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Eine Reise über den Atlantik entfernt kämpft ein anderer Deutscher an seinem Lebenswerk: Leon Draisaitl. Der Eishockey-Spieler der Edmonton Oilers kämpft seit dem 9. Juni mit seinem Team gegen die Florida Panthers um den Stanley Cup. Zu sehen gibt es die Spiele bei Sky. Obwohl auch Free-TV-Sender ProSieben Maxx Übertragungsrechte an der National Hockey League (NHL) hält, lief von den bisherigen vier Spielen der Best-of-Seven-Serie nur ein einziges im frei empfangbaren Fernsehen. Spiel vier der Final-Runde übertrug Maxx in der Nacht von Samstag auf Sonntag, 16. Juni, ab 2:20 Uhr. Das erste Drittel erreichte 40.000 Zuschauer ab drei Jahren, was ProSieben Maxx einen Gesamtmarkt zwischen 1,4 und 1,6 Prozent bescherte. Für die Verhältnisse des Spartensenders ist das ein sehr guter Wert. In der Zielgruppe wies die AGF Videoforschung einen Wert von 0,00 Millionen 14- bis 49-Jährigen aus. Auch im zweiten Spielabschnitt kam kein anderer Wert zu Stande, weswegen auch ein durchschnittlicher Marktanteil von 0,0 Prozent zu Buche stand.
Erst im dritten Drittel wuchs das Interesse in der Zielgruppe auf 0,01 Millionen, sodass der Marktanteil gleich auf ordentliche 2,3 Prozent sprang. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel aber längst entschieden. Die Oilers gewannen 8:1 und verkürzten in der Serie auf 3:1. Wenn die Panthers in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 19. Juni, siegreich sein sollten, gewinnen sie auch den Stanley Cup. ProSieben Maxx wird das Spiel übertragen, fraglich ist nur, ob dann Zuschauer einschalten werden.
NBA ist ein Totalausfall
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Sowohl die Spiele der NHL als auch der NBA liefen in den vergangenen Wochen und Monaten eher am Programmrand des Spartensenders, allerdings machte der Unterföhringer Sender auch keine großflächigen Werbungen für die beiden Sportarten, die die klaffende Lücke der NFL bei weitem nicht schließen können. Basketball im Free-TV ist neu, aber selbst die Eishockey-Übertragung ließ P7S1 mutlos liegen. Seit Jahren zeigt man im Frühjahr Spiel der US-Liga. Nach der Eishockey-WM, die man sogar im ProSieben-Hauptprogramm mit teilweise wirklich guten Quoten übertrug, machte man keine Anstalten auch die Stanley-Cup-Serie mit dem deutschen Überflieger Draisaitl zu bewerben, geschweige denn zu übertragen. Die WM in Tschechien war gute Werbung für den Sport, Synergien mit anderen Sportrechten im Haus interessieren aber den kriselnden Konzern offenbar nicht. Schon vor der WM wollte man angesprochen auf eine mögliche NHL-Übertragung auf ProSieben nichts wissen. Da stellt sich am Ende die Frage: Wozu das alles?
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