch das Aus für das Format ist, lässt der Mainzer Sender weiterhin offen. In Sat.1 steht derweil noch das angekündigte Comeback der «Gong Show» aus. Und RTLZWEI setzt weiterhin auf «Glücksrad» und «Genial daneben». Zudem plant die Münchner TV-Station mit der Neuauflage der einstigen Sat.1-Sendung «Richtig witzig!», das Hugo Egon Balder unter dem Titel «Genial Witzig» moderieren wird.

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