Interview

Josephin Busch: ‚Theater hat mir viel Selbstvertrauen gegeben‘

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Die «Letzte Spur Berlin»-Schauspielerin spricht über die lange Serienzeit. Außerdem verrät sie, wie die Kinderbetreuung am Set klappt.

Wie wichtig war die Theaterzeit in Ihrer Jugend für Ihre heutige Karriere?
Für mich war das Theater sehr wichtig. Ich habe mit 15 angefangen in einer Jugendtheater-Gruppe zu spielen und es war meine liebste Beschäftigung. Es hat mir viel Selbstvertrauen gegeben und meinen Wunsch, Schauspielerin zu werden gefestigt.

Sollte man jungen Menschen möglichst viel kreative Hobbys ermöglichen statt eine PlayStation anzuschaffen?
Ich finde schon. Meiner Meinung nach ist es besser in der Realität mit Menschen in Kontakt zu treten und Erfahrungen zu machen, als so viel Zeit mit virtuellen Erlebnissen, oder auf Social Media zu verbringen. Ich glaube, das macht langfristig unglücklich.

Für Ihre Rolle in dem Zweiteiler «Der Turm» bekamen Sie einen Grimme-Preis. Ist das nicht eher ungewöhnlich, dass man mit der ersten Produktion eine solche Auszeichnung bekommt? Wo steht dieser Preis bei Ihnen heute?
Das gesamte Ensemble, zu dem ich gehörte, hat diesen Preis bekommen. Ich weiß nicht, wer ihn stellvertretend für alle, bei sich zuhause hat.

Sie stiegen in der fünften Staffel bei «Letzte Spur Berlin» ein. Haben Sie die Serie vorher schon regelmäßig geschaut?
Nicht regelmäßig, aber ich kannte die Serie und wusste, dass sie eine sehr gute Qualität hat.

Zuletzt ließ das ZDF wieder zwölf Folgen pro Jahr produzieren. Ist das ein angenehmes Arbeitstempo?
Ja. 12 Folgen à 45 Minuten lassen sich gut bewältigen. Wir hatten immer genug Raum und Zeit unsere Arbeit gut und gründlich zu machen.

Das ZDF hat sich entschieden, die Serie nach zwölf Jahren zu beenden. Wie wurde mit Ihnen und Ihren Kollegen über das Aus kommuniziert?
Nachdem die Produktion es erfahren hat, wurden wir alle einzeln angerufen, weil wir alle gerade im Urlaub waren und daher nicht zusammenkommen konnten. Es war schön, dass wir dann noch eine ganze Staffel vor uns hatten.

Es wurden über 140 Episoden gedreht. Was war Ihre Lieblingsfolge?
Das ist schwer zu sagen. Ich liebe den Staffelauftakt der 13. Staffel. Aber es gibt immer wieder einzelne Folgen, die mir sehr am Herzen liegen. Aber direkt eine Lieblingsfolge kann ich jetzt so nicht sagen.

In Ihrer «Letzte Spur Berlin»-Zeit haben Sie auch geheiratet und eine Tochter zur Welt gebracht. Hat das mit der Kinder-Betreuung geklappt? Oder muss die Branche noch aufholen?
Bei uns hat es sehr gut geklappt, weil wir in Berlin leben und dort auch meine Freunde sind, die uns immer unterstützen. Aber die Branche hat meiner Meinung nach bei dem Thema auf jeden Fall noch Nachholbedarf, denn wenn man nicht in der Heimatstadt arbeitet, ist es schwerer und man hat hohe zusätzliche Kosten.

Sie sind Sängerin der Band „Prag“. Welche Geschichte verbirgt sich hinter diesem Namen?
Die Band hat ihr erstes Album mit dem Symphonie Orchester in Prag aufgenommen. Daher kam dann die Idee zu diesem Namen. Bei ihrer Gründung war Nora Tschirner noch die Sängerin der Band, ich löste sie dann 2016 ab.

«Letzte Spur Berlin» endet am 24. Mai im ZDF. Haben Sie schon neue Rollen im Auge?
Ich drehe momentan für die 16. Staffel «Die Bergretter», wo ich bereits in der 14. Staffel und am Ende der 15. Staffel als Nina Reuther zu sehen war. Ansonsten bin ich aber zum ersten Mal seit Beginn meiner Karriere frei und freue mich auf hoffentlich viele spannende neue Rollen.

«Letzte Spur Berlin» ist in der ZDFmediathek zu sehen.

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