Am kommenden Freitag spielen Sie in dem «SOKO Leipzig»-Special „Das Weihnachtswunder“ eine Hinterbliebene namens Valentina. Was ist denn dort vorgefallen?
Der Weihnachtsmann betritt das Juweliergeschäft von Valentina und ihrem Mann. Statt Geschenken gibt es einen Toten - danach ist nichts mehr so, wie es war. Die «Soko Leipzig» nimmt die Fahndung auf und feiert statt Heiligabend ihre Premiere als 90-minütiges Weihnachts-Special. Und Valentina ihr persönliches Weihnachtswunder.
Wie würden Sie den Charakter von Valentina definieren?
Mit Valentina ist den Autoren eine moderne Julia gelungen, ganz im Shakespeare’schen Sinn: aus ihrer unglücklichen Liebe heraus erfährt eine Figur ihr eigenes Mündigwerden. Und auch hier in gerade einmal zwei Nächten bzw. eben in Spielfilmlänge. Ich bin gespannt, was das mit den Zuschauer:innen macht.
Sie haben eine recht prominente Rolle erhalten. Wann haben Sie von der Besetzung erfahren?
Das war im Herbst letzten Jahres, da winkte Weihnachten noch aus der Ferne. Ich war beeindruckt. Und begeistert: von allem.
Die Figur ist ein spielerisches Geschenk, das mir die Casterinnen M. Rölcke und C. Mareth gemacht haben. Valentina verbringt ihr Leben auf einem emotionalen Drahtseil – mit Sven Fehrensen in der Regie die Suche nach dem nächsten Schritt darauf zu wagen, war eine große Freude. Und um im Bild zu bleiben: die Leipziger «SoKo»-Kollegen rollen einem den Teppich aus. Was für ein Ensemble!
Und natürlich Leipzig: hier hatte ich mein erstes Vorsprechen, hier habe ich Schauspiel studiert. Zurückzukommen mit so viel beruflicher Erfüllung in einen derart liebevollen Dreh – und dann schneits auch noch – mein letztes Jahr ist quasi als sächsische Liebeserklärung geendet.
Valentina ist in «SOKO Leipzig» begeistert von der Weihnachtsdeko. Haben Sie auch bestimmte Vorlieben für die Deko?
Ich bin in Bayern aufgewachsen und auf der schwäbischen Alb. Da dekoriert sich die Natur zu Winterbeginn meist von selbst, kein Wunder, dass Postkartenmotive zu Weihnachten so zahlreich von da kommen. Kerzenlicht und der Duft von Plätzchen - zack, ist mir gemütlich zumute.
Weihnachten steht vor der Tür. Werden Sie daheim bleiben oder verreisen?
Wir feiern alle zusammen auf dem Land. Außer für die Kinder machen wir keine Geschenke - wir schenken uns, dass wir einander haben. Zeit, um gemütlich zu kochen, zu kuscheln. Und miteinander auszuatmen.
Anfang des Jahres wirkten Sie in «German Crime Story: Gefesselt» mit. Einige Kritiker bemängelten die brutale Darstellung. Wie empfanden Sie das?
Das Besondere an «Gefesselt» ist, dass die Brutalität kaum gezeigt wird - sie findet vornehmlich im Kopf der Zuschauer:innen statt. Das macht sie unerträglich. Und wirft die Frage auf, ab wann man Täter ist. «Gefesselt» erzählt in diesem Präzedenzfall vom Umgang der Geschlechter und von der eklatanten Kluft zwischen Recht und Gerechtigkeit. Und tritt damit hoffentlich genau die Debatten los, derer es bedarf.
Amazon hat mit der Serie einen großen Hype ausgelöst. Sind Streaming-Dienste gerade bei solch fiktionalen Formate eine gute Alternative zum klassischen Fernsehen?
Vor hundertzwanzig Jahren lautete die Frage: Theater oder Film. Heute wissen wir: warum „oder“?
Vielen Dank für Ihre Zeit und frohe Festtage!
Das «SOKO Leipzig»-Special läuft am Freitag, den 22. Dezember, um 21.15 Uhr.
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