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Die Quoten unterstrichen den Sonderstatus von «IBES» eindrucksvoll. Im Schnitt schalteten die Folgen pro Abend 3,88 Millionen Zuschauer ein. Darin sind aber noch nicht die endgültig gewichteten Daten eingerechnet, die die Reichweiten noch weiter in die Höhe treiben werden. Sie liegen bislang nur für die ersten zehn Sendetage vor, woraus sich eine Diskrepanz von 0,71 Millionen ergibt. Der Marktanteil stieg dadurch um durchschnittlich 1,3 Prozent. In der Zielgruppe fiel die Verbesserung mit 2,7 Prozent sogar noch höher aus. Grundsätzlich weist der RTL-Dschungel eine beeindruckende Performance bei der Nachgewichtung aus. So erhöhte sich die Reichweite der zweiten Folge, 20. Januar, um fast eine Million Zuschauer. Auf die Donnerstag-Ausgabe am 25. Januar holte in der Endabrechnung 840.000 Zuschauer mehr als bei der ersten Messung.
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Das Finale sicherte sich so hohe Marktanteile wie zuletzt vor sieben Jahren. 45,4 Prozent bedeuten nicht nur einen Staffelbestwert (vorläufig gewichtete Daten), sondern lag auch auf dem Niveau des Finals von 2017, als 47,6 Prozent zu Buche standen. Der Unterschied: Damals benötigte RTL 4,32 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer, am gestrigen Sonntag wurden „nur“ 1,69 Millionen junge Zuschauer gemessen. Bei allem Lob gilt es diesen Umstand – trotz geänderter Sehgewohnheiten – zu beachten.
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Und auch die Konkurrenz zwang der Dschungel in die Knie. Lief es für die ProSieben-Reality «Forsthaus Rampensau Germany» vor der RTL-Programmierung noch halbwegs zufriedenstellend, sackte das Ergebnis seit dem 25. Januar massiv ab. Zuvor holte man 7,9 Prozent bei den Umworbenen, die vergangenen beiden Sendung kamen nur noch auf 5,9 und 4,4 Prozent. «Good Luck Guys», das in der 22-Uhr-Stunde läuft und ohnehin kaum nennenswerten Quoten erzielte, rutschte in den vergangenen beiden Wochen auf weniger als zwei Prozent Marktanteil ab. Hier von Konkurrenz zu sprechen, ist eigentlich nicht angemessen und rührt ausschließlich von der Programmfarbe her.
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In «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» steckt enorm viel Liebe zum Detail, was sich unter anderem in unterhaltsamen Moderationen, lustigen Zusammenschnitten und selbstironischen Kommentaren niederschlägt. RTL investiert immens in sein Leuchtturm-Format, was der Zuschauer mit hohen Sehbeteiligungen zurückzahlt. Auch Sat.1 hat einen solchen Reality-Leuchtturm: «Promi Big Brother». Aber die Container-Show konnte zuletzt in keiner Weise mit dem großen RTL-Bruder mithalten, obwohl Sat.1 ebenfalls auf eine erfolgreiche Quote zurückblicken konnte. Wenig inspirierte Anmoderationen aus einem verregneten Container-Studio irgendwo in Köln bringen aber eben nur 11,6 Prozent. Der australische Dschungel sorgt fast für eine Verdreifachung (vorläufig gewichtete Daten im Vergleich). Daher ruft man RTL zu: „«Ich bin ein Star»: Hört bitte nicht auf!“
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