Primetime-Check

Freitag, 5. Juli 2024

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Wie stark präsentierten sich die Viertelfinal-Partien der EM und wie kamen die restlichen Sender dagegen an?

Klar, die mit Abstand größte Reichweite des Tages erzielte mit 26,13 Millionen und 80,9 Prozent das Fußballspiel der deutschen Männer gegen Spanien, welches aber bereits ab 18.00 Uhr seinen Lauf nahm. Schon die Vorberichte im Ersten waren mit 49,5 Prozent Marktanteil ebenfalls äußerst gefragt. Im Anschluss an das Spiel konnte die Tagesschau dieses Mal erst um 21.30 Uhr auf Sendung gehen. Gute 4,19 Millionen zu 15,9 Prozent blieben dran, um sich von Jens Riewa informieren zu lassen - viele dürften aber bereits zum ZDF-Spiel umgeschaltet haben. Als eigentliches Primetime-Aufgebot kramte die öffentlich-rechtliche Anstalt dann zwei Krimiwiederholungen aus dem Giftschrank, welche als Gegenprogramm zum 2. Viertfinale im ZDF mit 2,46 Millionen und 1,01 Millionen Zuschaltende immerhin halbwegs akzeptabel davonkamen. 10,7 Prozent holte zunächst «Donna Leon» um 21.48 Uhr und dann 10,8 Prozent gesamt der «Tatort» um 23.45 Uhr.

Überstrahlt wurde die Crime-Schiene natürlich vom erwähnten EM-Match Frankreich vs. Portugal, das einen Großteil des Fernsehpublikums im ZDF konzentrierte. 10,35 Millionen insgesamt und 3,70 Millionen der 14-49-Jährigen interessierten sich für die Ermittlung des zweiten Halbfinalisten, der dann mit Frankreich im Elfmeterschießen ermittelt wurde – ein starkes Resultat für eine Begegnung ohne deutsche Beteiligung. Die Quotenprozente blenden ebenfalls in weite Ferne: 43,5 sowie 55,5 Prozent der Jüngeren kamen dabei herum. Im Nachklapp wollten dann noch 3,69 Millionen die Analyse der Portugal-Niederlage mit Moderator Jochen Breyer sowie Per Mertesacker, Chris Kramer und Fritzy Kromp verfolgen. Auch wenn RTL wie immer den jämmerlichen Versuch unternahm, ein Teil vom Fußballkuchen mit seinem «Das RTL-EM-Studio» abzubekommen, so ging dieser auch dieses Mal grandios in die Hose: Bloß einen furchtbaren Zielgruppenwert von 0,4 Prozent bei 0,04 Millionen (14-49) sowie 0,15 Millionen (ab 3) kriegte man damit auf die Kette. Im Anschluss konnte die «Ultimative Chartshow» mit 1,9 Prozent auch nicht mehr viel reißen.

ProSieben, RTLZWEI und Kabel Eins hingegen, versuchten ihr Glück mit fiktionalen Stoffen. In Unterföhring beispielsweise ging die Komödie «Catch me!» an den Start, mit der nur 1,2 Prozent beim werberelevanten Publikum und 0,9 Prozent insgesamt geholt werden konnten. Die sicherlich bekanntere Komödie hatte jedoch RTLZWEI im Programm, wo «Hitch – Der Date Doktor» auf dem Plan stand. Waren damit auch mehr Leute zu gewinnen? Ja etwas, schließlich lief es mit 1,6 Prozent in der Zielgruppe minimal besser als für ProSieben, die Sehbeteiligung beim jungen Publikum lies sich auf 0,13 Millionen beziffern. Kabel Eins, das ja ohnehin immer größere Probleme mit seinen Crime-Procedurals am Freitag hat, konnte da nur abschmieren, was es mit Anteilen von 0,3 Prozent zunächst auch tat, dann aber mit Werten von 2,0; 2,5 & 2,6 Prozent durchaus ein klein wenig überraschte, mit denen der «Criminal-Minds»-Marathon ab 21:15 Uhr in der Zielgruppe tatsächlich vor ProSieben lag.

VOX und Sat.1 bedienten dem gegenüber eine andere Programmfarbe und holten Re-Runs von Light-Dokutainment-Formaten auf die Mattscheibe, wobei der VOX-Reihe «Wo die Liebe hinfällt» sicherlich der größere inhaltliche Gehalt zuzuschreiben ist. Mit 0,11 Millionen jungen Zuschauenden bildete sich dies dann aber nicht beim Einschaltimpuls ab, wo die erzielten 1,2 Prozent hinter der Münchner Konkurrenz lagen. Dort waren die «111 ausgefuchsten Viecher» mit 0,12 Millionen Rankingfans und 2,1 Prozent etwas besser unterwegs, am Gesamtmarkt lag mit 2,2 Prozent zu 1 Prozent Sat.1 vor VOX.

© AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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