König Ludwig XV., auch bekannt als „Ludwig der Geliebte”, regierte Frankreich von 1715 bis 1774. Seine Regentschaft war von Widersprüchen geprägt. Einerseits zeigte er ein Interesse für die Künste und den Fortschritt, andererseits war er für seine zahlreichen Mätressen und hedonistischen Neigungen bekannt. Unter seiner Herrschaft erfuhr die französische Kultur eine Blütezeit, während er sich gleichzeitig mit Herausforderungen wie dem Siebenjährigen Krieg und innenpolitischen Unruhen konfrontiert sah. Trotz seines persönlichen Charismas und seiner intellektuellen Neugierde hinterließ Ludwig XV. ein komplexes Erbe, das die französische Gesellschaft bis zur Revolution prägte.
Angesichts des 250. Todestag wirft Quotenmeter einen Blick auf die unterschiedlichen Filme des Königs. Der Film «Madame Dubarry» aus dem Jahr 1919, unter der Regie von Ernst Lubitsch, thematisiert die Geschichte von Jeanne Bécu, einem Mädchen aus bescheidenen Verhältnissen, das zur Mätresse von König Ludwig XV. wird und später den Titel „Madame Dubarry“ trägt. Pola Negri und Emil Jannings spielen die Hauptrollen und bieten eine fesselnde Darstellung des dramatischen Lebens am französischen Hof.
In «Madame Pompadour» (1927) von Herbert Wilcox wird das Leben von Madame de Pompadour beleuchtet, einer der bekanntesten Mätressen von Ludwig XV. Zudem wird ihr Einfluss auf die Politik und Kultur Frankreichs thematisiert. Dorothy Gish und Antonio Moreno überzeugen in ihren Rollen und fangen die Pracht und Intrigen des französischen Hofes auf beeindruckende Weise ein.
«Ludwig XVI. – Glanz und Ende eines Königs» (1954) von Akira Kurosawa thematisiert die Ereignisse während der Herrschaft von Ludwig XV. sowie den anschließenden Untergang seines Nachfolgers, Ludwig XVI. Toshiro Mifune und Takashi Shimura geben in den Hauptrollen ein faszinierendes Beispiel für eine japanische Interpretation der französischen Monarchie.
«Madame Du Barry» (1954) von Christian-Jaque konzentriert sich wieder auf das Leben von Madame du Barry von Ludwig XV., und ihren Aufstieg zur Macht am französischen Hof. Die Hauptrollen werden von Martine Carol und Daniel Ivernel gespielt, die eine opulente Darstellung des französischen Hofes bieten, obwohl der Film teilweise oberflächlich bleibt.
In «Madame Pompadour» (1960) von Jean Delannoy wird das Leben von Madame de Pompadour und ihre bedeutende Rolle am Hofe Ludwigs XV. beleuchtet. Michèle Morgan und Jacques Dacqmine führen die Besetzung an und bieten eine solide Inszenierung mit beeindruckenden Kostümen, wenngleich die Handlung gelegentlich auch hier enttäuscht.
«Louis XV – Abstieg eines Königs» ist ein Drama aus dem Jahr 2009 von Thierry Binisti mit Vinciane Millereau und Stanley Weber. Er war ein König, der zunächst von seinem Volk geliebt wurde und für die Kunst empfänglich war, jedoch endete seine Herrschaft in Hass und Aufruhr. In seiner prachtvollen Residenz in Versailles genoss er lange Zeit den Titel des „Vielgeliebten”, doch im Verlauf seiner Regentschaft entwickelte er sich zum „Ungeliebten”. Die tragische Geschichte des Königs beginnt mit einem jungen Mann, der populär ist und in der Zeit der Aufklärung lebt. Er strebt nach Freiheit, entfernt sich jedoch immer weiter von seinen Untertanen und lebt einen Regierungsstil vor, der zur Unterdrückung und Korruption führt. Louis XV. legte den Grundstein für die Französische Revolution, die 15 Jahre nach seinem Tod ihren Höhepunkt erreichte.
«Jeanne Du Barry – Die Favoritin des Königs» ist ein französischer Spielfilm von Maïwenn aus dem Jahr 2023. Das Historiendrama thematisiert den Aufstieg Marie-Jeanne Bécus (1743–1793) zur Mätresse des französischen Königs Ludwig XV. (1710–1774). Die Hauptrollen übernahmen Regisseurin und Drehbuchautorin Maïwenn sowie Johnny Depp. Die Uraufführung des Films erfolgte am 16. Mai 2023 als Eröffnungsfilm des Filmfestivals von Cannes. Am selben Tag wurde das Werk auch regulär in den französischen Kinos gestartet. Netflix sicherte sich zunächst die Rechte, inzwischen ist der Film aber dort verschwunden.
Im Mittelpunkt steht die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Jeanne Vaubernier, die ihren Charme nutzt, um in der Gesellschaft aufzusteigen. Sie wird die Geliebte des Grafen du Barry, der die einträgliche Galanterie der jungen Frau für seine Zwecke zu nutzen weiß. Er möchte Jeanne dem französischen König Ludwig XV. vorstellen und organisiert dafür ein Treffen mit dem einflussreichen Herzog von Richelieu. Die Erwartungen der beiden Männer werden übertroffen – der König und Jeanne verlieben sich beim ersten Treffen ineinander. Die neue Mätresse beginnt Ludwig XV. aus seiner Lethargie zu reißen. Er möchte Jeanne immer um sich haben und beschließt, sie zu seiner offiziellen Favoritin am Hof zu machen. Dies führt zu einem Skandal in Versailles, da niemand ein „Straßenmädchen“ an der Seite des Monarchen sehen will. Jeanne bringt das Umfeld des Königs gegen sich auf. Zudem muss sie erkennen, dass Ludwig XV. noch andere Geliebte neben ihr hat. Bald droht sie selbst in Lebensgefahr zu geraten.
Das Drama kam allerdings nicht gut an. „Die schauspielerische Darbietung trägt nur wenig dazu bei, die verworrene Geschichte zu retten. Depps französischer Akzent ist ebenso störend wie sein verzerrtes Make-up. Die Darbietung des Schauspielers zielt auf eine komische Affektiertheit ab, erreicht jedoch durch ihre plumpe Art eine gefährliche Nähe zum Pastiche“, sagte The Playlist. Wohlwollender war die Meinung des „Independent“: „In der letzten Phase des Werkes kommt es zu einer gewissen Stagnation der Handlung. Obwohl die Französische Revolution nur noch wenige Jahre entfernt ist und zahlreiche Protagonisten für die Guillotine bestimmt sind, ist das Leben am Hof bemerkenswert ereignislos. Es gibt ein ständiges Gerangel um Macht und Einfluss – und das war’s auch schon.“
Die Wahl von Johnny Depp, der sich zu diesem Zeitpunkt in einem Zivilprozess mit seiner ehemaligen Partnerin Amber Heard befand, als Darsteller von König Ludwig XV erscheint in gewisser Weise ironisch. Depp war ebenfalls ein Schauspieler, der für seine zahlreichen Widersprüche bekannt war. Er war ein begnadeter Schauspieler, der sein Privatleben vor Kameras in einem Gerichtsgebäude ausbreitete. Depp verkörperte eine Vielzahl von Rollen, überzeugte in diesen, jedoch lieferte er bei König Ludwig XV seine schlechteste Leistung ab.
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