Screenings 2006/2007: ProSieben präsentiert kaum Neues

von  |  Quelle: ProSieben
Für den stark angeschlagenen Fernsehsender ProSieben muss es im kommenden Programmjahr aufwärts gehen, nachdem man 2005/2006 0,8 Prozentpunkte in der werberelevanten Zielgruppe verlor. ProSieben rutschte damit von Platz zwei der Fernsehsender auf den dritten Rang mit 11,4 Prozent, davor liegt Sat.1 mit 12,1 Prozent.



Doch trotz des starken Einbruchs gibt es kaum Änderungen: ProSieben-Geschäftsführer Andreas Bartl hält an seinen im Winter bzw. Frühjahr getroffenen Entscheidungen fest. Die Veränderung des Angebots in der Prime-Time mit dem Blockbuster am Mittwoch und dem neuen Double Feature am Sonntag erweist sich mit Marktanteilszuwächsen von über 60 Prozent bzw. 25 Prozent als großer Erfolg bei den Zuschauern. Durch die Lizenzeinkäufe der Muttergesellschaft vor drei Jahren hat der Sender nun Zugriff auf sehr viele Spielfilme.





Die ProSieben-Serien werden auch im Herbst weiterhin unter dem Motto „Premium Serien“ sowie dem Zusatz „We are back“ vermarktet. Bereits nächsten Montag startet «Surface» - die inzwischen in den Staaten wieder eingestellte US-Serie ist bis Anfang September in Deutschland aber ausgelaufen. Darüber hinaus können sich die Zuschauer auf das stark ins Straucheln geratene «Lost» freuen. Das Staffelfinale sahen im November 2005 durchschnittlich 2,54 Millionen Zuschauer, bei der Pilotfolge sahen noch 3,88 Millionen Deutsche zu. Dennoch verspricht die zweite Staffel spannende Fernsehunterhaltung. Hiervon konnten sich Premiere-Abonnenten bereits vergewissern. Allerdings wird die neue Staffel nicht mehr um 20.15 Uhr laufen, sondern eine Stunde später um 21.15 Uhr. Um 20.15 Uhr sollen eigenproduzierte Comedy-Shows laufen, zu einem späteren Zeitpunkt noch eine weitere Mystery-Serie.



Der Dienstag wird zum Frauentag, nachdem ProSieben die erfolgreichste und am längsten laufende Lizenzserie «Emergency Room» im Sommer verschießt, sollen «Desperate Housewives», die letzte Staffel «Charmed» und «Grey’s Anatomy» für hohe Quoten sorgen. Letztere Serie lief bereits im Frühjahr – blieb quotentechnisch allerdings weit unter den Erwartungen. Außerdem hat ProSieben die Rechte an «Weeds», «Supernatural» und «Invasion», wovon letzteres zunächst hinter «Lost» vorgesehen war.

Neu am Mittwoch ist der feste Sendeplatz von «Galileo Spezial». Aiman Abdallah geht mit Experten insgesamt zwölf Mal mittwochs um 22.15 Uhr auf Entdeckungsreise, dabei werden Themen im Mystery- und History-Bereich abgedeckt. Während der Ausstrahlung wandert «TV total» auf dem 23.15 Uhr-Slot.



Auch Realityshows dürfen im ProSieben-Programm nicht fehlen: Wie Quotenmeter.de bereits im Frühjahr vorab exklusiv vermeldete, werden ab August donnerstags um 20.15 Uhr zweistündig «Popstars» gesucht, die vierte Ausgabe im vergangenen Jahr erreichte gute Einschaltquoten. Katharina Witt moderiert die FOX-Realityshow «Skating with Celebrities» (Arbeitstitel), in der mehr oder weniger bekannte Menschen Eiskunstlaufen. Heidi Klum präsentiert darüber hinaus «Germany’s Next Top Model 2» - Anfang des Jahres gelang ProSieben mit der Realityshow ein riesiger Erfolg, 2,90 Millionen Zuschauer sahen im Durchschnitt zu.



Nachdem die Show von Sarah und Marc Terenzi im Sommer 2005 erfolgreich lief, bekommen die Zuschauer ein Wiedersehen mit dem Hochzeitsplaner Frank. Dieser soll in seiner eigenen Doku-Soap, «Frank - Der Weddingplaner», deutsche Paare auf ihrem Flug in den Ehe-Himmel begleiten. Die 60minütige Sendung wird werktags um 15.00 Uhr ausgestrahlt und ersetzt «Sabrina». Anschließend wird auch erneut «Charmed» wiederholt.



Am Samstag will der Münchener Fernsehsender eigene Shows etablieren, deshalb startet man Mitte Juli «Extreme Activity» mit Jürgen von der Lippe, Oliver Pocher lädt zu den großen «ProSieben Bundesjugendspielen» ein, eine Jubiläumsshow zugunsten des 50. Geburtstags der Zeitschrift Bravo wird produziert und Stefan Raab kehrt mit neuen «TV total»-Events zurück, wie zum Beispiel dem «Prominenten Parallel Ski Slalom» (Arbeitstitel).



Auch im Comedysektor wagt man sich an einige neue Formate: Vier neue Folgen der «ProSieben Märchenstunde» wurden produziert und laufen im Herbst. Im Frühjahr 2006 zeigte ProSieben bereits fünf Folgen, bei der Premiere waren 5,39 Millionen Zuschauer dabei, am Ende noch 1,71 Millionen.



In die dritte Runde geht «Tramitz and Friends», auch wenn die Comedyshow in der zweiten Staffel kein einziges Mal über den Senderschnitt des Jahres 2005/2006 kam, in der Zielgruppe erreicht die Sketchshow durchschnittlich 9,4 Prozent Marktanteil. «Bully & Rick» kehrt nach zweijähriger Pause zurück, im Programmjahr 2004/2005 schnitt das Format mit 12,3 Prozent Marktanteil recht ordentlich ab.



Mit der Fortsetzung von «Stromberg» macht sich ProSieben viele Freunde: Eine dritte Staffel wird gezeigt, auch wenn die Einschaltquoten am Sonntagabend mit 1,40 Millionen Zuschauern weit hinter den Erwartungen blieben. Der Marktanteil bei allen Zuschauern betrug 6,1 Prozent, in der Zielgruppe 11,1 Prozent. Außerdem wird Michael Mittermeier «Paranoid I + II» präsentieren. Christian Ulmen-Fans aufgepasst: Ein jeder darf sich auf «Mr.Soft» freuen, eine Krimi-Comedy-Serie mit Christian Ulmen, "dessen Rolle sich am besten als eine Mischung aus «Stromberg» und «Columbo» beschreiben lässt", so ProSieben-Geschäftsführer Bartl. Die einstündige Serie wird frühestens 2007 auf Sendung gehen. Zudem wird, Quotenmeter.de berichtete, «Alles außer Sex» eine weitere Staffel bekommen.



Neben Serien und Shows produziert der Münchner Sender auch weiterhin „made by ProSieben“-Filme. So wird es im Herbst einen Movie geben, der die Geschichte eines Tornados erzählt, welcher Berlin verwüstet. Der Titel des Films ist schlicht gehalten: Er soll «Tornado» heißen.



Ursprünglich war der Film schon für das letzte Programmjahr angekündigt. Unter dem Arbeitstitel «Blackbeard – Der wahre Fluch der Karibik» ließ ProSieben ein Doku-Drama produzieren.

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