Tolle Reichweiten zwischen drei und vier Millionen Zuschauende holt TV-Koch Sebastian Lege im Durchschnitt mit seinen «BesserEsser» Food-Reportagen in der Dienstags-Primetime des ZDF. Auch auf YouTube hat der Kanal zur Sendung inzwischen über 700.000 Follower. Im Sommerloch entschied sich die Mainzer TV-Station ob der anhaltenden Beliebtheit daher dafür, Wiederholungen der Reihe in die Access zu nehmen. An den großen Erfolg der Erstausstrahlungen kam man damit erwartungsgemäß nicht heran.
Gestartet ist er Re-Run-Reigen bereits am 3. April um 19.26 Uhr. Die erste Wiederholung sicherte sich dabei eine ordentliche Reichweite von 2,37 Millionen Zuschauenden, die zu einem akzeptablen Marktanteil von 10,6 Prozent führten, der leicht unter dem hohen ZDF-Schnitt lag. In der Zuschauerschaft der 14-49-Jährigen noch von akzeptabel zu reden, funktionierte hingegen nicht mehr – die 0,23 Millionen, die aus dieser Altersklasse stammten, ergaben bloß einen schlechten Wert von 5,9 Prozent. Um die Spannungskurve direkt vorweg zu crashen: Die Gesamtzuschauerzahl, die an diesem ersten Datum erreicht wurde, war bereits der Höhepunkt, an den nur noch die dritte Ausgabe zwei Wochen später herankam, die vergleichbare 2,33 Millionen zu 10,5 Prozent möglich machte. Im Mai und Juni – wohl auch wegen der zunehmend wärmeren Jahreszeit – reduzierten sich die Gesamtzahlen dann.
Mit der Ausgabe vom 15. Mai fiel Lege schließlich zum ersten Mal gar unter die Marke von 2 Millionen – 1,46 Millionen markierten einen klaren Abwärtstrend. Der Quotenwert musste an dieser Stelle dann erstmals als klar ungenügend taxiert werden. Beim jungen Publikum lief es sowieso die ganze Zeit schon recht zäh, so auch dieses Mal: Nur weit unterdurchschnittliche 4,9 Prozent ergaben sich hier. In der nächsten Woche konnte sich die Doku-Reihe zunächst einmal wieder etwas Luft verschaffen. Das Resultat kraxelte zumindest wieder über 2 Millionen, auch Marktanteilsmäßig kratzte man mit 9,9 Prozent wieder an der Zweistelligkeit. Bei den Zuschauenden ab 14 lief es mit 6,2 Prozent (0,24 Millionen) sogar deutlich verbessert, wenngleich dieser mäßige Wert keine Freudensprünge auslösen wird.
Am 5. Juni ging das Schlingern um die 2 Millionen-Hürde in die nächste Runde. Mit 1,96 Millionen wurde sie knapp unterschritten. Auch eine zweistellige Quote blieb knapp verwehrt – 9,9 Prozent reproduzierten exakt das Ergebnis von vor 14 Tagen. Überraschender Weise ergab sich parallel jedoch ein eindeutiger Rekordwert bei den Jüngeren, von denen 0,29 Millionen zugegen waren und die Zahlen erstmals auf überdurchschnittliche 8,2 Prozent hochschnellen ließen – ein Korridor den man sich auf dem Lerchenberg wohl für die gesamte Re-Run-Periode gewünscht hätte. Während es in der Woche darauf mit 10 Prozent Gesamtanteil nochmal halbwegs ok lief, stürzte die Lebensmittel-Reportage eine Woche vor dem Ende dann richtig übel ab.
Wohl auch von EM und Sommerwetter geschwächt, lag man am 19. Juni mit einem Negativrekord von 1,16 Millionen und 3,5 Prozent nahezu am Boden. Dieser war bei den 14-49-Jährigen, wo sich bloß ganz mickrige 1,3 Prozent ergaben, noch näher. Wahrscheinlich taten hier die Vorberichte zum Deutschland-Ungarn-Match ihr Übriges. In der Schlusswoche hob sich das Niveau schließlich noch einmal ein wenig an, ohne jedoch wieder in befriedigende Sphären zurückzukehren. Mit insgesamt 1,86 Millionen sowie einem dazugehörigen Anteil am Markt von 8,8 Prozent war Erholung möglich, die aber weiterhin deutlich unterm Senderschnitt verblieb. In der jüngeren Altersschicht entsprachen die 5,9 Prozent genau dem reichlich durchwachsenem Durchschnittslevel der ganzen Ausstrahlungsphase.
Zu jenem mittleren Resultat bei den Zuschauenden ab 14 Jahren gesellte sich über die Wochen verteilt ein durchschnittlicher Wert von mittelmäßigen 9,3 Prozent für das Gesamtpublikum gesprochen. Mehr als EM- und Sommerloch-Schadensbegrenzung hätte das Format so oder so nicht betreiben können, dieser Mission sind die Lege-Wiederholungen letztendlich nur partiell in zufriedenstellender Weise nachgekommen – vielleicht sollte das ZDF eher aufpassen, das «BesserEsser»- Label auf seinen unterschiedlichen Ausspielwegen (u.a auch ZDFinfo) nicht allzu inflationär zu platzieren, damit eine Übersättigung nicht den Appetit auf neue Primetime-Folgen verdirbt.
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