1980 lernt Fred Günter in einer Düsseldorfer Bar kennen. Fred ist Wirt in einer der berühmtesten Kneipen, dem angesagten Ritz. Als er Günter das erste Mal trifft, gibt es im Vorbeigehen einen Klaps auf den Po, anschließend fällt er vom Hocker. Was er an diesem Abend nicht ahnt, dass er Günter wieder trifft und ihr Treffen in einer der spannendsten Kriminalgeschichten der Bundesrepublik mündet.
Fehler im System
Günter ist bei der Metro beschäftigt. Ein Handelskonzern, der in der Nachkriegszeit floriert und bedeutende Marktanteile hält. Transaktionen spielen für die Metro eine wichtige Rolle, schließlich unterhält das Unternehmen mehrere Filialen über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Jede, so stellt sich später heraus, erzielt einen Jahresumsatz von rund 200 Millionen Deutsche Mark. In der Düsseldorfer Filiale war der Umsatz höher.
In genau dieser Metro arbeitet Herr Schwarz. Er ist Günters Vorgesetzter. Als Günter ein Fehler im Transaktionssystem des Konzerns auffällt, unterrichtet er Herrn Schwarz, der davon nichts wissen will. Er geht so weit, dass er Günter für inkompetent hält. Eine Fehleinschätzung, wie sich später herausstellt. Da ist es schon fast zu spät, bis Hannjörg Hereth in Erscheinung tritt. Herr Hereth ist so etwas wie die persönliche Rechtsabteilung für den skandalösen Boss der Metro. Seit Jahren bügelt er Fehler für die Metro aus, dann übernimmt er auch die privaten Skandale seines Chefs. Als die Metro die Übernahme des Konkurrenten Kaufhof plant, führt Hannjörg Hereth einen Kassensturz durch und ohne diesen, hätte wahrscheinlich niemals jemand bemerkt, dass 36 Millionen Deutsche Mark in der Düsseldorfer Kasse fehlen.
Rio de Janeiro
Der Großteil des Geldes befindet sich versteckt im Biedermeier-Sofa. Fred und Günter bereiten bereits ihre Flucht nach Brasilien vor, weil sie befürchten, der Coup könnte bald auffliegen. Sie stehlen zusammen in Tranchen 36 Millionen DM. Günter nutzt dafür eine Sicherheitslücke der Metro und transferiert die Gelder auf ein Konto, welches Fred vor der ersten Transaktion bei der Sparkasse auf seinen Namen eröffnet.
Echte Geschichte, erzählt von Lisa Hrdina
Wöchentlich begleitet Lisa Hrdina die Zuhörenden durch die einzelnen Folgen von «Metro Men - Eine wahre Geschichte». So unglaublich sie klingt, dies ist keine erfundene Crime-Story. Sie trifft die Protagonisten und hört ihnen zu. Fred und Günter erzählen Einzelheiten, die den meisten Zuhörenden bisher nicht bekannt sein dürften. Schnell wird klar, worum es geht. Es klingt wie Comedy, lässt einen an manchen Stellen sprachlos zurück und das Zuhören bereitet Freude.
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