Die Kino-Kritiker

Packende Rivalität und große Emotionen: «Challengers»

von   |  1 Kommentar

Luca Gaudagnino hat aus einer scheinbar simplen Dreiecksgeschichte ein intensives Drama über Verlangen, Lust und Verrat inszeniert.

Wow, was für ein wuchtiger Film. Luca Guadagnino hat mit «Bones and all» nicht wirklich überzeugt, und das «Suspiria»-Remake habe ich mir gleich ganz geschenkt. Doch dieser Film ist eine absolute Werbung für ihn und sein Talent. In «Challengers» geht es um zwei Tennis-Freunde, aus denen später erbitterte Rivalen werden. Mittendrin steht natürlich eine Frau, Tashi Duncan, die ihre eigene Tennis-Karriere nach einer Verletzung aufgeben musste. Was als belanglose Dreiecksklamotte hätte enden können, wird zu einem tiefgründigen Film über Verlangen, Lust, Rivalität, Verrat – kurz: über große zwischenmenschliche Gefühle.

Guadagnino inszeniert das unheimlich versiert, auch wenn der wummernde Soundtrack von Trent Reznor und Atticus Ross manchmal die Dialoge übertönt. Die schauspielerischen Leistungen sind beeindruckend, besonders von Zendaya, Josh O'Connor und Mike Faist. Ihre Darstellung verleiht dem Film eine emotionale Tiefe, die weit über das übliche Sportdrama hinausgeht.

Die Handlung des Films ist komplex und überraschend verschachtelt, was selbst einem Christopher Nolan Freude bereiten würde. Man muss tatsächlich gut aufpassen, um nicht abgehängt zu werden. Diese nicht-lineare Erzählweise verstärkt die Spannung und die Intensität der Geschichte. Ein besonderes Highlight des Films ist das Finale, in dem der letzte Blick eines Schauspielers unmittelbar vor den Credits in die Filmgeschichte eingehen könnte – ähnlich wie Al Pacino in "Der Pate 2", Natalie Portman in "Black Swan" oder Dustin Hoffman und Katherine Ross in "The Graduate". Vielleicht nennt man bald Zendaya ebenfalls in dieser Reihe.

Es hilft allerdings, sich vorher die Tennisregeln anzuschauen, um die Matches und die strategischen Feinheiten vollends genießen zu können. Und noch ein Tipp: Vermeiden Sie den Trailer, um die volle Wucht des Films erleben zu können.


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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Stargamer
22.05.2024 14:59 Uhr 1
"Und noch ein Tipp: Vermeiden Sie den Trailer, um die volle Wucht des Films erleben zu können."



Und deswegen wird der Trailer auch direkt nach dem Satz eingebunden... :thinking:

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