Schwerpunkt

E-Sport im Fokus: Förderung, Herausforderungen & Zukunftsaussichten

von

Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Anja Corduan-Claussen von der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften.

Der Aufstieg des E-Sports ist eng mit den technologischen Fortschritten und der Verbreitung des Internets verbunden. Die Möglichkeit, sich online mit anderen Spielern auf der ganzen Welt zu messen, hat eine globale Gemeinschaft von E-Sportlern geschaffen. Die zunehmende Verfügbarkeit leistungsfähiger Computer und Konsolen hat dazu beigetragen, dass E-Sport zu einer ernsthaften Form des Wettbewerbs geworden ist, die von großen Unternehmen, Sponsoren und den Medien anerkannt wird. Die Popularität von E-Sport ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter die Spannung und das Engagement, die mit wettbewerbsorientierten Videospielen verbunden sind. Livestreaming-Plattformen haben es Millionen von Zuschauern ermöglicht, E-Sport-Events in Echtzeit zu verfolgen, ähnlich wie beim traditionellen Sport. Die Bildung professioneller E-Sport-Teams, die an großen Turnieren teilnehmen, hat eine hochkarätige Szene von E-Sport-Spielern hervorgebracht, die sowohl für ihre Spielfähigkeiten als auch für ihre Persönlichkeiten bewundert werden.

Die Auswirkungen von E-Sport sind vielfältig. Auf sozialer Ebene hat er eine neue Form der sozialen Interaktion geschaffen, die Menschen über nationale Grenzen hinweg miteinander verbindet. Dies hat jedoch auch Fragen der Online-Sicherheit und des Datenschutzes aufgeworfen. Wirtschaftlich gesehen hat E-Sport einen Milliardenmarkt für Sponsoring, Werbung und Medienrechte geschaffen. Unternehmen investieren in Teams, Veranstaltungen und Plattformen, um von der wachsenden Fangemeinde zu profitieren. Auf individueller Ebene bietet der E-Sport jungen Talenten Karrieremöglichkeiten als professionelle Spieler, Trainer, Kommentatoren und Streamer. Abschließend zeigt diese Zusammenfassung, dass E-Sport weit mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung ist. Er hat sich zu einem globalen Phänomen entwickelt, bei dem die Grenzen zwischen Unterhaltung, Sport und Technologie verschwimmen. Die künftige Entwicklung des E-Sports wird stark von der Technologie, der Akzeptanz in der Gesellschaft und der Art und Weise, wie er reguliert wird, beeinflusst werden.

Die Medienpräsenz und das Livestreaming von E-Sport-Events auf Plattformen wie Twitch und YouTube haben maßgeblich dazu beigetragen, dass E-Sport ein breites Publikum erreicht und zunehmend beliebter wird. Dies eröffnet vielfältige Werbemöglichkeiten für Einzelpersonen und Unternehmen. Sponsoring ist dabei ein zentraler Aspekt, bei dem Unternehmen Teams, Spieler oder Turniere unterstützen, um ihre Markenbekanntheit zu steigern und ihre Produkte einem breiten Publikum zu präsentieren. Hierbei können Unternehmen ihre Logos auf Teamlogos und Trikots platzieren, um bei Turnieren und Veranstaltungen direkt sichtbar zu sein. Das Streaming und die Content-Erstellung im E-Sport bieten Profis, Influencern und Streamern die Plattform, eine treue Fangemeinde aufzubauen. Unternehmen können diese Plattformen nutzen, um ihre Produkte während der Streams zu präsentieren oder mit den Akteuren zusammenzuarbeiten, um spezielle Inhalte zu entwickeln.

In einigen Spielen stehen Werbeflächen zur Verfügung, auf denen Unternehmen ihre Produkte bewerben können, indem sie Anzeigen in der Spielumgebung platzieren. E-Sport-Teams und -Spieler verkaufen oft eigene Fanartikel wie Kleidung und Tassen, was Unternehmen die Gelegenheit bietet, Partnerschaften einzugehen oder sogar eigene Produkte zu entwickeln, um ihre Marke zu bewerben.

Strategische Partnerschaften mit E-Sport-Teams oder -Organisationen gehen über herkömmliches Sponsoring hinaus und fördern langfristige Kooperationen. Unternehmen können auch eigene E-Sport-Turniere oder -Veranstaltungen ausrichten, um die E-Sport- Community anzusprechen und die Markenpräsenz zu erhöhen. Social-Media-Marketing spielt eine bedeutende Rolle, indem Unternehmen E-Sport-bezogene Inhalte in sozialen Medien teilen, um ihre Zielgruppe anzusprechen und mit der E-Sport-Community in Kontakt zu treten. Schließlich besteht die Möglichkeit, in E-Sport-Ausbildungs- und Entwicklungsprogramme zu investieren, um junge Talente zu fördern und die Branche als Ganzes voranzubringen.

Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte in Deutschland kaum jemand den Begriff E-Sport gehört. Die neue digitale Sportart war nur in wenigen Ländern (z.B. Südkorea) der Welt bekannt und hatte den Sprung in den Westen noch nicht geschafft. Inzwischen hat sich das aber gewaltig geändert. Der Bereich des E-Sport hat in den letzten Jahren ein explosives Wachstum erfahren und ist auch in Deutschland längst etabliert. Es gibt sogar schon zahlreiche Plattformen, auf denen Wetten auf E-Sport platziert werden können. Oftmals können sich die Spieler dabei sogar Freispiele oder Gratiswetten sichern und so kostenlos E- Sport-Wetten betreiben. Die steigende Popularität von E-Sport hat natürlich auch mit dem wachsenden Erfolg von Videospielen zu tun. Schon heute übersteigen die Einnahmen aus der Videospielbranche alle Einnahmen aus Film, Fernsehen und Musik zusammen. Im Jahr 2022 beliefen sich die Einnahmen aus Videospielen weltweit auf mehr als 86 Milliarden Dollar, Tendenz steigend.

Angesichts des rasanten Wachstums von Videospielen und E-Sport fragen sich viele Menschen, wohin die Reise gehen wird. Ist es wirklich möglich, dass der E-Sport irgendwann den Mainstream erreicht und so populär wird wie „normale“ Sportarten wie Fußball, Basketball oder Formel 1? Oder wird das Feld immer eine Nische bleiben, die nur für Hardcore-Gamer interessant ist? Im Moment stehen alle Zeichen auf Wachstum im E-Sport-Sektor. Sowohl die Anzahl der Spieler als auch die Preisgelder und die Zuschauerzahlen steigen jedes Jahr weiter an. Auch in Deutschland ist E-Sport so populär wie nie zuvor und kann sogar im Fernsehen auf dem Sender Sport1 verfolgt werden.

Ob E-Sport den traditionellen Sportarten wie Fußball wirklich den Rang ablaufen wird, ist noch offen. Momentan ist die Zahl der Gamer, die sich für E-Sport-Wettbewerbe interessieren, noch deutlich geringer als die Zahl der Fußballfans. Auch wenn Millionen Deutsche regelmäßig Videospiele spielen, wollen nur wenige anderen beim Spielen zuschauen.

Diese Situation kann sich jedoch in Zukunft durchaus ändern. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass der E-Sport irgendwann in den nächsten Jahrzehnten zum Mainstream wird und von einem großen Teil der Bevölkerung verfolgt wird. Dieser weltweite Boom bedeutet, dass E- Sport zu einem Mainstream-Phänomen geworden ist, und es gibt sogar Debatten über die Unterstützung der Olympischen Spiele. Ob und wann dies der Fall sein wird, lässt sich heute nicht vorhersagen, aber diese neue Sportart wird in den kommenden Jahren wachsen. E-Sport hat die Gesellschaft, die Kultur und die Wirtschaft seit dem Jahr 2000 in vielerlei Hinsicht geprägt, insbesondere in Südkorea. Zur gleichen Zeit wurde der erste offizielle Sportverband gegründet. Turniere werden zunehmend im Fernsehen übertragen, wobei sich einige Fernsehsender ausschließlich auf digitale Sportarten konzentrieren. Es wird erwartet, dass die Branche innerhalb von vier Jahren über 200 000 neue Arbeitsplätze schaffen wird. Experten sehen darin jedoch nicht den Höhepunkt, sondern erst den Anfang der Entwicklung. Erfolgreiche E-Sportler können schon lange von ihrem Hobby leben. Sie spielen nicht nur professionell, sondern können damit auch reich werden und bis zu 890.000 US-Dollar pro Jahr verdienen – wenn sie erfolgreich sind. Neben den Preisgeldern sind vor allem Verträge für Sponsoring, Merchandising und Werbung relevant, denn die besten Spieler werden in Südkorea als Superstars verehrt. Entsprechend groß ist ihr Wert als „Influencer“ für die Werbeindustrie. Auch die Wettbranche profitiert von dem Boom. Ein weiterer Aspekt, der für den Wettkampfsport spricht, ist die Zugänglichkeit. Das Training im Fußball, Skifahren, Eishockey oder Tennis kann Hunderte von Euro pro Jahr kosten. Um in die Welt des Sports einzutauchen, braucht man ein Spielgerät und eine Internetverbindung. Um in der Weltspitze zu bestehen, ist jedoch viel Training erforderlich. E-Sport-Spieler investieren etwa zehn Stunden pro Tag in das Spiel ihrer Wahl. Viele Organisationen und die Spieler selbst erkennen

die Bedeutung des körperlichen Ausgleichs an. Darüber hinaus konzentrieren sich die Organisationen zunehmend auf die die kommende Zeit ihrer Spieler, indem sie zum Beispiel das Training eine Zeit lang unterstützen. Abschließend lässt sich festhalten, dass der E-Sport sich mit beeindruckender Dynamik in die Zukunft der Sportbranche hineinbewegt.

Kurz-URL: qmde.de/148018
Finde ich...
super
schade
90 %
10 %
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelQuotencheck: «Hart aber fair»nächster ArtikelVOD-Charts: Das 4. Quartal
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung