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Drehbuchautor Sascha Arango erzählte zu der Idee: „Eine Frau entdeckt den systematischen Betrug ihres Ehemannes. Wie geht sie damit um? Sie entscheidet sich, eine Falle zu stellen und eine Identifikationsfigur zu fabrizieren, von der sie glaubt, so eine Frau wünsche sich ihr Mann insgeheim. Sie teilt sich damit selber in die puritanische kontrollierende Person und die laszive verführerische, die sie (auch) gern sein möchte.“
„Jeder will ja um seiner selbst geliebt werden“, sagt Axel Milberg im Gespräch. „Das Milieu, das hier angedeutet wird, ist aber zu zynisch-abweisend: Geld, Leumund, illegale Transfers, da stehen die Figuren wie bei einer Familienaufstellung, hyperrealistisch gezeichnet. Sie selbst ist vereinsamt, schwach, macht alles falsch.“
Milberg führt fort: „Der Zuseher weiß in den Geschichten von Arango immer mehr als die Ermittler. Er kennt den Täter oder die Täterin und so gibt es eine zusätzliche Spannungsebene: ‚Vorsicht, hinter dir steht sie und lächelt dich an! Achtung Borowski, pass auf, du sprichst gerade mit dem Mörder‘ usw. Außerdem lernen wir Milieu und Motive genauer kennen, die Familie des Verbrechers, seine Fluchten, Ausreden und Einfälle. Das bliebe nur angedeutet, wenn der Zuschauer ausschließlich mit den Ermittlern unterwegs ist.“
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