Filme des Grauens

«Speed 2: Cruise Control»

von

Sandra Bullock geht noch einmal auf Mission, doch diese machte auf einem Schiff keinen Spaß.

Die Fortsetzung des Actionthrillers «Speed» aus dem Jahr 1994, betitelt «Speed 2: Cruise Control», wurde 1997 veröffentlicht und gilt als eines der enttäuschendsten Sequels der Filmgeschichte. Obgleich die Rückkehr von Regisseur Jan de Bont sowie eine prominente Besetzung zu verzeichnen waren, vermochte der Film die hohen Erwartungen nicht zu erfüllen, weshalb er häufig als Lehrbeispiel für misslungene Fortsetzungen zitiert wird.

Die Handlung des Films «Speed 2: Cruise Control» kreist um die Figur Annie Porter (Sandra Bullock), die inzwischen mit dem LAPD-Offizier Alex Shaw (Jason Patric) liiert ist. Die beiden Protagonisten begeben sich auf eine luxuriöse Karibik-Kreuzfahrt, um sich zu entspannen und dem Alltag zu entfliehen. Der Frieden währt jedoch nicht lange, da der psychisch labile Computerspezialist John Geiger das Schiff kapert und auf Kollisionskurs mit einem Tanker bringt. Geiger, der an einer tödlichen Krankheit leidet und aus Rache handelt, verfolgt das Ziel, das Schiff zu zerstören und dabei ein Höchstmaß an Chaos zu verursachen. Alex und Annie sind gezwungen, gemeinsam gegen die Zeit anzukämpfen, um die Passagiere und sich selbst zu retten.

Die Veröffentlichung von «Speed 2: Cruise Control» wurde von der Kritik nahezu einhellig negativ bewertet. Die Kritik fokussierte sich insbesondere auf die Defizite des Drehbuchs, die wenig plausiblen Charaktere sowie die unzureichende Spannung, die den ersten Film auszeichnete. Die Zeitung „The New York Times” befand, dass die Handlung von «Speed 2» „löchrig wie ein Schweizer Käse” sei und die Spannung größtenteils auf der Strecke bleibe. Der „Guardian” kritisierte den Film als „überflüssige Fortsetzung”, die sich in Klischees verliere und kaum eine neue oder interessante Idee biete. Ein besonders häufig genannter Kritikpunkt war der Verlust von Keanu Reeves, der im ersten Film als Hauptdarsteller brillierte und in der Fortsetzung durch Jason Patric ersetzt wurde. Die Darbietung Patrics wurde als blass und uninspiriert beschrieben. Der „Hollywood Reporter” stellte fest, dass Jason Patric das fehlende Charisma und die Präsenz, die Keanu Reeves in den ersten Film einbrachte, nicht ersetzen konnte, was «Speed 2» von Anfang an zum Scheitern verurteilt habe.

Des Weiteren wurde die Qualität der Spezialeffekte bemängelt. Obgleich ein Budget von über 110 Millionen US-Dollar zur Verfügung stand, wirkten zahlreiche Szenen billig und schlecht umgesetzt. Als besonders unplausibel und übertrieben wurde die finale Kollision des Kreuzfahrtschiffes mit einem Hafen empfunden. Die „Los Angeles Times” befand, dass die Effekte und die gesamte visuelle Ästhetik des Films als veraltet und lieblos wahrgenommen werden, was den Film zu einem visuellen Durcheinander mache. Die Inszenierung von Jan de Bont, der beim ersten «Speed»-Film noch für seine straffe und spannende Inszenierung gelobt wurde, wurde hier als übermäßig bombastisch und unsorgfältig kritisiert. Eine Vielzahl von Szenen erscheint überflüssig aufgeblasen und trägt nur wenig zur Spannung des Films bei.

Obwohl der Film ein kommerzieller Misserfolg war, konnte Sandra Bullock, die erneut die Rolle der Annie Porter verkörperte, ihren Status als eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen in Hollywood behaupten. Ihre Karriere erholte sich relativ zügig und führte zu einer Reihe von Auszeichnungen, darunter auch einem Oscar. Jason Patric, der zuvor unter dem Namen Alex Shaw in Erscheinung getreten war, vermochte mit seiner Darbietung in «Speed 2» keinen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Seine Karriere war allerdings ins Stocken geraten.

Willem Dafoe, der die Rolle des Antagonisten John Geiger verkörperte, konnte sich als angesehener Schauspieler etablieren. Trotz der negativen Reaktionen konnte er seine Karriere fortsetzen und wurde weiterhin für seine vielseitigen und intensiven Darstellungen gelobt. Im Gegenteil, er wurde für seine darstellerische Vielseitigkeit und Intensität auch weiterhin gelobt. Der Regisseur Jan de Bont erfuhr nach «Speed 2» einen beträchtlichen Rückschritt. Auch wenn er zuvor für Filme wie «Twister» gelobt wurde, gelang es ihm nicht, diesen Erfolg fortzusetzen. Nach «Speed 2» drehte er lediglich noch eine geringe Anzahl weiterer Filme, bevor er sich weitestgehend aus dem Regiefach zurückzog.

«Speed 2: Cruise Control» wurde von der Kritik ebenso wie vom Publikum abgelehnt und entwickelte sich zu einem kommerziellen Misserfolg. Bei einem geschätzten Budget von 110–160 Millionen US-Dollar konnte der Film weltweit lediglich etwa 164 Millionen US-Dollar einspielen. In der Konsequenz wurde die Planung weiterer Fortsetzungen verworfen.

Das Werk kann als exemplarisches Beispiel für eine misslungene Fortsetzung betrachtet werden, die es nicht vermag, sowohl die Spannung als auch die Innovation des Originals zu reproduzieren. Die flache Handlung, die schwachen Charakterentwicklungen sowie die minderwertigen Spezialeffekte führten dazu, dass der Film häufig als Beispiel für das Scheitern der Hollywood-Sequel-Industrie zitiert wird.

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