Dem WDR ist für die ARD-Dokumentation «Das Cybermobbing-Kartell» ein Coup gelungen, denn erstmals blickt man hinter die Fassade des Online-Hasses und zeigt, wie Mobbing und Hass zum Spiel von Zehntausenden werden. In der 45-minütigen Doku von Christoph Kürbel, die am 6. August in der ARD Mediathek erscheint und einen Tag später um 22:50 Uhr im Ersten zu sehen ist, schildet ein Paar wie perfide es vorgeht, das Leben seiner Opfer systematisch zerstört.
Das Paar ist Teil der Hater-Gruppe NWO – „Neue Weltordnung“ oder auch „Nie wieder online“. Die NWO-Mitglieder verabreden sich auf der Kommunikationsplattform Discord, verteilen Aufgaben und prahlen mit ihren Taten. Die einen hacken Accounts und stehlen persönliche Daten, andere bestellen im Namen der Opfer massenhaft Pizza oder Pakete, fingieren Notrufe und lösen so Polizeieinsätze aus. Ein führender Kopf der Gruppe berichtet, wie die NWO das Leben ihrer Opfer kontrolliert und sie zu Marionetten macht. Die Täter seien bereit, über Leichen zu gehen. YouTuber, Privatpersonen und Sicherheitskräfte werden zum Spielball und niemand hält die Mobber auf. Auch die Polizei scheint hier machtlos.
Ein deutlich weniger kriminelles Thema greift die 90-minütige Doku «Spiel um Millionen – Das größte E-Sport-Turnier der Welt» auf, die zwei deutsche DOTA2-Spieler zum Turnier nach Seattle begleitet. Bei „The International“, dem größten E-Sport-Turnier der Welt, treffen sich einmal im Jahr die 100 besten Spieler des Action-Rollenspiels treffen und um 42 Millionen Euro Preisgeld zocken. Der Film von Tim Schreder, der 20. August 2024 in der ARD Mediathek streambar und am 21. August um 22:50 Uhr im Ersten zu sehen ist, verspricht einen seltenen, teils erschreckend ehrlichen Blick hinter die Kulissen und stellt die große Frage, wie viel Siegen wert ist.
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