Wir schreiben Tag 1 vor der FIFA Weltmeisterschaft 2006 TM in Deutschland. Wir befinden uns in der Stadt, in der das Eröffnungsspiel des größten Sportereignisses der kommenden Jahrzehnte stattfinden wird – in München. Der Pay-TV-Sender Premiere, der als einziger Sender in Deutschland alle 64 Spiele live – 8 davon exklusiv – übertragen wird, hatte in den Arnulfpark geladen. In der „Südkurve Deutschland“, einem der vielen Public-Viewing-Plätze in der bayerischen Landeshauptstadt hielt der Sender am Donnerstagmittag seinen Premiere-WM-Talk ab. Mit dabei waren neben den Premiere Moderatoren Marcel Reif und Sebastian Hellmann auch der Vorstandschef Sport und New Business Carsten Schmidt, sowie eine ganze Riege von prominenten Fußballgesichtern, die in den kommenden vier Wochen für Premiere arbeiten werden. Stefan und Claudia Effenberg, Giovane Elber, Otto Rehhagel, Lothar Matthäus, Christoph Daum, Ottmar Hitzfeld und Boris Becker. Klicken Sie Sich durch die Bildergalerie!
Und die Fußballfachleute taten alles andere, als auf die Euphoriebremse zu drücken. „Die ersten drei Spiele müssen wir gewinnen“, erklärte Otto Rehhagel. „Erst im Achtelfinale, wenn es gegen England oder Schweden geht, werden wir sehen, ob die Mannschaft bereit ist Weltmeister zu werden.“ Ähnlicher Meinung war auch Ex-Bayern München-Coach Ottmar Hitzfeld, der zugleich den tollen Teamgeist lobte: „Das Achtelfinale könnte ein Knackpunkt sein. Wenn wir das geschafft haben, dann könnte der Traum vom Finale sehr nahe sein.“ Hitzfelds Traumfinale lautet im Übrigen – wie schon 2002 – Deutschland gegen Brasilien. Beim Thema Brasilien zeichnet sich Giovane Elber als Experte aus. Dieser zeigte sich jedoch zurückhaltend – und das, obwohl in seiner Heimat bereits der Gewinn der Weltmeisterschaft so gut wie sicher ist, so denken zumindest die brasilianischen Fans. Dies könne durchaus gefährlich sein, so Elber.
In der Vorrunde muss die Deutsche Elf gegen Costa Rica, Polen und Ecuador antreten – Gegner, die die Klinsmanntruppe nicht wirklich fordern, meint Stefan Effenberg. Wenn möglich sollte die Bundeself sogar ohne Gegentor durch die Gruppenphase kommen. Auch Lothar Matthäus, seineszeichens Weltmeister von 1990, ist von den Gruppengegnern wenig überzeugt. So sei Ecuador ungefähr mit Kolumbien zu vergleichen, aber klar stärker als Costa Rica. Den Auftaktgegner schätzte Premiere-Chefkommentator Marcel Reif ungefähr auf Zweitliganiveau ein. Dennoch könnte das Spiel gegen Costa Rica kein einfaches werden, so der Fußballfachmann. „Es ist schwierig, wenn eine Mannschaft mit acht oder neun Mann im Mittelfeld steht – bestenfalls im Mittelfeld“, grinste er. „Deutschland muss das Spiel mit Disziplin und Ordnung angehen, auch wenn es nach 45 Minuten noch 0:0 stehen sollte.“ 0:0 nach 45 Minuten? Da wunderte sich auch Otto Rehhagel, der sofort entgegnete: „Also Marcel, wenn es zur Halbzeit noch 0:0 steht, dann weiß ich nicht, was die Zuschauer sagen werden.“
Zunächst fiebert Fußballdeutschland dem 9.6. entgegen, doch schon bald werden sich die Gedanken der Fans um den 9.7. drehen, den Tag des Finales in Berlin. Und Christoph Daum konnte zumindest einige nicht ganz schlecht spielende Mannschaften bereits für das Finale ausschließen. „Eine europäische Mannschaft wird Weltmeister“, legte sich der Fußballlehrer fest. Ottmar Hitzfeld tippte auf Brasilien und Carsten Schmidt sieht die Mannschaften Holland und Deutschland am 9. Juli in Berlin spielen.
Anschließend schmiss sich die Premiere-Crew in Fußballtrikots bestritt ein SoccerFive-Turnier gegen die Mannschaften Suzuki, Bild München und Radio Energy. Die Aufstellung des Senders war gespickt mit dem Who-is-Who des Fußballs. So liefen neben Stefan Effenberg auch Giovane Elber und Lothar Matthäus für den Sender auf. Ex-Tennisstar Boris Becker glänzte durch überlegtes Passspiel und Premiere Win-Moderatorin Verena Kerth durch ihre Performance auf dem Feld. Dass Deutschland alles andere als ein Torwart-Problem hat, bewies auch Kommentator Kai Dittmann, der mit schönen Paraden glänzte. Dennoch war nicht alles Gold, was glänzt. Marcel Reif vergab eine fast hundertprozentige Torchance, und auch bei Stefan Effenberg wollte der Ball nicht immer so wie er. Von daher gewann das Suzuki Team das Spiel gegen die Premiere-Mannschaft knapp, aber verdient, mit 4:3.