Hallo Herr Król. Sie sind ein sehr aktiver Schauspieler. Wie halten Sie dieses hohe Pensum durch? Haben Sie einen Trick?
Das ist ja mein Beruf. Im Gegensatz zu den meisten anderen Berufen habe ich zwischen meinen Aufgaben, die ich sehr sorgfältig auswähle, sogar sehr viel Zeit für mich und sehr viel Zeit zu Regenerieren. Da braucht es keinen Trick. Würden sie einem Stahlarbeiter mit einem Achtstundentag vor dem Hochofen dieselbe Frage stellen?
Sie haben Paramount+ an der Serie «Zeit Verbrechen» mitgewirkt, die fertig gestellt ist, aber keinen Anbieter mehr hat. Ist das für Paramount nicht peinlich?
Keine Ahnung. Glauben Sie wirklich, ich habe irgendeinen Einblick in solche Vorgänge vor oder nach meiner Beteiligung an einer Produktion? Paramount ist ein ziemlich großer Laden. Ich denke, die wissen schon, was sie sich zumuten können. Ist natürlich schade. Jan Bonny als Regisseur und Lars Eidinger als Protagonist haben wieder einmal eine tolle Arbeit abgeliefert.
Die Folge dreht sich um den Spieler, Gangster und V-Mann – verkörpert von Lars Eidinger. Welche Aufgaben übernehmen Sie?
Ich habe in dieser Produktion eine Eintagesrolle aus Verbundenheit mit Jan Bonny angenommen, mit dem ich bereits einen hervorragenden «Polizeiruf 110» in München und den preisgekrönten Film «Über Barbarossaplatz» in Köln gedreht habe.
Ich spiele den Chef der vermeintlich Guten.
Erst spielten Sie neben Eidinger, im Februar kam der Spielfilm «Eine Million Minuten» in die Kinos. Dort waren Sie neben Tom Schilling und Karoline Herfurth zu sehen. Hat Ihnen die Produktion Spaß bereitet?
Ob eine Arbeit Spaß machen wird oder nicht, ist im Vorfeld schnell geklärt. Wenn das nicht der Fall seien könnte, rühre ich sie gar nicht erst an. Das ist ein Luxus, den ich mir erarbeitet habe.
Der Film war sogar mit über eine Million Kinogängern ein Erfolg. Das ist nicht gerade die Regel…
Ich glaube, der Film läuft sogar noch. Das kann noch mehr werden. Aber Sie haben recht, er ist jetzt schon ein bemerkenswerter Erfolg. Leider ist das wirklich nicht die Regel. Da stimmen in diesem Fall wohl die Zutaten.
Fast im Jahrestakt erscheint ein neuer «Endlich Witwer»-Spielfilm. Worum geht es dieses Mal?
Wir wollen doch nicht alles verraten. Nur soviel:
Gerd und Susanne, Weisers Kinder, wissen „zufällig“, wo sich ihr Vater herumtreibt. Sie haben sich aus einem bestimmten Anlass ein -Familientreffen auf Kreta - in den Kopf gesetzt. Widerwillig fügt sich Weiser. Explosive Zutaten, einmal umgerührt – und schon knallts. Alte Befindlichkeiten und Verletzungen kommen an die Oberfläche. Dazu neue dynamische Komplikationen. Zwei Familien, die eine aus Griechenland, die andere aus Deutschland, treffen unter spannenden Umständen aufeinander und lernen sich kennen. Großartige Bühne für das bewährte „Weiser-Ensemble“ plus hochkarätigen Gästen. Ohne Blut, Waffen und Kommissar*innen.
Wird schon an einem neuen Drehbuch gearbeitet, immerhin schauen meist fünf Millionen Menschen zu?
Aber alle Beteiligten hoffen natürlich auf eine Fortsetzung der Reihe. Wir sind mit der Quote sehr erfolgreich und bei der Kritik auch. Ich habe noch nie bei meinen Fernsehreihen so umfangreiche und wohlwollende Zuschriften von Zuschauerseite bekommen. Erlauben sie mir an dieser Stelle einen Dank dafür auszusprechen. Die Zuschauer*innen lieben «Endlich Witwer» und somit meinen Weiser.
Neben «791 km» haben Sie vergangenes Jahr auch in «Blutholz» mitgespielt. Viereinhalb Millionen Zuschauer machten den Thriller zu einem guten Erfolg. Wollen Sie weiterhin solche schweren Stoffe machen?
War das „ein schwerer Stoff“? «Blutholz» war eine über lange Zeit hervorragend vorbereitete Geschichte. Ich hatte die Gelegenheit zum zweiten Mal mit einem weiteren meiner favourisierten Regisseure zusammenzuarbeiten: Torsten C. Fischer. Er hat auch das Drehbuch mitgestaltet. Wenn er mich wieder rufen würde, würde ich keine Sekunde zögern. Wie schwer der Stoff auch immer sein mag.
Sie stehen seit 40 Jahren vor der Kamera. Was hat sich in dieser Zeit am meisten verändert?
Das Catering ist gesünder...
(lacht) Danke für Ihre Zeit!
Das ZDF zeigt «Endlich Witwer» am Montag, den 6. Mai, um 20.15 Uhr.
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