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«Gerichtssaal 237. True Crime aus dem Strafgericht»

von

Die Geschichten spielen in einem der bekanntesten Gerichtssäle Deutschlands, denn hier werden die großen Fälle verhandelt.

Kaum etwas bewegt die Menschen so sehr wie (vor allem schwere) Straftaten und die Urteile, die darüber gefällt werden. Jeder hält sich für den besseren Richter, sobald er sich ein Urteil anders gewünscht hätte und viele Spekulationen schießen ins Kraut. Der Podcast «Gerichtssaal 237. True Crime aus dem Strafgericht» berichtet im Stil von True-Crime-Stories, aber nicht nur zur reinen Unterhaltung, sondern auch zur Aufklärung.

Die Gerichtsreporterin und Juristin Elke Spanner und die Journalistin Anna Rüter vermitteln Eindrücke aus den Prozessen und geben sowohl persönliche als auch juristische Einschätzungen der Sachlage. So werden Dinge erklärt, die so ablaufen, wie sie ablaufen, aber für den Laien nicht nachvollziehbar sind. So kann der Podcast Urteilsfrust vorbeugen, aber auch unterhalten.

Im Hamburger Schwurgerichtssaal 237 werden traditionell sehr spannende und öffentlichkeitswirksame Prozesse verhandelt. Es geht unter anderem um Auftragsmorde, illegale Autorennen und IS-Terroristen. Der Podcast hat also genug Stoff, um spannend zu bleiben und die Menschen weiter aufzuklären, wenn es um juristische Feinheiten geht.

Einmal geht es um den Fall einer Mutter, die nach monatelanger Untersuchungshaft vom Mordverdacht freigesprochen wurde. Der zweite Fall dreht sich um einen Totschlag im "Cannabisrausch" und klärt die Frage, ob Cannabis Psychosen auslösen kann. Die dritte Episode widmet sich einem illegalen Rennen auf der Köhlbrandbrücke und dem Berufungsverfahren, das dem eigentlichen Urteil folgte.

Die Folgen sind mit etwas mehr als einer halben Stunde kurz und prägnant, sie verschwenden keine Zeit und sind interessant aufgebaut. Man weiß sofort, worum es geht und kommt schnell ins Thema. Die Erklärungen und Eindrücke, die geschildert werden, vermitteln eine Unmittelbarkeit des Geschehens, auch wenn man nicht im Gerichtssaal war. Perfekt, um tiefer in die Thematik einzusteigen und kurz genug, um sich über einen konkreten Fall zu informieren.

Der Podcast bietet mit seiner Besetzung und Thematik nicht nur Unterhaltung, will nicht nur mit blutigen Geschichten Klicks sammeln, sondern nimmt den Auftrag zur Aufklärung der Öffentlichkeit ernst, bringt Menschen ohne juristische Vorkenntnisse juristische Abläufe näher, wie es im Gerichtssaal zugeht und warum Urteile manchmal so ausfallen, wie sie ausfallen. Er kann Ärger rausnehmen, Empörung dämpfen und man ist als Zuhörer vielleicht besser gewappnet für kommende Urteile und Verfahren, erinnert sich an das im Podcast Gesagte und versteht, dass juristische Sachverhalte manchmal komplizierter sind, als man sich das in seinem unerfahrenen Kopf vorstellt. Damit leistet der Podcast einen kleinen, aber feinen Dienst am Rechtsstaatsprinzip.



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