Nun gut, dieses Urteil klingt zunächst deutlich zu hart. Schlecht schlägt sich die gestrige Partie des Rekordmeisters aus München im Duell mit den Schwaben natürlich nicht. Doch sind gleichermaßen selbstverständlich die Erwartungen durchaus hoch und da kann der «ran Bundesliga»-Abend nicht so ganz mithalten. Doch zunächst zum Sportlichen. Zum Abschluss des 15. Spieltags und damit dem vorletzten Auftritt der «Bundesliga» im Jahr 2023 holt sich Sat.1 unter «ran Sat.1 Bundesliga» die Partie «FC Bayern - VfB Stuttgart» ins Free-TV. Die Schwaben von Trainer Sebastian Hoeneß sind die Mannschaft der Hinrunde, starke 31 Punkte lassen den VfB aktuell auf dem vierten Tabellenplatz und damit auf Kurs Champions League liegen. Die Bayern stecken zwischen Erfolg uns Erfolgsdruck als amtierender Meister hinter Bayer Leverkusen fest, wenn auch knapp.
Damit ist also geklärt, dass die gestrige Partie den Platz im Free-TV mehr als verdient hat, wobei die gestrigen 90 Minuten die Brisanz kaum widerspiegelten. Bereits nach zwei Minuten bringt Star-Stürmer Harry Kane die Münchner in Führung, danach passiert lange wenig. Zur 25. Minute netzt Neuzugang Min-Jae Kim zum vermeintlichen 2:0, Stieler entscheidet nach VAR-Einsatz jedoch auf Abseits. Kurz vor der Halbzeit trifft Thomas Müller, wieder VAR, wieder Abseits - es bleibt also zum Halbzeitpfiff beim 1:0. Das klingt knapp, war es jedoch nicht. Die Schwaben nahmen kaum am Spiel teil, der FCB musste lediglich mit dem Ergebnis unzufrieden sein.
Diese erste Halbzeit sahen 3,99 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, womit sich ein zweifelsfrei starker Marktanteil von 15,3 Prozent ergab. Auch die Zielgruppe lieferte mit 1,24 Millionen und 21,6 Prozent gut ab. Zur Einordnung dieser Reichweiten später mehr. Der zweite Durchgang ist grundsätzlich von zwei Szenen geprägt, erneut trifft Kane in der 55. Minute zum 2:0, diesmal ohne Abseits, in der 63. Minute kommt Kim zu seinem zweiten Tor, auch hier diesmal kein Abseits. Stuttgart blieb bis zum Schlusspfiff ungefährlich. Die Reichweiten ließen in Halbzeit zwei entgegen der FCB-Leistung nach.
Es folgten ab 20:30 Uhr "nur" noch 3,63 Millionen Zuschauer, davon konnten 1,15 Millionen der Zielgruppe zugesprochen werden. Somit sanken die Marktanteile deutlich auf 12,0 und 15,0 Prozent. Für sich gesprochen, klingt das gar nicht schlecht, jedoch tut der Vergleich schon weh. Das «Eröffnungsspiel» der Saison, ebenfalls bei Sat.1 gezeigt, holt bis zu 5,86 Millionen Zuschauer ab. Die Zielgruppe kam am 18. August auf bis zu 1,75 Millionen Werberelevante. Davon war man gestern schon ein ganzes Stück weg.
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