Hallo Frau Haller. Werden Pflegekräfte, für das, was sie leisten, nicht entsprechend entlohnt?
Nein, ich finde Pflegekräfte werden für ihre enormen Leistungen nicht entsprechend entlohnt. Meiner Meinung nach ist das auch einer der Gründe für den großen Fachkräftemangel in Deutschland.
In der vierten «Charite»-Staffel verkörpern Sie die Pflegeleiterin Marlene. Wo wird sich die Pflege in den kommenden Jahren – laut Vorstellung der Serienmacher – verändern?
Der Arbeitsbereich wird sich weiterentwickeln, indem eine Pflegekraft viel mehr Verantwortung übernehmen darf, als das bisher der Fall war. Die Aufgabenbereiche werden ausgeweitet. Da ein abgeschlossenes Hochschulstudium in unserer Zukunftsversion der Charité Pflicht sein wird, um den Pflegeberuf auszuüben, ist es auch möglich sich zur Ärzt:in weiterbilden zu lassen, ohne nochmal Medizin studieren zu müssen.
Eine weitere Neuerung soll sein, dass die Pflegekräfte, die wir in dieser Staffel „Carepersonen“ nennen, viel mehr Zeit für Patient:innen haben, als das heute der Fall ist, da es ja idealerweise auch keinen Mangel an Fachkräften mehr geben soll, beziehungsweise auch manches die Technologie übernimmt.
Die neue Staffel von «Charite» ist im Jahr 2049 angesiedelt. Was erwartet die Zuschauer?
Erstmal ein atemberaubendes Set. Wir haben in Lissabon gedreht, in einem vor der Öffnung stehenden neuen Krankenhaus, das schon architektonisch total spannend aussieht. Dazu kommen dann weitere tolle Details, die sich die Setdesigner ausgedacht haben, wie beispielsweise der Heilwald, den wir in einem botanischen Garten gedreht haben, der aber in unserer Version Teil des Krankenhauses sein soll. All das macht die Ausstattung dieser Staffel sehr besonders.
Dazu kommt die unerwartete Storyline, mit neuen medizinischen Errungenschaften, Ideen und Fantasien wie Medizin in der Zukunft aussehen könnte.
Aber auch die Menschen, die sich durch diese Charité bewegen und die Geschichten, die sie zusammen erleben sind sehr außergewöhnlich.
Sie spielen eine der Hauptrollen. Vor welchen Problemen steht Marlene?
Marlene steht vor großen Entscheidungen sowohl privat als auch beruflich. Zuviel möchte ich noch nicht verraten, aber in ihrem Fall geht es darum Verantwortung zu übernehmen für ihre Patient:innen - mehr und anders als sie das bisher getan hat. Sie steht vor der Entscheidung sich gegen das System zu stellen, um Menschenleben zu retten.
Die vierte «Charite»-Staffel spielt in einem wunderschönen Gebäude. Wo fanden die Dreharbeiten statt und könnte so ein modernes Krankenhaus aussehen?
Wie bereits angedeutet, haben wir in Lissabon gedreht und ja das könnte ich mir durchaus vorstellen. Dieses Krankenhaus ist jetzt schon in Betrieb; vielleicht werden die Krankenhäuser der Zukunft noch moderner.
Nach dem Abitur gingen Sie zu Ihrem Vater nach Paris. Wie haben Sie das Land dort wahrnehmen können?
Ich habe mich total in Paris verliebt. Es war aufregend plötzlich in eine so große neue Stadt zu ziehen und sich komplett neu erfinden zu dürfen.
Sie standen lange auf den deutschen Theaterbühnen. War das für Sie eine prägende Erfahrung?
Ich stehe immer noch viel auf deutschen Theaterbühnen und ja das Theater und die Menschen, die ich da kennenlernen durfte haben mich sehr geprägt.
Vielen Dank!
«Charite» läuft ab Dienstag im Ersten und ist in der ARD Mediathek und arte-Mediathek zu sehen.
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