Doch fangen wir von vorne an und schauen, wie das Lifestyle-Magazin am Dienstag, den 21. Mai, in seine erste Ausstrahlungswoche startete. Während die Premierenausgabe mit 0,28 Millionen Zuschauenden insgesamt bereits einen richtig schlechten Marktanteil von 3,7 Prozent einholte, zeichnete sich die wahre Tragödie beim jüngeren Publikum ab: Bloß 0,01 Millionen Einschalter führten zu einem desaströsen Quotenwert von genau 1 Prozent. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt wird klar, dass die Sendung einen erwartbar steinigen Weg wird beschreiten müssen, um annähernd in einen akzeptablen Bereich vorzustoßen.
Jener Bereich war auch am nächsten Tag noch weit entfernt, wenngleich es der Produktion immerhin gelang, ihre Zuschauerschaft etwas auszubauen. Mit 0,42 Millionen Interessenten am Gesamtmarkt sowie einer dazugehörigen Quote von 5,1 Prozent war eine Steigerung auf dürftigem Niveau möglich. Bei den 14-49-Jährigen war diese auch zu spüren, jedoch in noch geringerem Ausmaß – 0,04 Millionen führten zu verbesserten 3,9 Prozent Marktanteil, der selbstredend aber immer noch deutlich zu niedrig ist. Wenn man sich in dieser ohnehin schon ungenügenden Spannweite dann noch drastisch nach unten bewegt, wird deutlich, wie tief man eigentlich im Morast steckt.
Genau das widerfuhr Moderator Johannes Zenglein am Donnerstag, als sein Leben live um 15:00 Uhr erneut nur noch von 0,01 Millionen jungen Menschen verfolgt wurde und damit auf bemitleidenswerte 0,5 Prozent Marktanteil in dieser Altersgruppe krachte – ein katastrophaler Wert an der Grenze zur Untragbarkeit. Die 0,39 Millionen insgesamt konnten die Quoten bei den Älteren immerhin bei 5,4 Prozent halten. Zum Wochenabschluss, am Freitag 24. Mai, lieferte man wiederum ins Bild passende 4,5 Prozent bei den Zuschauenden ab 3 Jahren (0,36 Millionen) und 2,9 Prozent bei den 14-49-Jährigen (0,04 Millionen), die den Senderschnitt mit dem Fernrohr suchen.
Es mag löblich sein, dass die ARD als öffentlich rechtliche Anstalt ihren Zuschauer*innen neben Soap-Unterhaltung am Nachmittag auch mehr oder weniger relevante Inputs zu einer besseren, angenehmeren und gesünderen Lebensführung geben möchte, um sich damit näher am Bildungsauftrag zu bewegen. Andererseits muss man auch anerkennen, wenn das Publikum derartige Inhalte in der Nachmittags-Daytime des Ersten nicht sehen möchte/sucht, worauf die Erfahrungen in der Vergangenheit stark hindeuten, welche sich jetzt zu wiederholen drohen. In diesem Kontext sollte auch die Frage erlaubt sein, inwieweit ein ignorant anmutendes Wiederkäuen nicht in erster Linie einer gewissen Ideenlosigkeit entspringt, die durch Gebührengelder redundant reproduziert wird. Auch wenn es sich zu diesem Zeitpunkt (noch nicht) geziemt «Leben.Live» in Grund und Boden zu reden, so wären die ARD-Formatentwickler*innen gut beraten, langsam aber sicher mal andere Ideen auf ihre Agenda zu rufen.
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