Interview

Pasquale Aleardi: ‚Er trägt ein Geheimnis mit sich herum‘

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Der 52-jährige schweizerische Schauspieler ist am Donnerstag in «Weihnachtspäckchen... haben alle zu tragen» als Frank Donneck zu sehen.

Hallo Herr Aleardi! Sie sind Teil des episodisch-weihnachtlichen Spielfilms «Weihnachtspäckchen... haben alle zu tragen». Das ZDF kündigt einen Spielfilm an, der gleich mehrere Genres besetzt. Worauf können wir uns freuen?
Auf einen warmherzigen Film, der den Schicksalen und Problemen unterschiedlichster Menschen um die Weihnachtszeit folgt. Dabei werden Themen wie Liebe, Schuld, Adoption und Einsamkeit behandelt. In diesen unruhigen Zeiten ist es meiner Ansicht nach dringend notwendig sich auch die positiven Eigenschaften, die das Mensch-Sein ausmachen, in Erinnerung zu rufen. Die Art und Weise, wie die Protagonisten jeweils mit Ihren Problemen umgehen, kann für den einen oder anderen sicher eine Inspiration sein.

Sie verkörpern Frank Donneck, der auf Frau Mayrhofer treffen möchte. Was hat Ihre Figur vor?
Das kann ich Ihnen leider nicht verraten, sonst wäre der ganze Auftritt der Figur sinnlos. Nur so viel: Am Ende weiß man, was er vorhat. Er trägt ein Geheimnis mit sich herum und steht in diesem Film für das Thema Schuld.

Würden Sie selbst eigentlich ohne Termin an Weihnachten bei einem Bekannten/einer Bekannten auftauchen?
Nein, das würde ich nicht tun. Heutzutage kündigen wir uns doch alle immer erstmal an. Wenn überhaupt, dann würde ich sowas nur im engsten Familien- und Freundeskreis tun und dann als Überraschung. Aber auch nur, wenn ich weiß, dass man sich über die Überraschung freuen wird. (lacht)

Haben Sie schon Pläne für das diesjährige Weihnachtsfest machen können?
Ja. Wir sind mit Sack und Pack zum ersten Mal in Südafrika, weil eine gute Freundin dort heiratet. Das wird spektakulär anders als es sonst immer abläuft. Wir sind sehr gespannt und freuen uns darauf.

Das ZDF hat «Weihnachtspäckchen... haben alle zu tragen» bereits Mitte November in die Mediathek gestellt. Gibt es zu dieser Zeit schon Weihnachtsstimmung?
Vielleicht? Bei uns geht die Weihnachts-Stimmung jedenfalls erst ab dem 1. Dezember los. Weil wir da für unsere beiden kleinen Jungs rituell einen aufwendigen Adventskalender basteln. Durch ihre Augen Weihnachten zu erleben, gibt der ganzen Zeit einen besonderen Zauber.

Vor einem Jahr begann die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Sie sind Schweizer und leben in Zürich. Gab es in der Schweiz damals Kritik?
Ich kann dazu nicht allzu viel sagen, weil ich während der WM mitten im Dreh für Paramount+ war und zwischen den Drehtagen auch noch den Umzug in die Schweiz vollzogen hab. Ich hab die WM bis aufs Finale also so ziemlich verpasst, aber was ich an Kritik mitbekommen habe, unterschied sich nicht von der berechtigten Kritik, die auch andere Länder geäußert haben. Auch in der Schweiz wurden der Umgang mit den Menschenrechten, das Problem der Nachhaltigkeit und die Korruption debattiert.

Tatsächlich ist Ihre Schweiz gegen Portugal ausgeschieden, Sie kamen aber eine Runde weiter als Deutschland. Hofft man als Eidgenosse auf einen großen Titel?
Natürlich! Die Schweizer haben in den letzten 20 Jahren sehr in ihren Nachwuchs investiert und werden meines Erachtens immer besser. Sie wurden mit der U17 2009 schon mal Weltmeister. Da ist Träumen und Hoffen imperativ.

Meine Italienische Seite ist ja da sehr verwöhnt gewesen. Auch wenn es schon lange her ist. Ich habe die WM-Siege Italiens 1982 und 2006 noch äußerst lebhaft in Erinnerung.

Für Das Erste drehen Sie «Kommissar Dupin». Die Reihe holt bis zu sieben Millionen Fernsehzuschauer. Sind schon neue Folgen geplant?
Ja, wir haben grade den zwölften Roman «Bretonischer Ruhm» abgedreht, der im Frühjahr 2024 zu sehen sein wird.

Die Reihe wird in der Bretagne gedreht. Freuen Sie sich, dass Sie dort jedes Jahr vor Ort sein können?
Ja auf jeden Fall. Es ist ein großes Privileg, da einmal jährlich drehen zu dürfen. Die Rolle macht mir nach wie vor viel Spaß und natürlich freut es mich zu erleben, dass die Filme und Bücher den Tourismus um 50 Prozent ankurbeln. Auch haben sich über die Jahre schöne Freundschaften entwickelt. Das Ganze ist ein Geschenk.

Sie sind Sohn von griechisch-italienischen Eltern. Wie unterscheidet sich das deutsch/französische Fernsehen vom griechischen?
Da kenn ich mich nicht aus. Da ich in der Schweiz aufgewachsen bin, habe ich nie griechisch-italienisches Fernsehen geschaut. Außer vielleicht im Urlaub, und da wurden von meiner griechischen Verwandtschaft fast ausschließlich Musik-Sendungen oder alte Schwarz-Weiß-Filme geschaut, die mit viel Temperament gute Laune verbreitet haben.

Sie spielten eine Hauptrolle in der Fernsehserie «Das Pubertier». Obwohl die Kritiken toll waren, waren die Einschaltquoten enttäuschend. Woran hat es gelegen?
Wenn ich mich recht entsinne, kam es bei den jungen Leuten sehr gut an und beim älteren Publikum leider gar nicht. Die Diskrepanz war dem Sender wohl zu groß, was ich sehr schade finde. Vielleicht hätten wir das ältere Publikum mit einer weiteren Staffel ins Boot holen können. Die kommenden Ideen und Inhalte hätten meiner Meinung nach auf jeden Fall eine Chance verdient gehabt.

Vielen Dank für Ihre Zeit!

«Weihnachtspäckchen... haben alle zu tragen» ist am Sonntag, den 3. Dezember im ZDF zu sehen.

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