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Bavaria will Studios vergrößern

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Bavaria-Film-CEO Christian Franckenstein gab der ‚Süddeutschen Zeitung‘ einen Einblick in seine Pläne für den Standort in Geiselgasteig. Dafür sind aber nicht nur eine positive Entwicklung in der Branche nötig, sondern auch 500 Millionen Euro.

Im vergangenen Jahr zog sich Sky Deutschland aus dem Fiction-Geschäft zurück. Auch Paramount sägte zahlreiche deutsche Inhalte ab, selbst Branchenprimus ordnete seine Aktivitäten in Deutschland vor zwei Jahren neu. Der Produktionsstandort Deutschland ist längst nicht mehr so attraktiv, wie es die Branche gerne hätte. „Auch für den Bavaria-Film-Konzern rechnen wir im laufenden Geschäftsjahr mit rückläufigen Umsätzen im Vergleich zu den Vorjahren“, sagte Bavaria-Film-CEO Christian Franckenstein der ‚Süddeutschen Zeitung‘. Dennoch plant Bavaria Film auf dem Studio-Gelände in Geiselgasteig Großes.

„Geiselgasteig soll zu einer der ersten Adressen werden, wenn es darum geht, eine optimale Infrastruktur für Dreharbeiten vorzufinden“, so Franckenstein. Der CEO will vor allem internationale Kinoproduktionen nach München locken. Damit dies gelingt, brauche es einen Produktionsstandort, der hinsichtlich Größe und technischem Equipment mit anderen europäischen Filmstudios mithalten könne. Franckenstein gab der ‚SZ‘ Einblick in seine Pläne. So solle die Anzahl der Studios von derzeit elf auf 14 steigen, die Bruttogrundfläche würde sich entsprechend von 135.000 Quadratmetern auf 200.000 bis 240.000 Quadratmeter erhöhen. Für die Umsetzung bräuchte es laut Franckenstein etwa eine halbe Milliarde Euro.

Wie man so viel Geld zusammenbekommen möchte – vor allem in einer Zeit, die die Produktionsbranche vor große Herausforderungen stellt – ist die größte Herausforderung für Franckenstein. An Bavaria Film sind die WDR Mediagroup GmbH (33,35%), SWR Media Services GmbH (16,67%), Bavaria Filmkunst GmbH (16,67%), LfA Gesellschaft für Vermögensverwaltung mbH (16,67%) und MDR Media GmbH (16,64%) als Gesellschafter beteiligt. Im Aufsichtsrat sitzen unter anderem der SWR-Intendant Kai Gniffke, die kommende WDR-Intendantin Katrin Vernau sowie Tom Buhrow, der als Vorsitzender des Gremiums ist.

„Wir haben den Aufsichtsgremien unsere Pläne bereits präsentiert. Sie begrüßen die Initiative, haben sich aber noch nicht positioniert“, ließ Franckenstein wissen, allerdings dürfte es mit einer Entscheidung in dieser Frage noch dauern. Mit einer Entscheidung rechnet man bei der Bavaria nicht vor Mitte, Ende nächsten Jahres, schreibt die ‚SZ‘. Ob es grünes Licht geben wird, dürfte auch maßgeblich von der Entwicklung des Marktes abhängen. „Unsere Vision unterstellt eine positive Entwicklung im Bewegtbildsektor“, wird Friedhelm Bixschlag, Geschäftsführer der Bavaria Studios, in dem Bericht zitiert. „Um den Plan umzusetzen, bräuchten wir Partner, die Auslastungen garantieren“, weiß auch Franckenstein, der andernfalls auch den „Einstieg privater Investoren“ nicht ausschließt.

„Der Medienstandort Deutschland ist dabei, von anderen abgehängt zu werden“, sagt Franckenstein und drängt damit indirekt auch die Politik auf eine endgültige Entscheidung in der Filmförderreform. „Wir erwarten unverändert, dass die Reform zum 1. Januar 2025 in Kraft tritt“, sagt Franckenstein. Ob seine 500 Millionen Euro Vision dann auch ins Rollen kommt, ist offen.

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