Auf der Überholspur befinden sich Kerner und Klopp, die im Gepäck einen unbestechlichen Schweizer haben. Dahinter folgen Calli, Völler, Franz und Litti. Die Analysten analysieren wie die Weltmeister. Und alle sind sich einig, denn Sätze wie „Das Spiel der Deutschen war diesmal richtig gut“ und „Die Abwehr macht mal wieder Probleme“ gehören mittlerweile schon zum Alltag. Aber irgendwie muss die Zeit ja überbrückt werden.
Gut, dass es auch anders geht. Wie man WM-Spiele richtig einordnet, beweist uns derzeit Waldi im Ersten. Endlich mal keine leeren Worthülsen. Endlich mal Tacheles! Hier wird noch auf Phrasen wie „Das Spiel hat 90 Minuten und am Ende gewinnen die Deutschen“ oder „Der Ball ist rund“ verzichtet.
Besonders toll ist es, wenn Weißbier-Waldi in seiner spaßigen Fußballschau ukrainische Boxchampions über Politik befragt und Harry Schmidt mit strahlendem Gesicht Ede Stoiber imitiert. Passend dazu dürfen auch Waldis kühne Gewinner-Strategien nicht fehlen: Überall wo Bären waren, wurde die deutsche Elf Weltmeister!
Doch der bunte „WM-Club“ gefällt nicht jedem - aber genau das ist die Strategie: Verzweifelt sucht das Erste derzeit nämlich nach Zuschauern, die absolut keine Ahnung von Fußball haben. Schließlich soll die fußballerische Unkenntnis des Moderators und seinen Gästen möglichst niemandem auffallen. Und wenn doch, ist es auch egal: Irgendwie muss die Zeit ja überbrückt werden.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag bei Quotenmeter.de.