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Zwischen den beiden Buchdeckeln des als Hardcover, aber auch als E-book erhältlichen Werkes entdecken Leserinnen und Leser fünf Essays, die zum Nachdenken, zum Schmunzeln und vielleicht auch zum Reflektieren von eigenen Gewohnheiten einladen. Das Feedback des Feuilletons dient ebenfalls als tolle Visitenkarte des Buches. Also "Reflexzonenmassagen für den Intellekt" bezeichnet Karin Janker von der Süddeutschen Zeitung das Quintett der Essays. Joshua Gruß beschreibt diese Sammlung und den Schreibstil des Autors als "Entrüstet, gleichmütig, rührig und brillant". Gute Gründe also, die Weltflucht von César Aira selbst nachzuvollziehen.
Die fünf Essays des Südamerikaners haben etwa die Wirkung einer kleinen Entführung. Und genau das soll Weltflucht ja auch bezwecken. Ganz bewährt als Querdenker und Philosoph auftretend, verknüpft der Schriftsteller universelle Fragen und die Kunst des Schreibens. Der Wandel des Schreiben und der Literatur, aber auch der Anforderungen der Lesenden sind Themen des Diskurses, der sowohl ernst als auch vergnüglich erfolgt. Aira nimmt Genialität und Schreibstile von berühmten Kollegen unter die Lupe, widemt sich dem Wesen des autobiografische Schreibens und beleuchtet auch, ob es unbedingt so richtig sein sollte, wenn man seine Antworten generell per Google erhält.
Auch wenn dessen Weltflucht moderne Verhaltensweisen, beleuchtet, nimmt der Autor auch sich selbst nicht aus. So erörtert er sogar das Genre des Essays selbst und dessen Berechtigung oder Werte. Auch echte Legenden, etwa Dalí oder Roussel, sind Part des Werkes, das der für seine durchaus aberwitzigen und kühnen Plots bekannte Autor durch den Verlag Matthes & Seitz Berlin veröffentlichte. Ein toller Einstieg auch, um César Aira kennenzulernen und dann andere Werke aus seiner Feder - etwa "Das Testament des Zauberers Tenor", "Die Prinzessin Primavera" oder "Der kleine buddhistische Mönch" - zu lesen.
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