Interview

Bruno Grass: ‚Ich fahre sehr gerne zum Arbeiten ins Wendland‘

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Der Regisseur lobte Ulrich Noethen für seine schauspielerische Arbeit. Außerdem fährt er gerne zurück in die Schweiz.

Vor knapp zwei Jahren lief der erste «Wendland»-Spielfilm mit großem Erfolg im ZDF. In diesem Jahr sind schon zwei Filme geplant. Freut es Sie, dass das ZDF an das Team glaubt?
Natürlich. Die «Wendland»-Reihe ist speziell mit einer sehr eigenen Farbe, und wenn das vom Sender goutiert wird, freut man sich sehr darüber.

Fahren Sie auch selbst gerne ins Wendland oder suchen Sie sich spannende Urlaubsgebiete aus?
Wenn ich ehrlich bin, fahre ich sehr gerne zum Arbeiten ins Wendland. Die Elbe ist so anders als hier in Hamburg, aber Ferien mache ich woanders - als Halbschweizer meistens in der Schweiz.

Ist es von Vorteil, dass man mit Ulrich Noethen einen bekannten Schauspieler als Frontmann hat?
Natürlich. Ulli Noethen ist ein inspirierender toller Schauspieler, der fordert und gefordert werden möchte.

Im neuen Krimi sieht man auch einen toten Keiler. Wie wird mit toten Tieren gearbeitet? Sind das Attrappen?
Dieses tote Tier ist eine täuschend echte Attrappe aus Polen. Unser Requisiteur hat ihn im Internet aufgetrieben und anschließend musste er für unsere Bedürfnisse präpariert werden. Wir haben selbstverständlich nicht mit lebenden Tieren gearbeitet oder sie für uns töten lassen.

Sie beschäftigten sich bei «Stiller und der rote Faden» mit einer Jagdschule. Finden Sie das Thema Jagd spannend?
Ja, das ist ein spannendes, weil auch ambivalentes Thema, was wir auch versucht haben, mit in unseren Film zu transportieren. Man kann die Jagd aus vielerlei Perspektiven betrachten.

Erst vor Kurzem erzählte FDP-Chef Christian Lindner, dass er zum Jäger wurde. Ist das ein Hobby, das Sie auch interessiert?
Mich persönlich nicht, aber dass die Jagd ein Thema für Herrn Lindner ist, das passt schon ganz gut.

Was hat der Titel mit dem Spielfilm eigentlich zu tun? Was ist „Der rote Faden?“
Der "Rote Faden" zieht sich aus der Kindheit einer Protagonistin durch den ganzen Film durch und endet in einem spannenden Twist. Der "Rote Faden" begleitet den Zuschauer. Ursprünglich hieß der Film ganz anders, aber in der Abnahme hatte unsere Produzentin Jutta Lieck-Klenke diese spontane tolle Idee. Alle waren begeistert.

Ein vierter «Wendland»-Spielfilm ist schon abgedreht. Können Sie uns verraten, wann das ZDF diesen senden möchte?
Nein, leider nicht. Da machen die Programmplaner der Sender immer ein großes Geheimnis draus.

Mit «Sarah Kohr» drehen Sie auch eine deutlich actionreichere Serie. Macht dieser Unterschied Spaß?

Ja, das macht auch großen Spaß. Aber es ist toll, innerhalb des Krimigenres in den Farben zu wechseln. Der eine Film wird eher lakonisch und ironischer erzählt, der andere braucht mehr Tempo und weniger Schnörkel. Es ist ein Geschenk, beides bedienen zu dürfen.

Für Serienproduktionen wie «Wendland», «Theresa Wolf» oder «Kommissar Dupin» muss man viel reisen. Machen Sie das eigentlich gerne?
Ja, auf jeden Fall. Bei meinen beiden «Theresa Wolff»-Filmen habe ich zum Beispiel Thüringen bestens kennengelernt - Land & Menschen. Und natürlich war auch die Bretagne großartig. Mein letzter Film war dieses Jahr im Winter auf Sylt - ein ganz besonderes Licht und spezielle Stimmung. Das ist schon etwas ganz Besonderes in meinem Beruf - ein großes Privileg, an immer neuen Schauplätzen arbeiten zu dürfen.

Besten Dank für Ihre Zeit!

Das ZDF strahlt «Wendland – Stiller und der rote Faden» am 18. Mai um 20.15 Uhr aus.

Kurz-URL: qmde.de/151489
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