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‚Die drei Ringe‘

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Die Autorin Dorothea Weltecke erklärt, warum es die drei Weltreligionen erst seit dem Mittelalter gibt.

Die Autorin und Historikerin des Buches "Die drei Ringe" ist Professorin an der Humboldt-Universität in Berlin. Ihr Fach, die Europäische Geschichte des Mittelalters, inspirierte sie zum Verfassen dieses spannenden Buches. Zuvor war sie in Frankfurt am Main tätig. Als Professorin für die Geschichte der Religionen unterrichtete sie zehn Jahre lang an der Uni in Konstanz. Einem breiteren Publikum wurde sie durch eine Studie zum Atheismus bekannt. Der Titel "Der Narr spricht: Es ist kein Gott" aus dem Jahr 2020 zog eine größere Leserschaft nach sich.

Dorothea Weltecke setzt sich mit der Frage auseinander, warum die Religionen dieser Welt erst im Mittelalter entstanden sind. Das am 11. Juli 2024 erschienene Buch mit seinen 608 Seiten führt durch eine Parabel, in denen die drei Ringe die Hauptrolle spielen. Drei Brüder im mittelalterlichen Eufrasien streiten um ihr Erbe. Der Vater starb und der Streit nahm seinen Lauf. Die Geschichte stelle die vielen Konflikte und gleichzeitig die gemeinsame Geschichte dar. Im Mittelalter, in einer multireligiösen Welt, waren den Juden, Christen und Muslimen durchaus bewusst, dass ihre Traditionen miteinander verwandt sind. Alte Reiseberichte sowie Routen der Pilger lassen sich die Differenzen herausarbeiten.

Die Autorin entführt an historische Orte. Das Grab des Propheten Ezechiel befindet sich in der Nähe von Bagdad. Im Mittelalter pilgerten Juden, Muslime und Christen zu besagter Grabstätte. Es fand ein regelmäßiger Austausch der verschiedenen Religionen statt. Neue rechtliche Unterscheidungen führten zu Problemen. Die Wahrheitsansprüche der jeweiligen Religionen hingegen spielten keine Rolle. Stattdessen ging es um Gläubige, die nur Geduldeten sowie die Nichtgeduldeten. Es kam zu militarisierten Grenzen zwischen den jeweiligen gläubigen Traditionen. Die Historikerin schafft es auf eine eindrucksvolle Art und Weise, die Schicht der Geschichte der Religion freizulegen. Hervor tritt ein dicht durchzogener Strom der Polemik. Ziel der Autorin ist es, neue Erkenntnisse und einen verständlichen Blick auf die damaligen Zusammenhänge zu erhalten.

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