
Mit «Der Prinz aus Zamunda 2» darf Murphy noch einmal unter Beweis stellen, was ihn einst ausmachte, der erste Teil funktionierte noch als typische ‚A-fish-out-of-water‘-Komödie: Ein unbescholtener Prinz aus Afrika lernt das Leben hartgesottener New Yorker kennen und erleidet einen Kulturschock. Was bot sich für eine verspätete Fortsetzung besser an, als dieses Prinzip umzudrehen. Dafür mussten sich die Drehbuchautoren aber einen zweiten Prinzen ausdenken, der von New York nach Zamunda reist, und wie wäre es, wenn der von seinem königlichen Blut gar nichts weiß und obendrein der uneheliche Sohn des amtierenden Prinzen aus Zamunda ist, der davon gar nicht weiß, aber dringend einen männlichen Thronfolger braucht. Klingt doch nach einem tumben Klamauk, wie man ihn sich nur am Reißbrett ausdenken kann.
Prince of Queens

Akeem hatte ohne es zu wissen, damals mit einer anderen New Yorkerin einen Sohn erzeugt. Schleunigst begibt er sich wieder auf den Weg zum Big Apple, um Lavelle (Jermaine Fowler) nach Zamunda zu holen. Denn General Izzi (Wesley Snipes) aus einem benachbarten Militärstaat fordert die Vermählung seines Sohns mit der Tochter von Akeem, weil der keinen eigenen Thronfolger vorweisen kann. Nur Lavelle kann das verhindern. Aber ist er dazu auch bereit?
Alte Könige und olle Kamellen

Eine Amerikanerin, die sich mit ihrem Umzug nach Zamunda dem Reglement der Geschlechterrollen dann wohl doch untergeordnet hat. Okay, 1988 hätte man solche brisanten Themen auf diese komödiantische Weise abarbeiten können, doch inzwischen sollten wir doch – hoffentlich – schon weiter sein, und etwa auch ein Wort wie Bastard für uneheliches Kind hat im heutigen Sprachgebrauch nichts mehr zu suchen. In «Der Prinz aus Zamunda 2» entsteht daraus ein Running Gag, der aber nicht einmal lustig ist.
Hier gibt es nichts zu lachen

Denn heute wirken solche Verwandlungsaktionen eher antiquiert, vielleicht auch weil Murphy das dann in späteren Filmen wie «Der verrückte Professor» und «Familie Klumps» zu sehr ausgereizt hat. Erstaunlich indes ist, dass sich Eddie Murphy und Arsenio Hall, in ihrer wahren Erscheinung nur unmerklich verändert haben. Immerhin feiert Murphy am 3. April schon seinen 60. Geburtstag, Hall ist bereits 65 – beiden sieht man ihr Alter nicht an. Nichtsdestotrotz haben sie sich mit dem Sequel von «Der Prinz aus Zamunda» keinen Gefallen getan.
Fazit: «Der Prinz aus Zamunda 2» will als Gute-Laune-Komödie funktionieren. Bunt, schrill und es wird viel getanzt. Leider zündet sich dabei aber kein einziger Gag. Lustig geht anders.
«Der Prinz von Zamunda 2» kann bei Amazon gesehen werden. Sat.1 zeigt den Spielfilm am Montag, den 20. Mai, um 20.15 Uhr.
Dieser Artikel ist früher schon in ähnlicher Form erschienen.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel