Interview

Benno Fürmann: ‚Kohr wacht im Krankenhaus auf und da komme ich ins Spiel‘

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Der Schauspieler ist am Montag in einer Episoden-Hauptrolle in der erfolgreichen Reihe «Sarah Kohr» zu sehen. Auch international hat Fürmann schon eindrucksvolle Rolle übernommen.

Hallo Herr Fürmann. Sie sind dieses Mal in der ZDF-Reihe «Sarah Kohr» zu sehen. Worum dreht sich der Film „Zement“?
Sarah Kohr wacht im Krankenhaus auf und erfährt, dass sie einen Menschen erschossen hat. Sie weiß aber nicht wie und warum. Im Verlauf der Geschichte versucht sie die Puzzleteile des Tathergangs zusammensetzen. Und da komme ich ins Spiel...

Sie schlüpfen in die Rolle von Lothar Lessen, einem Firmeninhaber. Wie ist Ihre Rolle angelegt?
Lessen führt sein Unternehmen mit eiserner Hand und geht in der Umsetzung seiner Ziele sprichwörtlich über Leichen. Der Kitt, der seine Firma zusammenhält heißt Loyalität. Seine Mitarbeiter und Erfüllungsgehilfen haben als Matrosen unter ihm als Kapitän gedient.

Kann man Sie als klassischen Antagonisten bezeichnen?
Im Hintergrund ja - obwohl sich Lessen, wie wir alle, als Protagonist seiner eigenen Geschichte sieht.

„Zement“ handelt von Umweltverschmutzung. Ist das ein neues Thema oder war das in Ihrer Karriere schon immer vorhanden?
Der gemeinhin wenig bekannte Fakt, dass Zement für fünf bis zehn Prozent des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich ist, wird in dieser Folge thematisiert. Hinter den Kulissen geht es aber weiter: Filme zu drehen ist an sich sehr energieaufwändig. Deshalb richten sich immer mehr Produktionen an grünen Richtlinien aus, d.h. schonen von Ressourcen, keine Inlandsflüge, weniger Müll kreieren und so weiter. Die immensen klimatischen Herausforderungen können wir nur gemeinsam durch Umdenken in Industrie und Politik meistern, sowie Verantwortung für unser individuelles Handeln zu übernehmen.

Die ZDF-Reihe «Sarah Kohr» hat zwischen fünf und sieben Million Zuschauer. Freut Sie es, wenn Sie beim Publikum so gut ankommen?
Man macht Filme immer fürs Publikum und jeder Erfolg freut.

Sie haben schon in zahlreichen Kinofilmen mitgewirkt. Gibt es ein Werk, dass für Sie völlig unverständlich gefloppt ist?
«Die Bubi Scholz Story» halte ich für einen äußerst gelungenen Fernsehfilm. Bei der Erstausstrahlung schauten allerdings wesentlich mehr Zuschauer das «Traumschiff» im ZDF. Das mit dem Erfolg klappt halt nicht immer.

Vor knapp 20 Jahren spielten Sie in dem HBO-Spielfilm «Mein Haus in Umbrien» mit, der in Deutschland kaum Aufmerksamkeit erlangte. Wie blicken Sie rückwirkend auf diese internationale Koproduktion?
Ich mochte die besondere Tonalität der Vorlage schon sehr und hatte dann die Freude mit internationalen Hochkarätern zu spielen. Diese Erfahrung kann mir keiner nehmen.

Mit Claussen+Putz Filmproduktion haben Sie «Biohackers» für Netflix gedreht. Kann ein Streamingdienst die internationale Popularität erhöhen?
Auf jeden Fall. Das ganze Geschäft ist durch Streaming stärker zusammengewachsen, internationaler geworden. Die Sichtbarkeit ist übergreifender geworden.

Vor eineinhalb Jahren kam die zweite Staffel von «Biohackers» zu Netflix. Wird es noch eine dritte Runde geben?
Ich habe diesbezüglich nichts gehört.

Zum Schluss möchte ich noch kurz über die zahlreichen Neuinterpretationen von Stoffen sprechen. Wäre es an der Zeit, dass ein internationaler Verleiher «Anatomie» neu auflegt?
Manche Filme verjähren und andere werden zu Klassikern. Ich müsste mir «Anatomie» 25 Jahre später nochmal anschauen um beurteilen zu können, in welche Kategorie er gehört...

Danke für Ihre Zeit!

Aufgrund von Handball ist «Sarah Kohr» mit der Folge „Zement“ erst am Montag, den 18. März, um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen. Der Spielfilm ist allerdings schon in der ZDFmediathek abrufbar.

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