Obwohl der Medienanwalt Christian Schertz in Jan Böhmermanns Karriere unter anderem aufgrund der juristischen Auseinandersetzung mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan eine gewichtige Rolle spielte, erschuf der ZDF-Satiriker in seinen Sendungen die Satirefigur „Scherz-Anwalt Dr. Christian Witz“, die von Manni Laudenbach verkörpert wird. Dabei ist Schertz – zumindest beruflich – eher selten zu Späßen aufgelegt, gilt er doch als der gefürchtetste Presseanwalt Deutschlands. Neben Böhmermann vertrat er unter anderem auch zahlreiche Schauspielerinnen gegen Dieter Wedel und aktuell vertritt seine Kanzlei auch den in Verruf geratenen Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Wegen dieses Engagements wird Schertz auch als „Täteranwalt“ bezeichnet. Doch auch abseits der Juristerei treibt sich Christian Schertz in der Medienwelt umher. Er fungierte für die ARD-Serie «Legal Affairs» als fachlicher Berater und Executive Producer.
Das Erste widmet dem Medienanwalt am Montag, den 13. Mai, um 22:50 Uhr die 60-minütige Dokumentation «Der Star-Anwalt: Christian Schertz und die Medien». Die blaue Eins kündigt mit dem Film von Nora Binder einen Film über „Recht, Moral, Medien und mächtige Männer“ an, in dem es unter anderem um den Fall Till Lindemann geht. Die Prozesse führt Kanzlei-Kollege Simon Bergmann, aber Schertz hat zu dem Fall eine klare Meinung: Für ihn wurde Till Lindemann vorverurteilt. Schertz macht eine „mediale Empörungsgesellschaft“ aus, die ihre Stars bei jeder Verfehlung büßen sehen will. Auch weitere Fälle wie beispielsweise mit Günther Jauch kommen in dem Film vor.
«Der Star-Anwalt» soll Einblicke in die Arbeit und die dramatische Lebensgeschichte des bekanntesten Medienanwalts Deutschlands geben. Zu Wort kommen Gegner und Wegbegleiter wie Günther Jauch, Benjamin von Stuckrad-Barre oder Giovanni di Lorenzo. „Ein Film über einen Anwalt, der immer wieder im Kreuzfeuer politischer und medialer Skandale steht. Ein Film über einen Mann, der von sich selbst sagt, er versuche ‚immer auf der richtigen Seite zu stehen‘“, wie Das Erste ankündigt.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Textes haben wird von einem „gelittenen Ruf“ von Christian Schertz wegen des Falls um Till Lindemann gesprochen. Er und seine Kanzlei werden für das Engagement kritisiert. Weiterhin ist der Fall um Till Lindemann nicht der zentrale Baustein in «Der Star-Anwalt: Christian Schertz und die Medien». Zahlreiche weitere Fälle anderer Mandanten sind ebenfalls Teil des Films. Wir haben die entsprechenden Stellen angepasst.
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