Das ZDF hatte vor sechs Wochen die Bildung der sogenannten „New8“ bekannt gegeben, eine Kollaborations-Allianz bestehend aus acht öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aus Deutschland, Schweden, Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Belgien und der Niederlande. Entstehen sollen pro Jahr acht fiktionale Serien. Nun gab man auf der London Content die ersten Projekte der Zusammenarbeit bekannt. Das ZDF ist an zwei Serien federführend beteiligt, eine dritte setzt man gemeinsam dänischen öffentlich-rechtlichen Sender DR, der deutschen X Filme Creative Pool und der dänischen Produktionsfirma True Content Entertainment.
Dabei handelt es sich um «The CumEx Files» (Arbeitstitel). Die Serie dreht sich um den internationalen Steuerbetrug, der nach aktuellen Schätzungen weltweit einen Schaden von mehr als 150 Milliarden Euro verursacht hat. Jahrelang hat ein perfides Netzwerk aus Banken, Anwälten und Superreichen mit Hilfe des sogenannten Dividendenstrippings die Staatskassen in Deutschland und Europa geschröpft. Für die Drehbücher zeichnet Jan Schomburg als Headautor verantwortlich, die Regisseure Dustin Loose und Kaspar Munk werden insgesamt acht Folgen inszenieren.
Federführend setzt das ZDF die Dramaserie «Kabul» um, die mit den Ereignissen des 14. August 2021 einsetzt, als Frankreich die Evakuierung seiner Botschaft vorbereitet, während die Taliban vor den Toren der Stadt stehen. Doch der plötzliche Fall Kabuls am nächsten Tag durchkreuzt alle Pläne – französische, italienische, deutsche und amerikanische Diplomaten und die Polizei müssen die Evakuierung Hunderter afghanischer und internationaler Flüchtlinge zum Flughafen improvisieren. Produziert wird die Serie von 2425 und Cinétévé, die Drehbücher für insgesamt sechs Folgen mit jeweils einer Laufzeit von 52 Minuten stammen von Olivier Demangel and Thomas Finkielkraut. Die Regie übernehmen Kasia Adamik and Olga Chajdas.
Als dritte Serie stellte das ZDF «Push» vor, die von Bantry Bay Productions produziert wird und beim Spartensender ZDFneo zu sehen sein soll. Im Mittelpunkt der Serie stehen der Beruf und Alltag dreier Hebammen unterschiedlichen Alters, die die ihren Job lieben, aber beruflich und privat vor großen Herausforderungen stehen. Die Idee und die Drehbücher stammen von Luisa Hardenberg, für die Inszenierung zeichnen Katja Benrath und Mia Maariel Meyer verantwortlich.
Die anderen Serienprojekte sind «Vanguard» vom schwedischen Sender SVT, «Holmlia love» von Norwegens NRK, die belgische VRT-Reihe «This is not a murder mystery» sowie «Queen of Fucking Everything» von YLE aus Finnland. Außerdem steuern NPO, NTR und BNNVARA aus der Niederlande «Elixir» bei.
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