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Dr. Georg Kofler: 'Sind auf das Szenario vorbereitet'

von  |  Quelle: Premiere
Am Mittwochvormittag haben die Deutsche Fußballliga und die Deutsche Telekom bekannt gegeben, dass man sich darauf geeinigt habe, kein zweites Pay-TV-Angebot neben Arena etablieren zu wollen. Im Gegenzug wird die Telekom ab kommender Saison Premium-Partner der Bundesliga. Heißt konkret: Das Telekomlogo wird künftig die Trikotärmel aller 36 Bundesligavereine zieren, des weiteren darf die Telekom auf Anzeigetafeln werben. (Quotenmeter.de berichtete).

Größter Verlierer dieser Vereinbarung ist der Pay-TV-Sender Premiere, der bis zur letzten Minute hoffte, durch die Hintertür Telekom doch noch eine flächendeckende Liveberichterstattung aus den Stadien anbieten zu können. Die Enttäuschung, die Bundesliga vorerst nur in zehn deutsche Großstädte liefern zu können, ist wohl zweifelsfrei vorhanden, in den Statements von Premiere-Chef Kofler (Bild) ist davon jedoch keine Spur. „Wir freuen uns, dass unser neuer Partner Deutsche Telekom künftig auch Premium-Partner der Fußball-Bundesliga sein wird. Das wird helfen, die Bekanntheit unseres gemeinsamen Bundesliga-IPTV-Angebotes zu steigern,“ heißt es in einer am Mittwochmittag veröffentlichten Erklärung. Kofler erhoffe sich dadurch zudem, dass das Internetfernsehen IPTV durch das Sponsoring noch schneller populär werde.

Überraschend kam die Entscheidung für ihn wohl doch nicht. „Die Entscheidung der Deutschen Telekom, IPTV zunächst vor allem über VDSL anzubieten, ist ein Szenario, auf das wir vorbereitet sind – operativ, technisch und wirtschaftlich. In den kommenden Wochen werden wir mehr Klarheit haben, wie sich die Reichweite des neuen Fernsehstandards IPTV kurz- und mittelfristig entwickeln wird – und dementsprechend auch die Schnittmenge mit den heutigen Premiere Abonnenten,“ so der Premierechef. Natürlich wisse man im Hause Premiere, dass das Internetfernsehen im Moment noch nicht für Jedermann greifbar sei, erklärte Kofler. Er sei sich aber sicher, dass die Telekom daran arbeite, den Ausbau des VDSL Netzes so schnell wie möglich voran zu bringen und die Marktdurchdringung sogar noch zu beschleunigen.

Deutlich bemerkbar macht sich diese nun endgültige Entscheidung vor allem im Geldbeutel des Unternehmens. Ab dem 3. Quartal wird Premiere nun jährlich um 200 Millionen Euro erleichtert. Zudem kündigte der Vorstandsvorsitzende der Premiere AG an, noch im Juni das neue Preis- und Angebotsmodell des Senders zu präsentieren. So wurde bereits vor Wochen angekündigt, dass der Fußballfan künftig für die Fußballliveübertragungen, die dann Livespiele der Europäischen Ligen, sowie die Uefa Champions League umfassen werden, 9,99 Euro zahlen muss. Allerdings könnte sich nun auch dieser Preis nochmals verändern, wie der Sender auf Nachfrage mitteilte. Die neuen Angebote werden laut Kofler insbesondere preislich und inhaltlich attraktive Anreize sowie Alternativen für bestehende und neue Kunden bieten.

Auch über die Vergabe der Sportsbarrechte äußerte sich der Premiere-Chef. Insider hatten Anfang der Woche verlauten lassen, dass wohl auch hier der Sender Arena den Zuschlag bekommen werde. Auch Premiere hatte für diese Rechte geboten und ein – laut Kofler – „realitätsnahes und die tatsächlichen Erlöschancen widerspiegelndes“ Angebot abgegeben. Auch ohne der Rechte am Livefußball will der Sender aber am altbewährten Konzept festhalten – dann mit anderen Inhalten. Hier nennt Kofler vor allem die Champions League, die der Sender ab September „in nie dagewesener Exklusivität“ übertragen werde. Hinzu kommt die Formel 1 ohne Werbeunterbrechungen, Basketball und Eishockey sowie US Sport. Auch im Sportbar-Bereich werde es ein neues, attraktives Preismodell geben, so Kofler.

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