Filme des Grauens

«Drei Schwedinnen in Oberbayern»

von

Drei junge Frauen aus Schweden treffen auf lüsterne Bayern. Ein Film voller Klischees und nackter Haut.

«Drei Schwedinnen in Oberbayern» ist eine deutsche Sexkomödie aus dem Jahr 1977, die von Franz Marischka inszeniert wurde. Der Film gehört zur Welle der sogenannten „Lederhosenfilme“, die in den 1970er Jahren in Deutschland populär waren. Die Filme zeichneten sich durch eine derbe Komik, nackte Haut und eine simple Handlung aus.

Der Film wurde von der Lisa Film GmbH produziert, einem Produktionsunternehmen, das für seine Beiträge zum Genre der Erotikkomödie bekannt war. Das Drehbuch schrieben Wolfgang Ebert und August Rieger, zwei Autoren, die ebenfalls in diesem Genre aktiv waren. Die Musik komponierte Gerhard Heinz, der für zahlreiche Filme dieser Art die musikalische Untermalung lieferte.

Die Handlung von «Drei Schwedinnen in Oberbayern» ist, wie bei vielen Filmen dieser Art, simpel und dient hauptsächlich als Vorwand für erotische Szenen und humoristische Einlagen. Die Geschichte dreht sich um drei junge Schwedinnen, die in ein bayerisches Dorf kommen, um dort in einem Gasthof zu arbeiten. Die Anwesenheit der attraktiven Frauen führt zu einer gewissen Aufregung unter den männlichen Dorfbewohnern, die sich in allerlei Missverständnissen und frivolen Eskapaden äußert.

Der Film bedient sich der Klischees über Schweden und Bayern, indem er die schwedischen Frauen als freizügig und aufgeschlossen darstellt, während die bayerischen Männer eher lüstern und tölpelhaft agieren. Selbstverständlich sind zahlreiche Szenen zu beobachten, in denen die drei Schwedinnen in peinliche oder komische Situationen geraten, was nicht selten mit einem Striptease oder einer Badezimmerszene endet.

Die Kritiken für «Drei Schwedinnen in Oberbayern» fielen überwiegend negativ aus. Der Film wurde als platte und vorhersehbare Komödie kritisiert, die sich hauptsächlich auf nackte Haut verlässt, um ihr Publikum zu unterhalten. Die Handlung wurde als dürftig und die Witze als banal und obszön bezeichnet. Trotz der schlechten Kritiken war der Film beim Publikum überraschend erfolgreich. Dies lag wohl weniger an der Qualität des Films als an dem allgemeinen Interesse an Erotikkomödien in den 1970er Jahren. Die Kombination aus Humor und Erotik zog viele Zuschauer in die Kinos, und der Film wurde zu einem kommerziellen Erfolg.

Einige der Hauptdarsteller des Films waren in dieser Zeit in ähnlichen Rollen zu sehen. Für einige bedeutete der Film jedoch auch das Ende ihrer Schauspielkarriere. Gianni Garko spielte die männliche Hauptrolle. Er war ein italienischer Schauspieler, der vor allem durch seine Rollen in Spaghetti-Western bekannt wurde. Nach «Drei Schwedinnen in Oberbayern» war er weiterhin in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, allerdings blieb ihm der große Durchbruch verwehrt.

Bea Fiedler, eine der drei Schwedinnen, wurde in den 1970er und 1980er Jahren durch ihre Rollen in Erotikfilmen bekannt. Ihr Auftritt in «Drei Schwedinnen in Oberbayern» kann als einer der Höhepunkte ihrer Karriere bezeichnet werden. Später zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück und geriet hauptsächlich durch Skandale in die Schlagzeilen. Li Paelz, eine weitere der drei Schwedinnen, hatte nur eine kurze Schauspielkarriere und trat nach dem Film nur noch in wenigen Produktionen auf. Ihre Rolle avancierte zu einer ihrer bekanntesten. Brigitte Lahaie, eine der bekanntesten europäischen Erotikdarstellerinnen der 1970er Jahre, hatte nach dem Film weiterhin Erfolg in der Erotikbranche und arbeitete später als Radiomoderatorin und Autorin.

Für zahlreiche der beteiligten Schauspielerinnen und Schauspieler markierte «Drei Schwedinnen in Oberbayern» einen Höhepunkt ihrer Karriere, nach dem sie nur noch selten die Gelegenheit erhielten, in bedeutenden Rollen zu agieren. Der Film selbst gilt heute als Kuriosität und Beispiel für die Erotikkomödien der 1970er Jahre, die oft mehr durch ihren skandalösen Inhalt als durch ihre filmische Qualität auffielen.

«Drei Schwedinnen in Oberbayern» kann als Paradebeispiel für die sogenannten „Filme des Grauens“ bezeichnet werden. Diese Filme zeichnen sich durch eine schlechte Qualität, eine vorhersehbare Handlung sowie eine plumpe Komik aus, die heute eher für unfreiwillige Komik sorgt als für Unterhaltung. Der Film kann als exemplarisch für eine Ära des deutschen Kinos betrachtet werden, die sich durch eine Vielzahl von Erotikkomödien auszeichnete. Diese Filme werden heute oft nur noch nostalgisch oder trashig wahrgenommen. Insgesamt kann «Drei Schwedinnen in Oberbayern» als Relikt einer Zeit bezeichnet werden, in der nackte Haut und derbe Witze ein Publikumserfolg garantierten, aus heutiger Sicht jedoch kaum mehr als ein Schmunzeln hervorrufen. Er fungiert als Mahnmal für eine Phase des deutschen Filmschaffens, die sowohl von Kreativität als auch von Kitsch geprägt war.

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