Stab
Darsteller: Felicitas Woll, Hildegart Schroedter, Volker Meyer-Dabisch, Anne Roemeth, Steve Windolf, Heiner HardtDrehbuch: Kirsten Peters, Gerlind Becker
Regie: Esther Gronenborn
Kamera: Christoph Chassée
Schnitt: Ulrike Leipold
Musik: Gert Wilden jun.
Ton: Roland Winke
Die Geschichte um die Journalistin Beke Rieper, die in ihr Heimatdorf zurückkehrt, nachdem sich eine Geschichte für ein großes Blatt als riesige Katastrophe für dessen Reputation entpuppt hat, um dort für die örtliche Zeitung zu arbeiten und sich wieder nach oben zu kämpfen, bietet einen recht frischen Ansatz für diesen Sendeplatz, der doch meist eher nach altem Land als nach frischem Wind aussieht. Die Charaktere werden angenehm einfühlsam eingeführt und bieten genügend Tiefe, um das Interesse der Zuschauer zu wecken. Beke Rieper, gespielt von einer überzeugenden Felicitas Woll, navigiert dabei geschickt durch die komplexen Beziehungen und Konflikte in ihrem Heimatdorf. Ihre Interaktionen mit den anderen Bewohnern, insbesondere mit Henning Beckmann (Heiner Hardt), einem knurrigen alten Mann mit einem düsteren Geheimnis zu einem alten Rätsel, der das Herzstück der ersten Episode bildet, sind durchaus fesselnd und dem Sendeplatz entsprechend spannungsgeladen.
Die Episodenhandlung dreht sich um einen eigentlich unspektakulären Blechschaden auf der A26, der kürzesten Autobahn Deutschlands, und mag auf den ersten Blick etwas bieder erscheinen, doch sie entfaltet sich langsam zu einem wahren Zankapfel, an dem sich im Ort die Geister scheiden, was mit gehörigem Konfliktpotenzial einhergeht. Die Enthüllungen über Hennings tragische Vergangenheit geben der Geschichte eine überraschende Tiefe und lassen den Zuschauer mitfiebern, während Beke versucht, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Die Inszenierung und Kameraarbeit tragen ebenfalls zur Atmosphäre der Serie bei. Die malerische Kulisse des Alten Landes wird gekonnt eingefangen und verleiht der Serie einen authentischen und einladenden Charme. Die ruhige und zurückhaltende Erzählweise lässt indes Raum für die Entwicklung der Charaktere und die Entfaltung der Handlung, ohne dass das Format dabei an Spannung einbüßt.
Insgesamt hinterlässt die erste Folge von «Neuer Wind im Alten Land» einen freudig stimmenden ersten Eindruck und verspricht eine fesselnde und mitreißende Serie. Während sie vielleicht nicht sofort mit spektakulären Wendungen aufwartet, bietet sie genügend Substanz und Charaktertiefe, um das Interesse der Zuschauer zu wecken und sie für die kommenden Episoden zu begeistern – genau wie man es von einem Herzkino-Format auch erwarten würde.
Das Format «Neuer Wind im Alten Land» wird erstmals am Sonntag, den 21. April um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel