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Das Jüngste Quoten-Gericht: Winter-Weihnachts-Feier

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Montags blickt Quotenmeter auf aktuelle Quoten-Highlights und Marktanteil-Flops und ordnet diese ein. In dieser Woche geht es um Sorgenfalten von Sat.1 und das erfolgreiche Winter-Weihnachtsprogramm der Konkurrenz.

In Gottes Auftrag soll Engel Jonathan (Michael Landon) Menschen in schweren Zeiten beistehen und Kriminelle auf den rechten Weg zurückführen. Unterstützt wird er dabei von seinem Erdenfreund Mark Gordon (Victor French). Mit dieser durchaus weihnachtlich anmutenden Prämisse versuchte Sat.1 am vergangenen Samstag einen Akzent im Programm zu setzen, das in den Vorwochen durch großflächige Wiederholungen der Scripted Reality-Sendungen auffiel. Der «Ein Engel auf Erden»-Schuss ging aber völlig nach hinten los. Um 15:00 Uhr, zum Start der Serie, zählte die AGF keinen einzigen werberelevanten Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren. Der Marktanteil lag folglich bei verheerenden 0,1 Prozent.

Zugegeben: Die Serie aus den 80er-Jahren hatte ein schweres Erbe anzutreten, denn die Wochenwiederholung der Doku-Soap «Die Tier-Docs» lief nicht gerade gut. Die letzte Ausgabe in der 14-Uhr-Stunde holte ebenfalls nur katastrophale 2,2 Prozent. Das höchste der Gefühle wurde bis zur Primetime aber beim Kurzformat «So gesehen» registriert, lag aber ebenfalls nur bei 2,0 Prozent. Die Strategie, eine sogenannte „Kult“-Serie aus der TV-Historie in Dauerbeschallung ins Wochenende zu legen, verdient aber noch nicht einmal das Prädikat „schön gedacht, Pech gehabt“. Denn das gesamte Jahr über füllten die Senderverantwortlichen den Samstagabend mit Serien wie «Unsere kleine Farm» und «Baywatch», hatte damit aber nur mit ersterer und viel zu inkonstant Erfolg.

Wie man es besser machen kann, zeigt RTL dieser Tage. Der Kölner Sender strahlte in der Adventszeit zahlreiche Weihnachtsfilme im Tagesprogramm aus. Diese Strategie mag ebenfalls nicht besonders kreativ sein, schließlich verfährt RTL seit Jahren danach, aber sie folgt einer Idee. In der Weihnachtszeit sendet man eben Weihnachtsfilme. Das erfindet das Rad nicht neu, aber im Gegensatz zu Sat.1 zählte man in Köln rund eine Viertelmillion werberelevante Zuschauer. Die Zielgruppe-Quote von 9,2 Prozent, die am Samstag um 15:00 Uhr mit dem Film «Eine königliche Winterromanze» – es war die vierte Ausstrahlung seit 2020 in Folge – eingefahren wurde, lässt zwar niemanden vor Freude in die Höhe springen, aber es war der höchste Marktanteil seit der Erstausstrahlung.

Während «Ein Engel auf Erden» den Sat.1-Machern also die Sorgenfalten auf die Stirn trieb und RTL sich auf seine Weihnachtsfilme verlassen konnte, ging das ZDF am Wochenende seiner Lieblingsbeschäftigung nach: möglichst simpel möglichst hohe Einschaltquote generieren – was im Dezember-Programm Winter-Sportübertragung bedeutet. Zwischen 14:38 und 15:28 Uhr am Sonntag war dabei der «Biathlon-Weltcup» am erfolgreichsten. Die 12,5-Kilometer-Verfolgung der Herren sahen 3,56 Millionen Zuschauer. Bei den Jüngeren stand ein Marktanteil von 18,1 Prozent zu Buche. Bei den Damen wurden am Mittag sogar 22,6 Prozent ausgewiesen. Ab 12:43 Uhr wurden 3,16 Millionen Zuschauer gesichtet. Besser lief es am Wochenende im Tagesprogramm nur mit den Massenstarts am Sonntag. Das Frauen-Rennen sicherte sich eine Reichweite von 3,82 Millionen, die Herren erreichten 3,97 Millionen.

Auch abseits des Schieß-und-Langlauf-Sports ist Wintersport ein beliebtes TV-Programm. Sämtliche Übertragungen des Mainzer Senders nach 12:00 Uhr kamen am Wochenende auf mehr als zwei Millionen Zuschauer. Gerade im Vergleich zu Sat.1 wird die Dominanz ersichtlich. Beim Bällchensender dauerte es am Samstag bis zur Primetime, ehe die 500.000-Marke fiel, «Pirates oft he Caribbean – Fremde Gezeiten» übersprang nur knapp die Millionen-Marke. Und am Sonntag war König Fußball für eine Explosion der Quoten verantwortlich. Jeweils fünf Stunden «Die Tier-Docs!» und «Ein Held auf Erden» lassen Sat.1 zu einer Art FAST-Channel verkümmern, der in dieser Form definitiv nichts zu feiern hat, wenn in wenigen Wochen der 40. Geburtstag ansteht. Bezeichnenderweise ist noch nicht mal eine Jubiläumsshow geplant.

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