TV-News

'Zwei Schätzchen am Sonntag'

von  |  Quelle: Quotenmeter.de Exklusiv
Am Mittwoch stellte der Berliner Privatsender Sat.1 der Presse sein Programm für die kommende TV-Saison vor. Ab August wird der Sender nicht nur sein Vorabendprogramm, sondern auch die Primetime neu aufstellen.

Auf dem Papier verliert die Hauptnachrichtensendung «Sat.1 News» ein Viertel ihrer Sendezeit. Anstatt 20 Minuten läuft die Sendung ab 21. August nur noch 15 Minuten lang. In Wirklichkeit verändert sich die Länge des Nachrichtenformates aber nicht. Das Wetter, welches Sat.1 momentan am Ende der Sendung zeigt, rückt ab oben genannten Termin einfach vor die «Sat.1 News» und startet somit gegen 18.27 Uhr. „Damit ergibt sich ein schöner Flow“, so Sprecherin Kristina Faßler. „Von den Boulevardthemen übers Wetter hin zu den Nachrichten – das ist eine charmante Lösung.“

Wenn das Boulevardmagazin auf den 18 Uhr Slot rückt und somit wieder auf seinem ehemaligen Starttermin zu sehen ist, muss Rechtsanwalt Ingo Lenßen und sein Team weichen. Die Privatdetektive werden jedoch weiterhin im Sat.1 Programm ermitteln – in der Daytime. Wie diese ab August aussehen wird, konnte Kristina Faßler noch nicht genau sagen. Nur so viel stünde fest: „Kein Gesicht wird verschwinden.“ Umstrukturierungen seien jedoch durch die neue Telenovela-Programmierung notwendig.

Auch beim Konkurrenzsender RTL bahnen sich Veränderungen im Vorabendprogramm an. Gestern wurde bekannt, dass RTL eine dritte Daily-Soap starten werde. Tanja Szewczenko wird darin eine der Hauptrollen spielen. „Davon wissen wir,“ sagt Kristina Faßler. Dem neuen Projekt stehe sie gelassen gegenüber. Erstaunlich gelassen, ist es immerhin möglich, dass der Kölner Sender die neue tägliche Serie direkt gegen «Verliebt in Berlin» laufen lassen wird. „Unsere Kompetenz in Sachen Telenovela auf diesem Slot ist unangefochten,“ so Faßler. Außerdem sei Wettbewerb auch etwas Schönes. Über mögliche Zuschauerverluste bei «Verliebt in Berlin» nach dem Ausstieg von Alexandra Neldel wolle man in Berlin nicht spekulieren. „Tim Sander wird seine Rolle ganz wunderbar spielen. Es macht unheimlich Spaß, ihn als Hochstapler zu sehen.“ Neben ihm vertraut der Sender vor allem auf die „großartigen Macher“, die auch bei der Fortsetzung im Hintergrund die Fäden spinnen werden.

„Wieso nicht am Sonntag?“
In ausführlichen Marktanalysen hat Sat.1 in den vergangenen Wochen und Monaten erforscht, was der Fernsehzuschauer zur Zeit wirklich sehen möchte. Dabei kam heraus, dass neben Blockbustern und echten Events vor allem Premium-US-Ware gewünscht wird. Und so dachte man sich bei Sat.1: Wenn sich das die Zuschauer wünschen, warum zeigen wir das nicht am Sonntag, am wichtigsten Fernsehabend der Woche? „Mit «Navi CIS» und «Criminal Minds» (Foto) haben wir zwei echte Schätzchen am Sonntag im Programm“, erklärte Kristina Faßler. Man halte es für durchaus möglich, dass man sich in zwei Jahren fragen könnte, warum man nicht schon immer Serien am Sonntag gezeigt habe. Sat.1 sieht die Serienprogrammierung am Sonntagabend als ein „sinnvolles, alternatives Programm“.

Auf dem bisherigen Sendeplatz von «NCIS», also am Donnerstag um Viertel nach neun, wird die CBS-Serie weiterhin zu sehen sein – im Anschluss an die «Schillerstraße» zeigt der Privatsender wie bisher Re-Runs. „Die Wiederholungen laufen exzellent. Nicht selten holen Folgen in der Zweitausstrahlung 17 Prozent Marktanteil.“ Dies sei im Übrigen ein Phänomen, das bei mehreren US-Serien auftrete. Auch «CSI» laufe mit Wiederholungen extrem erfolgreich. Kristina Faßler: „Das liegt daran, dass die Fangemeinde dieser Serien stetig wächst.“ Viele Zuschauer würden noch nicht alle Folgen kennen und sich deswegen freuen, wenn ältere Episoden nochmals gezeigt werden. Somit wird der Donnerstag in keinem Fall geschwächt. Im Herbst werden die Wiederholungen des «JAG»-Spin-Offs allerdings unterbrochen – dann läuft die neue Sat.1 Serie «SET». Da die Serie eine ähnliche Zielgruppenstruktur habe, erwarte sich der Sender hier eine gute Quote.

Alles in allem ist man sich im Hause Sat.1 durchaus bewusst, dass bei allen Neuerungen auch ein bisschen Risiko mitschwingt. Dennoch halte man sich an die alte Weisheit: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. So ist man zuversichtlich, im kommenden Fernsehjahr gut positioniert zu sein.

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