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Zu den herausragenden Sendungen, die Jungblut konzipierte und moderierte, gehörte 1986 die erste Sendung eines westlichen Senders auf dem Boden der DDR ("WISO" von der Leipziger Messe). Darauf folgte 1987 die erste Live-Sendung aus einem DDR-Kombinat und ebenfalls 1987 die erste West-Sendung aus einem sowjetischen Betrieb, dem Maschinenkombinat Ordschonikidse bei Moskau. An dem Tag, als Honecker gestürzt wurde, setzte Jungblut trotz skeptischer Kollegen eine Sondersendung zum Thema Wirtschaft durch. Hier wurde bereits darüber diskutiert, ob die Bundesrepublik nun innerhalb kürzester Zeit die Verantwortung für die wirtschaftliche Entwicklung in der DDR übernehmen müsse. Und schon zum Jahresende 1989 widmete sich eine "WISO"-Sendung aus Dresden dem Thema, wie eine Wiedervereinigung Deutschlands organisiert werden könne. Große Beachtung fanden in der "Wendezeit" die Sendereihe "Richtung Deutschland" sowie die "Leipziger Bürgergespräche", in denen unter großer Publikumsbeteiligung die Probleme und Herausforderungen der deutschen Wiedervereinigung diskutiert wurden. Die Europäische Währungsunion begleitete Jungblut ebenfalls durch zahlreiche Schwerpunkt- und Sondersendungen wie das ZDF-Tribunal "Mordfall D-Mark?"
Nachfolger von Michael Jungblut wird in der Leitung der Hauptredaktion Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik Ekkehardt Gahntz (57), langjähriger "heute"-Chef, Begründer des "ZDF-Mittagsmagazins" und derzeit Chef vom Dienst der Hauptredaktion Aktuelles.
OTS: ZDF