Rundschau

Auf den Spuren von Krimiautoren

von

Mit «Argylle» versucht Universal Pictures Hercule Poirot und Rian Johnsons Benoit Blanc nachzueifern.

«Argylle» (seit 1. Februar im Kino, demnächst bei AppleTV+)
Elly Conway (Bryce Dallas Howard) ist eine zurückgezogen lebende Autorin einer Reihe von Spionage-Bestsellern, deren Vorstellung von Glückseligkeit eine Nacht zu Hause mit ihrem Computer und ihrer Katze Alfie ist. Doch als die Handlungen in Ellys fiktiven Büchern - die sich um den Geheimagenten Argylle und seine Mission, ein globales Spionagesyndikat zu entlarven, drehen - beginnen, die verdeckten Aktionen einer realen Spionageorganisation widerzuspiegeln, gehören ruhige Abende zu Hause der Vergangenheit an.

The Wall Street Journal: “«Argylle» fängt langsam an, mit einer langen Reihe uninteressanter Dramatisierungen von Ellys dämlicher Fiktion, die wie ein ausgedehntes öffentliches Vorsprechen von Mr. Vaughn für einen James Bond-Film wirken, und beginnt dank Mr. Rockwells Talent für übermütige Scherze Sinn zu machen. Doch das Lachen verstummt nach etwa einer Stunde. ‚Die Franzosen geben mir die Crêpes‘, ist so ziemlich der beste Satz, den Mr. Rockwell in der zweiten Hälfte zu hören bekommt. Er und alle anderen verzetteln sich in Herrn Fuchs' immer umständlicher werdenden Handlungssträngen, die nach etwa der Hälfte des Films vom Niedlichen ins Absurde kippen. Die verrücktesten Tricks - versteckte kugelsichere Westen, Schlafmittel im Getränk, sogar Amnesie - werden durchschaut.“



«Zwei an einem Tag» («One Day», seit 8. Februar bei Netflix)
Nach einer gemeinsamen Nacht nach der Examensfeier gehen Emma und Dexter getrennte Wege. Doch ihre Lebenswege kreuzen sich weiterhin. Als Vorlage diente David Nicholls’ Roman.

Variety: “«One Day» ist eine Hommage an die Freundschaft und an die Menschen, die unserem Leben einen Sinn geben. Auch wenn es romantische Momente gibt, ist die Serie kein Märchen. Stattdessen wird das Leben als das dargestellt, was es ist, mit all seinem Zauber und seinen Ängsten.“



«Testo» (seit 2. Februar in der ARD Mediathek)
Die Handlung beschränkt sich auf ein besonderes Setting: Fünf Gangster, sechs Geiseln, eine Bank – und draußen steht das Gesetz. Den Darstellerinnen und Darstellern werden hier Freiräume zur Improvisation eröffnet, „Freestyle“ lautet das Motto für die Umsetzung dieser Gangsterstory und sorgt für rasend hohes Tempo. Eine Serie von Kida Khodr Ramadan & Olivia Retzer.

Frankfurter Allgemeine Zeitung: “Ein todsicherer Spaß ist «Testo» für alle, die Selbstironie als Hohelied der Fiktion schätzen. Und für die, die ein Auge für Beschleunigung der erzählten Zeit durch Schnittgestaltung haben. Nicht zuletzt Retzers Blick und ihr Handwerk als Cutterin macht «Testo» so schnell. Für unkonventionelle Familienmenschen ist «Testo» auch höchst ansehnlich. “



«Curb Your Enthusiasm» (Staffel 12 seit 4. Februar bei HBO/Sky/Wow)
Larry reist nach Georgia, um auf der Geburtstagsparty eines prominenten Geschäftsmannes aufzutreten. Leon besucht seine Tante Rae. Später hat Larry Probleme mit seiner Brille und muss sich mit einem mürrischen Hotelputzer auseinandersetzen.

Die Zeit: “Das Projekt ist: Larry gegen die Welt, und beim Ausgang dieses Experiments ist nicht immer klar zu sagen, wer Gewinner und wer Verlierer ist. Im Grunde verweigert sich David dieser einfachen Einordnung. Alles dreht sich um ihn und die Frage, wie er mit den kleinen Betrügereien, den Regelverletzungen, den Scheintriumphen und Siegen umgeht, die keine sind, nie sein können. Enttäuschungen verbinden.“



«The Beauty Queen of Jerusalem» (seit 29. Juli bei Netflix, aber nicht in Deutschland)
Die Serie erzählt die Geschichte der Familie Ermoza während der osmanischen Herrschaft und des britischen Mandats über Palästina. Sie untersucht auch das Schicksal der Familie in den darauf folgenden Zeiten der Depression und des Krieges. Die Handlung der Serie spielt gleichzeitig auf zwei Zeitebenen, wobei abwechselnd die Gegenwart und die Vergangenheit erzählt werden. Im Mittelpunkt stehen Gabriel (Michael Aloni) und Rosa Ermoza (Hila Saada) und ihre drei Töchter. Die älteste, Luna (Swell Ariel Or), ist der Liebling ihres Vaters. Die Beziehung zwischen Gabriel und Luna steht im Kontrast zu seiner Lieblosigkeit gegenüber seiner Frau Rosa. Seine Eifersucht auf Luna führt zu komplexen Konflikten innerhalb der Familie.

Frankfurter Allgemeine Zeitung: “Gerade für die aktuellen Diskussionen in Deutschland um legitime Formen der Kritik an Israel in Abgrenzung von Antisemitismus ist auch «The Beauty Queen of Jerusalem» ein interessantes Beispiel. Und zwar gerade deswegen, weil die Serie sich in gewisser Weise als naiv gibt, also alles den Logiken der Problemanhäufung unterordnet, die in Seifenopern nun einmal gelten.“


Kurz-URL: qmde.de/148961
Finde ich...
super
schade
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelVon Netflix: UFA verpflichtet Natalie Clausen als COO nächster ArtikelEsther Sedlaczek: ‚Wir offen sind und neugierig darauf, was es auf unserer Welt alles zu entdecken gibt‘
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel

Optionen

Drucken Merken Leserbrief



Heute für Sie im Dienst: Fabian Riedner Veit-Luca Roth

E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung