Auf ihrer Sitzung in Köln haben sich die Intendanten der ARD in diesen Tagen mit dem barrierefreien Angebot der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt befasst, schließlich ist am kommenden Sonntag der Internationale Tage der Menschen mit Behinderung. Die TV-Inhalte sind inzwischen zu 97 Prozent untertitelt, zahlreiche Formate wie «Anne Will» und «Die Sendung mit der Maus» in Gebärdensprache übersetzt. Immer mehr Text- und Audio-Angebote gibt es in leichter Sprache. Damit aber nicht genug, die Intendanten haben nun einen Aktionsplan Barrierefreiheit vereinbart, der die Entwicklung vorantreiben soll.
Dies soll es künftig auch die «Tagesschau» betreffen. Die ARD plant, eine tägliche Ausgabe der Nachrichtensendung in einfacher Sprache zu produzieren, die das Wichtigste vom Tage zusammenfasst. Eine Ausspielung ist auf tagesschau.de, tagesschau24, in der ARD-Mediathek und auf den Social-Media-Accounts der «Tagesschau» (tiktok, Instagram, WhatsApp) geplant.
Neben den bestehenden Angeboten sollen vor allem auf Kinder ausgerichtete Inhalte barrierefreier werden. Gerade bei gehörlosen jüngeren Kindern, die altersgemäß noch nicht lesen können, ist es wichtig, dass sie das Programm in Gebärdensprache übersetzt bekommen, so die ARD. Zusätzlich zur Untertitelung möchte die ARD hier künftig ihr Angebot ausbauen. Ebenfalls wird die ARD einen Schwerpunkt setzen bei Sendungen für blinde und sehbehinderte Kinder. Hier werden zum Beispiel Kinderserien mit Audiodeskription versehen. Bereits seit Januar 2023 werden die Kinderserien am Sonntagmorgen in einer Hörfilmfassung produziert.
Ebenfalls zum Ziel hat sich die ARD den Ausbau der automatisierten Live-Untertitelung gesetzt. Dazu nutzt man KI-basierte Transkription. Diese kann Untertitel bereitstellen für Programminhalte, wie zum Beispiel Nachrichten oder Livesendungen, die bislang wegen des Aufwands nicht mit Untertiteln versehen werden konnten. Das Projekt "IP-Audiosync" ermöglicht die Bereitstellung weiterer Tonkanäle zur Unterstützung der Barrierefreiheit und insbesondere auch deren individuelle Nutzung über Mobilgeräte zur Stärkung der Inklusion: Die Wiedergabe der zusätzlichen Tonversionen kann dabei sowohl über das TV-Gerät als auch - zur individuellen Nutzung - über ein Mobilgerät erfolgen. Ziel ist es, diese Technik betriebstauglich auszubauen, so dass die Tonkanäle auch bei Livesendungen zur Verfügung stehen.
Die Ziele sollen in den kommenden beiden Jahren bis 2025 umgesetzt werden und kostet rund 3,4 Millionen Euro. Die Finanzierung wird von den Sendern der ARD gemeinsam getragen.
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