Quotencheck

«Das RTL EM-Studio»

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RTL ließ aufhorchen, als man eine tägliche Sendung bei Stefan Raab bestellte. Das Ergebnis fiel mehr als bescheiden aus.

Inhaltlich bewegte sich die Sendung «Das RTL EM-Studio», die der Kölner Sender bei Raab Entertainment zur Heim-Europameisterschaft bestellte, letztlich irgendwo zwischen Highlight-Show und Comedy-Format. Der unausgegorene Mix, durch den Moderator Elton, nach seiner Genesung Jan Köppen und vertretungsweise Jana Wosnitza führte, ging ab Samstag, 15. Juni, bis auf wenige Ausnahmen täglich um 20:15 Uhr auf Sendung. Das Wagnis zahlte sich nicht aus, was schon beim Debüt abzulesen war. Denn die erste Sendung markierte zur besten Sendezeit lediglich 0,47 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, der Marktanteil wurde auf schreckliche 2,1 Prozent beziffert. Mit 0,16 Millionen 14- bis 49-Jährigen musste sich RTL mit desaströsen 3,2 Prozent begnügen.

In den Folgetagen verbesserte sich die Sendung ein wenig, ohne wirklich Glanz zu versprühen. Am Sonntag und Montag schalteten 0,56 und 0,71 Millionen ein, die Marktanteile wurden auf 2,0 und 2,8 Prozent beziffert. In der Zielgruppe strich man 0,22 und 0,33 Millionen sowie 3,5 und 5,9 Prozent ein. Die mit Abstand beste Ausgabe sendete RTL am Dienstag, 18. Juni, als 1,77 Millionen dabei waren und für 7,1 Prozent sorgten. Direkt im Vorlauf bot RTL allerdings auch das spektakuläre Spiel zwischen der Türkei und Georgien. Mit 0,82 Millionen Umworbenen durfte sich Elton über 14,5 Prozent freuen. Einen Tag später standen aber schon wieder nur 0,25 Millionen Werberelevante und 3,5 Prozent zu Buche. Die Reichweite sank auf 0,64 Millionen, der Marktanteil 2,3 Prozent.

Auf diesem Niveau dümpelte die Sendung bis zum Ende der Vorrunde weiter vor sich hin, am 24. Juni verzichtete RTL auf sein «EM-Studio», den man übertrug um 21:00 Uhr selbst eine Partie. Am Dienstag, 25. Juni, war RTL um 18:00 Uhr an der Reihe, sodass die Raab-Produktion einen kleinen Boost erhielt, der aber lange nicht so hoch ausfiel, wie am ersten Turnier-Dienstag. Es blieben 1,15 Millionen um 20:15 Uhr dran. Der Marktanteil wurde auf 4,9 Prozent beziffert. Mit 0,38 Millionen Jüngeren standen diesmal 7,4 Prozent Marktanteil zu Buche. Am 26. Juni entfiel die Sendung erneut, sodass man an zwei spielfreien Tagen in Folge auf Sendung ging. Jene Sendungen schlugen sich verhältnismäßig gut und fuhren 6,0 und 6,8 Prozent Marktanteil ein. Ohne die Vorberichte von ARD und ZDF im Gegenprogramm entschieden sich 0,76 und 0,64 Millionen Zuschauer ab drei Jahren für das Fußball-Format.

Zum Start ins Achtelfinale war RTL mit der Übertragung von Schweiz gegen Italien (18 Uhr) bedacht, «Das RTL EM-Studio» profitierte davon und generierte mit 1,84 Millionen die größte Reichweite. Der Marktanteil stieg auf 7,8 Prozent. Mit 0,54 Millionen Umworbenen und 9,4 Prozent lief es solide. Katastrophal fielen die Werte einen Tag später aus, denn England musste gegen die Slowakei in die Verlängerung, die sich mit dem RTL-Format überschnitt. In der Zielgruppe setzte es lediglich 0,8 Prozent Marktanteil. Dasselbe Phänomen ereilte RTL auch am 5. Juli, als Deutschland nach Verlängerung gegen Spanien ausschied. Nur 0,15 Millionen schauten bei RTL vorbei. Die Marktanteile beliefen sich auf 0,5 respektive 0,4 Prozent. Da die Werte nach dem deutschen EM-Aus weiterhin sehr schwach blieben, entschied sich RTL auf die Sendung am Finalabend am 14. Juli zu verzichten. Die letzte Sendung unterhielt 0,37 Millionen Zuschauer, die Marktanteile bewegten sich am Samstagabend bei 1,9 und 4,4 Prozent.

Nicht nur inhaltlich sollte die Arbeit von Raab Entertainment zu denken geben, auch aus Quotensicht war «Das RTL EM-Studio – Alle Spiele, Tore, Emotionen» – der Titel war ohne eine Sendung am 15. Juli von vornherein eine Mogelpackung – ein einziger Misserfolg. Im Schnitt schalteten lediglich 0,71 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, die für eine Marktauslastung von 3,0 Prozent sorgten. Nur 0,24 Millionen Menschen zwischen 14 und 49 Jahren interessierten sich für die Show, die sich mit einem Zielgruppen-Marktanteil von 4,9 Prozent begnügen muss. Für Raab dürfte diese Quote noch vor dem 14. September der erste Schlag ins Gesicht gewesen sein.

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