Am 24. Februar 2022 veränderte sich die Welt: der Einmarsch Russlands in die Ukraine stürzte die Ukraine und Russland in einen Konflikt mit kaum absehbaren Folgen. Vom einen auf den anderen Moment fand sich die ukrainische Bevölkerung, genauso die gesamte Weltpolitik, in einer tiefen Krise wieder. Die russische Aggression spaltet bis heute Politik und Bevölkerung.
Boris Bondarew war über 20 Jahre für den russischen Staat tätig und zählt zu einem der härtesten Gegner der russischen Aggressionspolitik. Als Diplomat verhandelte er in Genf etwa Fragen zur Rüstungskontrolle, war also um die positive Ansicht Russlands in der Weltpolitik bemüht. Mit dem Angriff änderte sich das jedoch schlagartig. Er konnte und wollte nicht länger für ein Land tätig sein, dessen Politik er nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte. Also kündigte Bondarew seine Stellung und ließ seine Karriere im russischen Außenministerium hinter sich. Seine öffentliche Kündigung des Staatsdienstes schlug in Russland hohe Wellen. Seither spricht sich Boris Bondarew deutlich gegen den russischen Angriffskrieg aus.
Mittlerweile lebt der Ex-Diplomat im Exil, aus Angst, ebenfalls Opfer des russischen Staates zu werden. Doch sein Heimatland möchte er nicht aufgeben. Er will zurückkehren, allerdings in ein Russland ohne Krieg und, vor allem, ohne Putins verfahrene, aggressive Politik.
Mit Insider-Wissen aus dem russischen Staatsapparat klärt Bondarew seine Leser über die harten Machtstrukturen des Kremls auf. Er gewährt einen Einblick in die grausamen Machenschaften der Politik Russlands und geht auf die Härten des Krieges ein. Der russische Angriffskrieg bringt nicht nur Tod und Elend über die ukrainische Bevölkerung, genauso leiden die russischen Bürger darunter. Boris Bondarew berichtet in "Im Ministerium der Lügen" über inkompetente Behörden und eine Atmosphäre, die von Korruption, Lügen und Machtfantasien geprägt ist. Dabei geht er auch auf den Weg vor dem Krieg ein, der zur Eskalation des lange schwelenden Konflikts führte.
Bondarew bezieht darüber hinaus eine klare Haltung für Demokratie. Mit seinem Buch möchte er nicht nur die Grausamkeit des russischen Staats aufzeigen, sondern ebenso Denkanstöße bieten, wie der Krieg beendet und Russland zu einem demokratischen Staat umgewandelt werden kann.
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