Auf dem Papier verliert die Hauptnachrichtensendung «Sat.1 News» ein Viertel ihrer Sendezeit.

Wenn das Boulevardmagazin auf den 18 Uhr Slot rückt und somit wieder auf seinem ehemaligen Starttermin zu sehen ist, muss Rechtsanwalt Ingo Lenßen und sein Team weichen. Die Privatdetektive werden jedoch weiterhin im Sat.1 Programm ermitteln – in der Daytime. Wie diese ab August aussehen wird, konnte Kristina Faßler noch nicht genau sagen. Nur so viel stünde fest: „Kein Gesicht wird verschwinden.“ Umstrukturierungen seien jedoch durch die neue Telenovela-Programmierung notwendig.
Auch beim Konkurrenzsender RTL bahnen sich Veränderungen im Vorabendprogramm an. Gestern wurde bekannt, dass RTL eine dritte Daily-Soap starten werde. Tanja Szewczenko wird darin eine der Hauptrollen spielen. „Davon wissen wir,“ sagt Kristina Faßler. Dem neuen Projekt stehe sie gelassen gegenüber.

„Wieso nicht am Sonntag?“
In ausführlichen Marktanalysen hat Sat.1 in den vergangenen Wochen und Monaten erforscht, was der Fernsehzuschauer zur Zeit wirklich sehen möchte. Dabei kam heraus, dass neben Blockbustern und echten Events vor allem Premium-US-Ware gewünscht wird. Und so dachte man sich bei Sat.1:

Auf dem bisherigen Sendeplatz von «NCIS», also am Donnerstag um Viertel nach neun, wird die CBS-Serie weiterhin zu sehen sein – im Anschluss an die «Schillerstraße» zeigt der Privatsender wie bisher Re-Runs. „Die Wiederholungen laufen exzellent. Nicht selten holen Folgen in der Zweitausstrahlung 17 Prozent Marktanteil.“ Dies sei im Übrigen ein Phänomen, das bei mehreren US-Serien auftrete. Auch «CSI» laufe mit Wiederholungen extrem erfolgreich. Kristina Faßler: „Das liegt daran, dass die Fangemeinde dieser Serien stetig wächst.“ Viele Zuschauer würden noch nicht alle Folgen kennen und sich deswegen freuen, wenn ältere Episoden nochmals gezeigt werden. Somit wird der Donnerstag in keinem Fall geschwächt. Im Herbst werden die Wiederholungen des «JAG»-Spin-Offs allerdings unterbrochen – dann läuft die neue Sat.1 Serie «SET». Da die Serie eine ähnliche Zielgruppenstruktur habe, erwarte sich der Sender hier eine gute Quote.
Alles in allem ist man sich im Hause Sat.1 durchaus bewusst, dass bei allen Neuerungen auch ein bisschen Risiko mitschwingt. Dennoch halte man sich an die alte Weisheit: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. So ist man zuversichtlich, im kommenden Fernsehjahr gut positioniert zu sein.