Auch zum Spiel Deutschland gegen Polen, das die ARD übertragen und für das die GfK 23,85 Millionen Fernsehzuschauer ermittelt hat, können noch einmal knapp elf Millionen Zuschauer außer Haus hinzu gerechnet werden, ergab die computergestützte telefonische Befragung. Selbst bei den Spielen ohne deutsche Beteiligung ist demnach von einem Plus von 40 bis 50 Prozent zur gemessenen Zuschauerquote der GfK auszugehen.
Die Zuschauerzahlen der GfK-Messung erfassen nur die Fernsehnutzung im eigenen privaten Haushalt. Ein großer Teil der Zuschauer sieht die Fußballspiele jedoch außerhalb der eigenen vier Wände. Die Auswertung der Telefonbefragung ergab, sich jeweils über fünf Millionen Fußballfreunde das Gemeinschaftserlebnis der WM- Übertragungen bei Freunden, Verwandten und Nachbarn teilten. Jeweils zwischen zwei und 2,8 Millionen Menschen teilten sich die Begeisterung über die Leistungen der deutschen Nationalmannschaft in Kneipen, Hotels, Cafés und bei öffentlichen Veranstaltungen mit Großbildleinwänden. Andere Orte und der Arbeitsplatz spielten eher eine untergeordnete Rolle des "Außer-Haus-Sehens".
Im Vergleich zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002 hat die Vorliebe für die Fußballübertragungen außerhalb der eigenen Wohnung stark zugenommen. Bei den Spielen in Südkorea und Japan lag das Plus der Außer-Haus-Nutzung zu den GfK-Messungen für die Spiele der deutschen Mannschaft bei bis zu 25 Prozent, bei Spielen anderer Mannschaften bei 15 Prozent.
Nach der Mitte der Vorrunde der FIFA Fußball-WM 2006 haben 48,79 Millionen Zuschauer in Deutschland mindestens eines der bis dahin ausgetragenen Spielen bei ZDF, ARD oder RTL gesehen. Das entspricht zwei Drittel des gesamten Publikumspotenzials.